Vor gut drei Wochen schrieb ich hier in meinem Blog zum ersten Mal über meine kleinen Kunstquadrate. Nun sind bereits über 100 „Kunststückchen“ abgelegt und viele haben schon einen neuen Besitzer. Da ich fast täglich spazieren gehe, gucke ich immer gerne nach, welche Bilder schon mitgenommen wurden. Erfreulich ist, dass ich bisher erst vier fand, die am Boden lagen. Zwei waren durchgebissen (…), alle waren komplett durchgeweicht, was bei den z.T. starken Regenfällen nicht verwunderlich war.
Das sind meine neusten:
Die Titel: Links oben: Rheinorange-na und?, rechts oben: Damals, als es noch keine Staus gab… Links unten: Begrenzte Lebenszeit, rechts unten: Bitte 1,5 cm Abstand halten!
Und hier noch ein paar „Ausstellungsorte“:
Raten Sie, wo das Bild rechts unten liegt?
Erstaunlich finde ich, dass an Bushaltestellen die Aufenthaltsdauer am längsten ist. Kunststückchen, die in Augenhöhe an Lampenmasten angebracht sind, finden hingegen schnell Interessenten.
Heute werde ich in Homberg am Rhein spazieren gehen. Manche Kunststückchen haben das Thema Wasser und Meer, da ist der Rhein doch die passende Umgebung.
Als Hobbyfotografin und Verehrerin vom französischen Fotografen Henri Cartier-Bresson(=HBC) war das Buch ein Lesemuss für mich, denn die Werbung versprach, dass die wiedergegebenen Interviews bisher gar nicht oder kaum veröffentlicht wurden.
Das Buch war eine Enttäuschung, denn Zweidrittel der Interviews kannte ich bereits aus anderen Büchern. Außerdem hatte ich mir vorher nicht bewusst gemacht, dass sich in Interviews Fragen natürlich immer wiederholen. So wurde die Lektüre zum Ende hin immer langweiliger. Bezug zu Paris? Es gibt seit 2003 in Paris die „Fondation Henri Cartier-Bresson,die als Museum und Archiv für das fotografische und malerische Werk Cartier-Bressons fungiert.
Wenn Sie sich über Cartier-Bresson informieren möchten, empfehle ich Ihnen diese beiden Titel:
Links ein Werk über HCBs Philosophie des Fotografierens, rechts ein kleiner Bildband mit kurzer Biografie und kurzen Interviews.
Ein Buch, das die Enttäuschung mehr als ausglich, war dieses:
Ich weiß nicht, ob HCB und Francoise Gilot sich gekannt haben, aber ich vermute, dass sie sich gut verstanden hätten. Beide halten nichts von Photo- bzw. Kunstschulen, ihre beider Kunst kommt aus ihrem tiefsten Inneren. HBC lehnte das Schneiden eines Fotos vehement ab, Gilot machte einen gemalten Strich niemals rückgängig. Das zu den Gemeinsamkeiten der beiden.
Auch dieses Buch basiert auf mehreren Interviews, die der Autor Malte Herwig mit der Künstlerin über einen längeren Zeitraum geführt hat. Ihre Vitalität mit 90 Jahren ist ein immer wiederkehrendes Thema und die Fotos von ihr in Paris und New York belegen dies. Francoise Gilot war nicht der Wunschjunge ihrer Eltern, wurde aber trotzdem wie ein Junge erzogen. So sind die Härte gegen sich selbst, ihr großes Bedürfnis nach Selbständigkeit und das Verstecken ihrer Gefühle und Gedanken sicherlich teilweise damit zu erklären. Wie sie sagt, sprechen ihre Bilder zu der Außenwelt, das muss genügen. Ihr Leben mit Picasso und ihr Entschluss, ihn zu verlassen, sind eher ein Randthema dieses Buches. Dazu befragt, war sie sich der Risiken, mit Picasso zusammenzuziehen und Kinder zu bekommen, durchaus bewusst. „Wenn du wirklich leben willst, musst du etwas Dramatisches riskieren, sonst lohnt sich das Leben nicht. Wenn du etwas riskierst, erlebst du auch schlimme Dinge, aber du lernst vor allem eine Menge und lebst und verstehst immer mehr. Vor allem wirst du nicht langweilig. Das ist das Allerschlimmste: langweilig werden.“
Wer selbst malt oder zeichnet kann in diesem Buch Einsichten gewinnen, wie sich das eigene Kunstwerk entwickelt. Herwig kann nicht zeichnen und bittet Gilot, ihm Tipps zu geben. Anfangs widerstrebend lässt sich Gilot schließlich darauf ein. Diese Ausführungen zum künstlerischen Schaffen sind besonders lesenswert.
Sie interessieren sich für Kunst? Dann habe ich zum Schluss noch einen Filmtipp für Sie (spielt in Paris): „Das letzte Porträt“, ein Film über 18 Tage im Leben des des Künstlers Alberto Giacometti.
Heute und nächste Woche möchte ich Ihnen vier Bücher kurz vorstellen, in denen Paris eine Rolle spielt.
In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts lebte Kurt Tucholsky zuerst in Berlin und zog dann nach Paris. In 17 Kurzgeschichten vergleicht er die beiden Städte (Berlin: Arbeit, Arbeit, Arbeit+darüber klagen+telefonieren + unhöflich sein, Paris: Arbeit,Arbeit,Arbeit, aber im nonchalantem Trott+ lecker essen+freundlich sein ) oder gibt Momentaufnahmen vom Alltag in beiden Städten wieder. Die Geschichte über den täglichen Spaziergang nach der Arbeit im Tiergarten, bei dem Paare sich erst einmal ihre Herzen über den doofen Chef, unverschämte Kunden oder intrigante Kollegen ausschütten, ist wunderbar. Ebenso auch die Betrachtung, was es bedeutet, wenn ein Pariser „Ah ça…“ sagt oder seine Begegnung auf der Champs-Elysees mit einer Katze, die ursprünglich aus Insterburg kommt und mit ihm Ostpreussisch spricht.
Tucholskys Berichte sind wie seine Gedichte: witzig, politisch, manchmal skurril und geschrieben mit kritischem aber immer auch gütigem Blick auf die Fehler der Menschen. An manchen Stellen ist die Aktualität der Geschichten bemerkenswert.
Dieses Buch las ich jetzt zum zweiten Mal:
Der Autor Peter Gethers, u.a. Drehbuchschreiber für Roman Polanski, hasst 10 Dinge und auf Platz 1 stehen Katzen. Das hält seine Freundin allerdings nicht davon ab, ihm eines Tages ein winziges graues Fellknäuel in die Hand zu legen, weil sie meint, Gethers hätte zuhause ein bisschen mehr Gesellschaft nötig. Der Widerstand Gethers ist schnell gebrochen, denn „Norton“ ist erstens süßer als süß. Er gehört zu der Scottish Fold Rasse und hat damit allerliebste Knicköhrchen. Zweitens ist er aber auch klug, abgeklärt, fast immer mutig und charmant. Mit ihm zusammen entspannt spazieren gehen? Kein Problem. Mit ihm verreisen, z. B. in der Concorde nach Paris? Die Crew frisst Norton aus der Hand. In einem Pariser Nobelhotel absteigen? Beim nächsten Mal fragt der Portier zuerst nach dem Wohlergehen Nortons, wie es Gethers geht, ist zweitrangig.
Jahre vergehen. Wir lesen, wie Norton nach der Trennung von der Freundin Gethers in Fragen von neuen Frauenbekanntschaften beratend zur Seite steht oder wie er Gethers Vater, ein noch größerer Katzenhasser, tröstet.
Tipp: Falls Sie eine Katze haben und Ihnen das Buch gefällt, lesen Sie es nicht Ihrer Katze vor. Ich machte einmal diesen Fehler, danach herrschte ganz dicke Luft zwischen meinem Kater und mir. Ich hatte beim Vorlesen zu begeistert geklungen und mein Gesichtsausdruck drückte wohl ab und zu mal ein „ Aach jaaa“ aus…
Im letzten Monat machte ich mich für die Beibehaltung des alten Wortes „Zipperlein“ stark, heute lege ich Ihnen den „Stöckelschuh“ ans Herz. Ich finde, dass Stöckelschuh viel charmanter klingt im Vergleich zu „Pumps“. Zur Vertiefung wiederum ein kleiner Reim:
In einem Traum hatte ich ein Rendezvous mit einer bunten Kuh und einem blauen Känguru. Die Kuh trug ein rotes Dessous und zwei Paar goldene Stöckelschuh, das Känguru duftete nach grünem Apfelshampoo und lief ein bisschen Schlittschuh dazu. Juhu, noch ein Emu, das war wirklich der Clou, denn das roch sehr lecker nach Tiramisu. Ich wachte auf und machte die Augen schnell wieder zu, denn auf meinem Bett saßen ein Uhu und ein Kakadu, beide hatten im Schnabel- jeweils einen goldenen Stöckelschuh.
Bei unserem Französischspaziergang überlegen meine Bekannte und ich uns ab und zu ein Thema, zu dem wir uns ein paar Sätze ausdenken und dadurch dann auch neue Vokabeln lernen. Letzte Woche war der Garten als Thema dran. Was soll ich über meinen Garten schreiben? Ich ging hinaus und ließ mich inspirieren. Hier ein paar Sätze, die aktuelle Momente in meinem Garten wiederspiegeln: (Für die französische Übersetzung übernehme ich keine Garantie auf Richtigkeit!)
Oft vergesse ich die Rosenschere im Blumenbeet, danach suche ich sie stundenlang. – Souvent j‘oublie la sécateur dans la platebande de fleur. Après il me faut la chercher longtemps.
Meine Spezialität ist der verschlungene Gartenschlauch. – Ma spécialité est le tuyau d‘arrosage embrouillé.
Die Probleme mit Häuschenschnecken und Nacktschnecken haben angefangen. Um zu vermeiden, dass sie die Pflanzen abfressen, habe ich Eierschalen auf der Erde gleichmäßig verteilt. – Les problèmes avec les escargots et les limaces ont commencé. Pour éviter, qu‘ils broutent les plantes, je bien repartis les coquilles d‘œuf sur le sol.
Jetzt ist der Garten voller Düfte. Verantwortlich dafür sind der Holunder, der Sommerjasmin, der Lavendel, Vanilleblumen und die Rosen. – Maintenant le jardin est plein des odeurs. Le sureau, le jasmin d‘été, les plantes de lavande, les plantes de vanilles et des roses sont résponsables.
Wir haben keine Gartenzwerge, aber ein paar andere kleine Skulpturen. Zum Beispiel einen kleinen Teufel, der liest oder, als Souvenir, einen Pilz, den wir in den Cotswolds gekauft haben, wo diese Dekoration sehr beliebt ist. – Nous n‘avons pas des nains de jardin, mais quelques autres petites sculptures. Par example un petit diable, qui lit ou, comme souvenir, un champignon, que nous avons acheté au Cotswolds, ou cette décoration est très en vogue.
Beim Suchen nach Sätzen hatte ich plötzlich noch ein anderen Gedanken im Kopf. Ich sah eine Mohnblüte an und dachte an Gina Lollobrigida.
Da fragt man sich doch, wie das Gehirn funktioniert… Aber die Idee, welche prominente Person mir zu welcher Blume einfällt, gefiel mir und ich guckte mich noch einmal im Garten um.
Oben links: Catherine Deneuve, daneben Nina Hagen, David Niven. Unten links: Frida Kahlo, Audrey Hepburn und die Kessler Zwillinge ?
Gestern am späten Nachmittag brauchte ich noch eine Portion frische Luft. Durch den Regen gehen- ein Vergnügen. Mein Handy hatte ich dabei und mir fielen ein paar Fotomotive zu:
Vorbei kam ich an einem Weizenfeld, dessen Gelb- und Grünschattierungen mich schon vor ein paar Tagen faszinierten. Jetzt, „frisch abgeduscht“, waren die Farben noch schöner:
Das sieht alles doch ziemlich geordnet aus, aber es gibt auch Individualität:
Ich kenne bei Weitem nicht alle Funktionen meines Handys, doch beim Experimentieren unter dem Regenschirm kam dann u.a. dieses Foto heraus:
Stand auch mitten im Weizenfeld
Einige unerbittliche Jogger trotzten auch dem Regen:
Als Belohnung bei diesem grauen Wetter empfing mich fast am Ende des Spaziergangs einer meiner Lieblingsvorgärten in Rumeln-Kaldenhausen:
Morgen ist ja wieder Zeit für den Grauen- Zellen-Sport. Wen wundert es: Es erwartet Sie ein Fotorätsel…
Muss heute auch wieder arbeiten, da passt diese Musik bestens, um aus dem Feiertagsmodus wieder herauszukommen. Sona Jobarteh spielt die Kora seit ihrem dritten Lebensjahr. Sie steht in der Tradition der westafrikanischen Griot Sänger.
Prachtvoll, atemberaubend, wunderschön- ja so sind die prallen Farbfotos, die wir in unserem Garten oder in öffentlichen Parkanlagen machen. Ich suchte andere Sichtweisen meines Gartens und fand bisher zwei, die ich Ihnen heute und nächste Woche vorstelle.
Gartenbilder in schwarzweiß ist das erste Thema. Diese Bilder sind nur ein Anfang, sicherlich werde ich zukünftig nicht mehr nur in Farbe denken. Vielleicht versuchen Sie es auch einmal?
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