Auf versunkenen Wegen mit der Tour de France

Dieses Buch habe ich in der letzten Woche gelesen. Es beschreibt eine Wanderung durch Frankreich. Die passenden Fotos zu dem Buch bekam ich teilweise durch das Gucken der Tour de France im Fernsehen, da sich die Wegstrecken zeitweise kreuzten.

Der französische Autor, Jahrgang 1972, hatte einen schweren Unfall, bei dem neben diversen Knochen,Wirbel auch sein Schädel gebrochen und sein Gesicht entstellt wurden. Anstatt nach langem Krankenhausaufenthalt in die Reha zu gehen beschließt er, nunmehr auf einem Ohr taub, humpelnd und noch schwach, sich auf eine Wanderschaft durch Frankreich zu begeben. Der Start ist in Tende in der Provence, danach geht es quer durchs Land über das Massif Central durch die Loireregion bis nach Omonville-la-Rouge in der Normandie, wo sein Weg endet. Sein Vorsatz: Nur auf alten Wegen wandern, auf denen er vielleicht noch ein wenig vom alten Frankreich wiederfindet. So übernachtet er meistens draußen, macht um Städte einen großen Bogen, versucht in Dörfern mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Beim Laufen weiten sich seine Sinne, er nimmt Details in der Natur und am Himmel war, die er bilderreich beschreibt. Dazu kommen kritische Überlegungen zu der Entwicklung von Frankreichs Landwirtschaft seit der Ära von Georges Pompidou.
Tesson ist 76 Tage unterwegs. Während der Wanderschaft verbessert sich sein Zustand wesentlich und das nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Er hatte viel Zeit, über sein bisheriges Leben nachzudenken, die Stille und die Abgeschiedenheit sind beste Voraussetzungen dafür.
Ich hatte mir das Buch in der Bibliothek ausgeliehen in der Annahme, konkrete Tipps für eine Rundreise durch Frankreich zu bekommen. Das war ein Fehler.
Die Schwerpunkte des Buches liegen in der Beschreibung seiner Befindlichkeiten, der Naturbeobachtungen und in seinen Gedanken zur Entwicklung der französischen Landschaft. Durch den letzten Punkt habe ich neue Einsichten zu Frankreich gewonnen und bei der nächsten Frankreichtour, egal wohin sie führt, hat sich mein Blickwinkel auf das Land etwas verändert.

Könnten Sie das, könnte ich das?

Moth und Raynor Winn sind ein Ehepaar Mitte 50 aus Wales, das den West Coast Path (1014 km) fast komplett erwandert. Der Grund: Sie beide besitzen nichts mehr und müssen von 48 Pfund (ca. 53 Euro) staatlicher Unterstützung pro Woche leben. Wegen eines unrechtmäßigen aber endgültigen Gerichtsurteils wurde ihre Farm komplett gepfändet, sie haben kein Zuhause mehr. Ihre Kinder sind Studenten mit wenig Geld, Freunden wollen sie nicht zur Last fallen, während sie auf die Zuteilung einer Sozialwohnung warten. Moth und Raynor hoffen, dass die Wanderung ihnen helfen wird, den Schock über den Verlust zu überwinden, den Kopf klar zu bekommen und neue Perspektiven zu gewinnen.
Abgesehen von dem wenigen Geld, das sie bekommen, ist die unheilbare Krankheit von Moth ein weiteres Damoklesschwert, das über dem Paar hängt. Oft kann Moth wegen seiner Schmerzen nicht laufen. Das Alter der beiden macht das Wandern bei großer Hitze, das Übernachten auf Beton, kaum geschützt von ihrem Zelt, und die unterschätzten Steigerungen des Küstenwegs nicht leichter. Doch die beiden geben nicht auf und lernen die Vorzüge des völligen Ungebundenseins und des Lebens in der Natur kennen. Die Menschen, denen das Paar begegnet, sind zumeist freundlich, aufgeschlossen und auch hilfsbereit, so dass am Ende der Geschichte ein Neuanfang in Cornwall in Aussicht steht.

Ich fand das Buch manchmal etwas langatmig, auch störten mich einige Details. Aber das sind nur Kleinigkeiten. Was dieses Ehepaar körperlich, aber vor allen Dingen mental geleistet hat, machte mich beim Lesen oftmals sprachlos.

Der nächste Beitrag am Donnerstag wird herzig.

Städtehopping an der Lahn

Das Gebiet der Lahn bietet wirklich viel. Neben dem Radfahren hält es auch für Wanderer viele schöne Wanderstrecken bereit und mehrere Lahnstädte sind wirklich sehenswert.

Eine Wanderstrecke führt zur Burg Braunfels. (Hin-und zurück ca. 25 km).

Abgesehen vom Aufstieg zur Burg ist die Wanderung leicht hügelig. Man geht durch schöne Buchen- oder Mischwälder und dann wird es wieder „luftig“  und man läuft über Felder, vorbei an Streuobstwiesen oder Blumen-Schönheiten. Feine Aussichten gibt es natürlich auch.

Auf der Burg Braunfels kann man an einer Führung teilnehmen, die allerdings nur in einige Räume einen Blick zulässt, da die Burg Privatbesitz ist. Aber ein gutes Café wartet und wenn man draußen sitzt, wird man mit Lavendelduft verwöhnt.

Wir haben auch ein kleines Städtehopping gemacht und sind durch Weilburg, Marburg und Limburg gebummelt.

Weilburg wird beherrscht vom imposanten Schloss. Von außen kommt es edel daher, auch innen soll es sehr schön sein. Uns haben die alten Bäume im Park am meisten beeindruckt.

Marburg besteht aus Neu- und Oberstadt. Die Oberstadt ist auch gleichzeitig die Altstadt, sehr verwinkelt, malerisch, pittoresque, geschichtsträchtig- fallen Ihnen noch ähnliche Eigenschaften ein? Marburg ist es!

Wie schon gesagt, wir bummelten nur durch die Städte und sahen uns nichts ausgiebig an. Beim Bummeln kamen wir in Marburg allerdings an sehr vielen Fachgeschäften vorbei, die einen erneuten Besuch mit mehr Zeit auch schon lohnenswert machen. Allen voran steht dieser Laden:

Eine Schatzkiste für Papierfans. Leider machte die Inhaberin gerade zu, als ich in den Laden wollte. Man sieht sie im Vordergrund, sie ist 87 Jahre alt…

Wie oft sind sie auf der Autobahn schon an Limburg vorbeigefahren? Man sieht kurz den Dom und schon ist die Stadt wieder aus dem Sinn. Viel zu schade! Limburg war Hopping-Stadt Nr. 3. 

Leider fing es zu regen an, deshalb gibt es nicht mehr Bilder. Auch hier wäre ein zweiter Besuch  nicht verkehrt. 

Morgen stelle ich Ihnen einen außergewöhnlichen Künstler vor.

 

 

Wandern Ihre Gedanken?

 

Und, haben Sie versucht, das Gedicht auswendig zu lernen? (Für alle, die den gestrigen Eintrag nicht gelesen haben: Im Rahmen meines Gehirnjoggings am Wochenende hatte ich das o.g. Gedicht gestern präsentiert und angeregt, mal einen Versuch des Auswendigkeitlernens zu starten).

Meine Erfahrungen: Da mir das Lernen morgens immer schon leichter fiel, fing ich mit dem Auswendiglernen direkt gestern früh an, wenngleich ich noch von einem Städtetripp am Vortag bei 30 Grad etwas in den Seilen hing. (Zu der Geschichte komme ich noch). Zu meiner freudigen Überraschung hatte ich den Text recht schnell intus und machte schon Pläne für ein weiteres Gedicht. Doch dann kam die Ernüchterung am späten Nachmittag. An mehreren Stellen kam ich ins Grübeln, weg war das Gedicht. Diesbezüglich ziemlich frustriert beendete ich den Versuch. Dann kam der heutige Sonntag. Ich lag morgens noch im Bett, hörte die Amseln singen…An einem Sommermorgen- die Worte kamen wieder, ja das ganze Gedicht, ein schöner Start in den Tag. Heute habe ich es dann noch zweimal wiederholt und es ist da. Nun bin ich gespannt, wie es in einer Woche ist.

Ein zweites Gedicht ist schon ausgeguckt. Nicht direkt am nächsten Wochenende, aber irgendwann .

Kriegen wir das hin?

 

Wann haben Sie das letzte Mal ein Gedicht auswendig gelernt? Für das wöchentliche Thema “Gehirnjogging” habe ich mir vorgenommen, mir dieses Gedicht einzuprägen. Es heißt “Guter Rat” und ist von Theodor Fontane. Machen Sie mit? Morgen erzähle ich dann ein bisschen, wie lange es bei mir gedauert hat.

Auf gehts!

Reise zum Ruhepol Europas-Teil 1

Wissen Sie, wo die Mitte Europas liegt? An der deutsch/tschechischen Grenze, der nächste deutsche Ort heißt Neualbenreuth und dort verbrachten wir drei Tage. Für mich ist diese Region der Ruhepol Europas. Eine Luft, die der Meeresluft mit ihrer Würzigkeit Konkurrenz machen kann, eine Stille in fast endlosen Wäldern und sehr beschauliche Dörfer und Städtchen. Vom Tourismus ist diese Gegend noch nicht “verwöhnt”, obwohl sie für Wanderer und Naturliebhaber, aber auch für Kulturliebhaber viel bietet. Falls Sie neugiergig geworden sind: In den nächsten beiden Tagen zeige ich Ihnen noch ein paar Fotos, die vielleicht Lust auf einen Urlaub in der Region machen.

 

 

Verpasste Gelegenheiten- schon geschafft!

Fotoexkursionen, Museumsbesuche, Spaziergännge..,es gibt so viele Möglichkeiten...
Fotoexkursionen, Museumsbesuche, Spaziergänge..,es gibt so viele Möglichkeiten…

Heute lege ich für mich eine neue Kategorie an mit dem Titel “Pläne schmieden”. Es geht um Ausflugsgelegenheiten, die ich bisher verpasst habe, die ich aber auf jeden Fall noch nachholen möchte. Aber vieles ruscht dann auch mal vom Bildschirm und so habe ich jetzt immer eine Erinnerung, denn ich installiere einen Kalender, in dem ich monatlich konkret Pläne schmiede.(Wer auch Ausflugslust hat, kann gerne mitkommen, erkläre ich nächste Woche aber noch genauer in einem weiteren Blogeintrag). Unter “Schon geschafft” gebe ich Ausflugstipps, die lange auf meiner to-do-Liste standen und die ich dann doch in den letzten 3 Jahren endlich “abhaken” konnte. Vielleicht ist ja auch etwas für Sie dabei, von dem Sie noch nichts gehört oder was Sie bisher auch verpasst haben. Sehr freuen würde ich mich auch über Ausflugstipps von Ihnen. Bin auf alles neugierig!