Bitte das Buch von hinten anfangen

 Dieses Buch fand ich in einem meiner „Später mal lesen“- Kartons und entdeckte damit einen kleinen Schatz. Sehr konservativ fing ich vorne zu lesen an, in der Erwartung, dass das Buch eine Art „Best of“ deutscher Lyrikerinnen war. Falsch gedacht! Nachdem mir nur drei Autorennamen überhaupt etwas sagten und ich die ersten Gedichte z.T. auch recht bieder fand, blätterte ich glücklicherweise bis nach hinten durch, wo man Kurzbiografien der Autorinnen aufgelistet hat und ein Nachwort über diese Gedichtsammlung aufklärt. Die Autorinnen wurden zwischen 1880 und 1920 geboren, also in einer Zeit, wo Traditionelles von Modernem abgelöst wurde. ( Man denke z.B. in der Kunst an Expressionismus). So erklären sich bei den Gedichten die sehr unterschiedlichen Stile und Themen ( z.B. Alltagsbewältigung, Naturbeschreibungen, Erotik, Beziehungen zwischen Mann und Frau) und das macht das Büchlein besonders. Viele der 29 Autorinnen waren zu ihren Lebenszeiten sehr bekannt und ihre Romane und Lyrikbände hatten mehrere Auflagen. Heute kennt man ihre Werke kaum noch, zu Unrecht. Hier ein paar Gedichte als Beispiele:

  

Ich bekomme keine Provision

Aber dieser Beitrag ist so richtiges „Product Placement“, weil ich so begeistert bin. Die Gründe kommen gleich.

Zur Einstimmung aber erst einmal ein Lied:

Ja, es geht um einen Pullover, den Troyer…Und wie komme ich nun darauf, die Werbetrommel zu rühren?

Mein Mann hat sich vor einiger Zeit einen Troyer über das Internet bestellt. Er hatte gehört, dass der Pullover so gut wie „unkaputtbar“ sei und sich wie ein Pullover mit eingebauter Klimaanlage trägt. Und dann kam der Pullover an (das Filmchen wurde nicht von uns gedreht, aber wir hätten es nicht besser zeigen und sagen können):

Mein Mann verliebte sich sofort in den Pullover, na ja und ich zog ihn dann auch schon manchmal abends an, wenn es usselig wurde.

Als wir im Mai nun an der Schlei im Urlaub waren, machten wir auf der Hinfahrt einen kleinen Umweg über Stade, hier befindet sich die Firma, die den Troyer herstellt und es gibt einen Laden. An einem Samstagnachmittag wurden wir sehr freundlich bedient und beraten und ich wurde stolze Besitzerin eines Troyers in Jackenform. Was ich dann aber ganz besonders toll fand war, dass der Chef kam und uns beide durch die Firma geführt hat. Eine 3/4 Stunde bekamen wir alles über die Geschichte des Troyers und auch der Firma erzählt und uns wurden Webstühle, Garne usw. gezeigt. Ich sage nur: In Deutschland gemacht von einer inhabergeführten Firma…

Und hier ist der Chef und stellt sich und seine Troyer-Philosophie vor.

Der Troyer hat mir den Urlaub gerettet, denn der Wind war lausig kalt. Auch jetzt ziehe ich ihn noch an, quasi als Übergangsjacke, wenn nicht gerade 30 Grad sind, aber den ganz großen Auftritt bekommt er dann im nächsten Winter. Winter? Wen juckts?

 

Haben die Museumsbetreiber einen Vertrag mit einem Optiker?

Letzten Freitag hatte ich ein paar Stunden frei und wollte mich im Garten austoben. Das Wetter machte mir einen Strich durch die Rechnung. Da ich nun aber schon ganz auf Garten eingestellt war, entschloss ich mich, nach Benrath zu fahren und mir das „Museum für europäische Gartenkunst“ anzusehen. 

Das Museum ist im linken Seitenflügel des Schlosses untergebracht, (Eintrittskarten gibt es nur im rechten Schlossflügel! 6 Euro). Ich war die einzige Besucherin und fing frohgemut im ersten Raum an, mir Ausstellungsstücke und Zitate zum Thema Paradies anzusehen, bzw. zu lesen. Noch ahnte ich nicht, dass ich ab dem zweiten Raum eine Taschenlampe hätte mitbringen sollen. Die Fensterläden waren geschlossen, nur kleine Strahler leuchteten weitere Exponate aus. Waren diese so wertvoll, dass sie kein Regen-Tageslicht vertrugen? Ich gab schnell auf, die kleinen Beschriftungstafeln auch lesen zu wollen, denn meine Augen waren mir wichtiger. So machte ich einen unbefriedigenden Schnelldurchlauf durch die Geschichte der Gartenkunst (diese hörte allerdings auch schon mit dem englischen Landschaftsgarten auf) und ging in die obere Etage. Hier wurden mit Nummern verschiedene Rundwege angezeigt, ob die Rundwege verschiedene Themen beinhalten, konnte ich nicht ausfindig machen. So streunerte ich von einem Raum zum anderen, der rote Faden war „Alles was noch zum Thema Garten gehört“, wie z.B. bedruckte Stoffe mit Blumenmotiven, Duftproben (die z.T. schon altersbedingt ihren Duft verloren hatten), Gemüseanbau, Samen sammeln und vieles mehr. Hier war die Ausleuchtung besser und ich verbrachte etwas mehr Zeit. Aber auch nicht viel, denn die Lautstärken mehrerer Videoinstallation schallten durch alle Räume und waren nervig. 

Ich ging recht frustriert zum Ausgang zurück und wollte die beiden Herren, die zuvor an der Kasse gesessen hatten, auf das mangelnde Licht ansprechen. Jetzt war die Kasse verwaist…

Einen Hinweis bekam ich ein bisschen später, als ich mich spontan noch mit einem Bekannten und dessen Frau in Benrath traf. Als ich ihnen von meinem Besuch erzählte war die erste Reaktion: „Ach, da hatten die mal wieder keine Lust, die Fensterläden aufzumachen…“. Der Bekannte ist im Förderverein der Benrather Schlossmuseen (es gibt noch ein Naturkundemuseum) und berichtete über unerfreuliche Zustände, die ihn auch zum Austritt aus dem Verein veranlassen.

Sooo schade! Wenn Sie nach Benrath kommen, halten Sie sich an den Park, vielleicht auch noch ans Schloss, aber heben Sie sich Ihre Museumslust für andere Museen auf.

Damit dies kein Bericht ist, der miese Stimmung verursacht, hier noch ein Foto von Ron, dem Gartenzwerg. Ron ist ein Mann, der als Gartenzwerg in einer englischen Kleinstadt lebt und nie (!) seine Zipfelmütze abnimmt. Ich liebe die Engländer…

 

 

Wenn ein Papa seine Kinder zur Welt bringt…

Heute stelle ich eine meiner Lieblingsseiten auf Instagram vor. Dieses Museum würde ich so gerne einmal besuchen…

P.S. Mein Beitrag zum heutigen Vatertag…

Wer erinnert sich noch an George Moustaki?-Französischstunde Nr. 8

Lieder anhören und versuchen, den Text zu verstehen. Ist oft schon schwierig, aber mit der Zeit wird auch das einfacher und kleine und dann größere Erfolgserlebnisse stellen sich ein. Nur nie aufgeben!

Hier ein Beispiel. Erst einmal zuhören und versuchen, einen Sinn zu finden. Unter dem Video gibt es dann aber auch die deutsche Übersetzung.

MA LIBERTÉ SONGTEXT ÜBERSETZUNG

Meine Freiheit
Meine Freiheit, lange habe ich dich aufbewahrt. wie eine seltene Perle

Meine Freiheit, du bist diejenige die mir dabei half, den Anker zu lichten,
um irgendwohin zu gehen, bis zum Ende
der Wege des Glücks, um träumend zu pflücken
eine Windrose aus einem Mondstrahl

Meine Freiheit, deinem Willen war meine Seele unterworfen

Meine Freiheit, ich hatte dir alles gegeben, mein letztes Hemd
Und wie sehr ich leiden musste, um zu erfüllen
alle deine Forderungen. Ich habe mein Land verlassen,
meine Freunde verloren, um dein Vertrauen zu gewinnen

Meine Freiheit, du hast alle meine Gewohnheiten entwaffnen können

Meine Freiheit, du ließ mich alles mögen, sogar die Einsamkeit
Du ließ mich lächeln, wenn ich erblickte das Ende
eines schönen Abenteurs, du hast mich geschützt,
wenn ich mich versteckte, um meine Wunden zu pflegen

Meine Freiheit,
jedoch habe ich dich verlassen
in einer Nacht im Dezember
Ich habe die entfernten Wege verlassen,
die wir zusammen einschlugen,
als ohne aufzupassen, mit gebundenen Händen,
habe ich mir das gefallen lassen, und ich habe dich verraten
wegen eines Liebesgefängnisses
und seiner schönen Kerkermeisterin.

Prince und Che sind mit dabei

Heute möchte ich Ihnen mal wieder ein Restaurant empfehlen. Ich war vorletzte Woche mit sieben anderen Personen dort und alle waren sehr angetan.

Erst einmal die „äußeren Umstände“: Das Restaurant befindet sich in Moers und trägt den Namen „Gerds“. Es ist klein, deshalb sollten Sie besser vorher einen Tisch reservieren. Geöffnet ist es von Mittwoch bis Samstag ab 17.30 Uhr. Wenn Sie in einem Restaurant Tischdecken erwarten, Sie als Wanddekorationen ein Bild von Che Guevara, Kinderzeichnungen und das Hammer-und Meißelsymbol stören und Sie Hintergrundmusik von Prince, Talking Heads oder Curtis Mayfield nicht mögen, dann müssen Sie jetzt nicht mehr weiterlesen. Passt dies alles zu Ihrer Lebenswelt, dann mache ich Sie jetzt mit dem Chef bekannt. Er heißt Gerd Laß und ist Inhaber, Koch, Bedienung und auch etwas Entertainer. Erwarten Sie keinen Herrn mit Kochmütze und weißer Schürze, Herr Laß erinnerte mich spontan eher an einen Privatdetektiv oder an einen Streetworker, der Jugendliche auf der Straße betreut. Die Speisekarte ist mittelgroß und fein, wobei es allerdings nur eine vegetarische Vorspeise gibt. Aber das ist kein Problem! Ich habe als Hauptspeise Linguine mit frischem grünen Spargel bekommen- köstlich. Auch die Fleisch- und Fischgerichte fanden bei meinen Freunden viel Anklang. An Biersorten gibt es „Tannenzäpfle“, spanisches und belgisches Bier, auch die Weine sind exzellent.

Mehr Infos bekommen Sie auf der Webseite vom Restaurant. Aber warum empfehle ich Ihnen nun „Gerds“? Wenn die Chemie zwischen Ihnen und Herrn Laß stimmt, dann fühlen sie sich in seinem Restaurant fast schon so, als wären Sie bei ihm zuhause. Er ist sehr aufmerksam, sehr flexibel und kümmert sich um jeden Wunsch. Sein Slogan „einfach, gut“ find ich fast zu bescheiden, „und sehr nett“ könnte da auch noch stehen.

http://www.gerds-restaurant.de/speisekarte/