Feengleiche Klänge

Dieses Stück lernte ich in einem Konzert der Berliner Philharmoniker kennen. Ich kannte den Komponist Paul Dukas nicht. Im Programmheft wurde das Werk so beschrieben:

Lassen Sie sich nicht von den ersten Fanfarenklängen irritieren, diese erinnern eher an die Begleitmusik zum Filmepos Ben Hur. Die Musik wird dann tatsächlich schillernd, transparent, vibrierend und der neue Dirigent der Philharmoniker, Kirill Petrenko, machte dies zu einem Hörgenuss. In dem Video kommt dies nicht optimal heraus, wenn möglich, hören Sie das Stück mit Kopfhörern.

 

BH-C/O-THF in Berlin

Hinter den Abkürzungen versteckt sich ein Teil unseres Besichtigungsprogramm am vorletzten Wochenende in Berlin. Vielleicht ist auch etwas für Ihren nächsten Berlinaufenthalt dabei?

BH= Das Bikinihaus in Berlin oder auch nur Bikini Berlin genannt. Wer gerne ausgefallene Kleidung kauft, seltene Marken sucht, schönen Kleinkram liebt, Kunstausstellungen besucht oder beim Essen auch mal gerne etwas Neues probiert, der ist im Bikini richtig. Ein ausgefallenes Einkaufszentrum, in dem mir am besten die Boxen gefallen, die von kleinen Unternehmen zeitlich begrenzt gemietet werden können, um ihre außergewöhnlichen Produkte zu verkaufen. Das Bikini Berlin liegt zwischen am Berliner Zoo. (Von der Dachterasse hat man einen schönen Blick in den Zoo).

Bilder und Infos zu Bikini Berlin unter: https://www.bikiniberlin.de/de/home/

C/O= C/O Berlin  im Berliner Amerika Haus, ein tolles Fotomuseum. Noch bis zum 1.Juli läuft dort eine Ausstellung zum hundertjährigen Geburtstag von Irving Penn. Irving Penn ist bekannt geworden mit seinen Porträts (z.B. von Picasso oder Marlene Dietrich), seiner Modefotografie, seinen Stillleben oder auch Bildern von Zigarettenkippen. Ein wirkliches Muss für alle, die gerne fotografieren! 

Die Ausstellung war sehr gut besucht, hier hatte ich kurz die Gelegenheit, ein paar Fotos ohne Betrachter zu fotografieren
Dieses Bild nenne ich „Öffnungen“- links ein Teil des Ausstellungsplakates, das draußen hing, davor ein Baum

Wer mehr über C/O wissen möchte: https://de.wikipedia.org/wiki/C/O_Berlin

THF= Flughafen Tempelhof. 2008 stillgelegt, um den Bau des neuen Flughafens zu rechtfertigen (die meist verbreitete Erklärung in Berlin), ist der Flughafen z.Zt. das größte Denkmal der Welt. Von Hitler in Auftrag gegeben, um den geplanten Flugverkehr der „Welthauptstadt“ Berlin von 80000 Passagieren auf 6 Millionen hochschrauben zu können, wurde hier ein gigantischer Flughafen errichtet.

Die heutige Nutzung der stillgelegten 9000 Räume, dem Vorfeld vor den Gebäuden oder der Landebahnen ist vielfältig. Büros, Filmkulisse, Messen, Konzerte-hier nur einige Baeianten. Es werden auch Führungen angeboten, um Wissenswertes und Geschichtliches über die früheren Abfertigungshallen zu erfahren oder um verborgene Orte auf dem Gelände zu entdecken. Letztere Führung machten wir mit. Einige Themen, die bei der Führung angesprochen wurden: Der Flughafen als Airbase der amerikanischen Besatzung (Foto 1+2), ein Konzentrationlager auf dem Flughafen, auf das heute nur noch eine kleine Gedenktafel hinweist, ein geheimes Bildarchiv (zuletzt niedergebrannt)mit tausenden von Luftbildern aus ganz Europa (Google Earth ist also nichts Neues) (Foto 7+8), Luftschutzbunker und ihre Luftversorgung (Foto 4+5),der Bau von 2000 Stuka-Flugzeugen unterhalb des Flughafens.(Foto 6- Tunnel mit Eisenbahnschienen, die unter den Flughafen führten).

Dazu ein paar passende Bilder:

Foto 3: Blaues Licht= Tageslichtschcht für die 5. Etage unter dem Flughafen

Foto 9: Tempelhof war der erste Flughafen der Welt mit einer eigenen Gepäckhalle.

Keine Abkürzung hat der Wannsee, wo wir in einem Biergarten die Sonne genossen. Urlaubsstimmung leicht gemacht.

Am Abend waren wir in der Berliner Philharmonie und lernten den zukünftigen Chefdirigenten Kirill Petrenko kennen. U.a. wurde das Stück „Le Peri“ von Paul Fukas aufgeführt. Das möchte ich Ihnen morgen vorstellen.

Manege frei!

Am Samstag besuchten wir in Gelsenkirchen den Cirque Bouffon. Ich hatte von ihm durch einen Radiobericht erfahren, in dem das Lob des Moderators für den Zirkus überschwänglich war und der Funke der Begeisterung auf mich übersprang.

Das Zirkuszelt bietet Platz für 400 Zuschauer. Es ist also nicht sehr groß und so erlebt man als Zuschauer jede Darbietung hautnah, seien es die von unglaublichen Artisten, einem geheimnisvollen Jongleur, einer faszinierenden Tänzerin oder einem grandiosen Clown. Und nicht zu vergessen die der tollen Musiker und ihrer Sängerin, sie bleiben nicht an einem festen Platz, sondern agieren teilweise mit in der Manege.

Die Zuschauer wurden mit dieser Szene begrüßt:

Ein Mann sitzt auf einem Berg von Zeitungen und der Berg wird immer größer, zerknüllt der Mann doch nach kurzem Lesen jede Seite. Es ist ein Sinnbild  für immer schnelllebigere Nachrichten, ein Innehalten gibt es nicht mehr. Doch der Zirkus bietet mit seinem poetischen Programm „Solva“ (=Erlösung) von diesem Teufelskreis und während man draußen auf der Straße Autos hupen und vorbeirasen hört, wird man im Zirkus von den neun Darstellern verzaubert.

Welche Nummer mir am besten gefallen hat? Kann ich nicht sagen, denn eigentlich hatte ich alle entweder noch nie oder nicht in so einer außergewöhnlichen Qualität gesehen. Ein Beispiel: Können Sie sich vorstellen, dass der Mann auf dem Foto sich durch das Loch dieses Kleiderbügels schlängelt?

Das Programm (übrigens ohne Tiernummern) dauerte 2 Stunden und war keine Minute langweilig. Es waren Kinder, junge und alte Erwachsene da,  und alle klatschten am Ende frenetisch Beifall. Mich erinnert der Cirque Bouffon an die Anfänge des Zirkus Roncalli, beide verzaubern und lassen den Alltag draußen vor dem Zirkuszelt.

Der Cirque Bouffon gastiert noch bis zum 29.4.18 in Gelsenkirchen. Sollten Sie es diese Woche nicht mehr schaffen, sich eine magische Auszeit zu gönnen, so haben Sie ab dem 10. Oktober eine zweite Chance, denn dann tritt der Zirkus mit seinem Programm „Lunatique“ in Düsseldorf auf. Ist in unserem Kalender schon notiert…

Das Pariser Bistro

Heute ist der „Welttag des Buches“. Ich finde, dass da eine Buchbesprechung zu diesem Buch prima passt, denn das Bistro ist doch einer der Orte, wo das Lesen was ganz Feines ist.

 

Lesen im Bistro ist natürlich dem Autor im Buch eine große Erwähnung wert. Aber er hat noch viele andere Aspekte zum Thema Bistro zu bieten, wie z.B. die Geschichte des Wortes „Bistro“ oder die Beschreibung Pariser Bistros, in denen sich berühmte Maler und Literaten in der Vergangenheit getroffen haben.

Der Autor lebt schon lange in Paris, ist zwischendurch immer wieder in ein anderes Arrondissement umgezogen, so dass er auch neue „Stamm-Bistros“  hatte.  Für ihn ist sein Bistro morgens und abends eine Schleuse, ein Zwischenraum, zwischen seinem Zuhause mit seiner Privatheit und dem Berufsalltag. Er trinkt seinen Espresso und wechselt mit Inhaber und Kellner oder den Stammgästen am Tresen ein paar Worte. Nichts Privates, nichts Politisches. Das Debattieren oder vertrauliche Gespräche sind eher den Tischgästen vorbehalten. Sich in einem Bistro zu treffen ist etwas Anders als in einem Restaurant oder in einer Bar. Unverfänglicher.

Allerdings ändern sich für Bistros auch die Zeiten. Es wird z.B. zum Arbeitsplatz, wenn Gäste sich mit ihren Laptops oder Handys niederlassen. Damit abends die Kasse stimmt, nimmt man immer mehr Rücksicht auf Touristen, für den Autor wird die Atmosphäre im Bistro unpersönlicher. Aber trotzdem ist es immer noch ein Ort, an dem man stundenlang alleine sitzen kann und seinen Gedanken oder Träumen nachhängen oder sich Geschichten zu den anderen Gästen ausdenken kann. (Macht der Autor sehr gerne).

Beim Lesen fühlte ich mich direkt wieder nach Paris versetzt und freute mich schon auf den nächsten Besuch, bei dem ich dann auch mal in den Mikrokosmos „Bistro“ tiefer eintauchen werde.

 

Paris…

und der Turm gehört zur Kirche Sacré Cœur auf dem Montmartre, das ist des Rätsels Lösung. 

In den nächsten Tagen nehme ich Sie noch zweimal mit nach Paris- morgen bei einer Buchbesprechung und beim Rätsel am nächsten Wochenende. Sie müssen dabei nichts über Paris wissen, es geht um den Schmuck in einer Pariser Ausstellung.

 

Es wurde mal wieder Zeit….

 zu besuchen..

Eigentlich hatte ich mich wegen der Ausstellung „Erdäpfelzeit“ aufgemacht, denn von der Künstlerin Barbara Schroeder 365 x das Thema Kartoffel behandelt zu sehen, machte mich neugierig. Doch ich wurde enttäuscht, zuviele Wiederholungen der Motive wurden gezeigt. Auch die zweite Ausstellung mit dem Titel „Die zweite Haut“ war zwar interessant, fand aber nicht meine uneingeschränkte Begeisterung. Hier die Beschreibung und ein paar Fotos:

Wer gerne über Ausstellungen diskutiert, ist gut bedient. (Geht noch bis zum 27.5.).

Was meine Laune erhellte war die neue Konzeption des Museums. Ich kannte es von früher nur mit der 4000er Hängung (=4000 Bilder wurden dicht an dicht präsentiert und erschlugen mich bei meinen beiden damaligen Besuchen). Jetzt werden 400 Werke gezeigt, immer noch genug, aber alle Räume sind „luftig“. Auch gibt es jetzt Werke unter dem Motto „Die Juniorakademie“ von Kindern und Jugendlichen zu sehen, die im Schloss angefertigt wurden. Manche fand ich richtig gut!

Der Garten von Moyland mit seinen Skulpturen ist immer einen Besuch wert. Ich hatte meinen Fotoapparat vergessen und nur mein Handy dabei, aber so ganz ohne Fotografieren ging es dann doch nicht. Wasserspiegelungen, eine Skulptur aus vielen Perspektiven oder das Thema „Frauen in Moyland“ lachten mich geradezu an. 

Ich sah mir bewusst nicht alles an, um beim nächsten Besuch neue Fotomotive zu entdecken. Also wundern Sie sich nicht, wenn Sie bald wieder etwas über Moyland auf dieser Seite lesen…

Zum Schluss noch eine Anmerkung: Wenn Sie Moyland besuchen und etwas Gutes tun wollen, dann gehen Sie in die Schlossgärtnerei von Moyland. Ich habe noch nie eine Gärtnerei in einem so schlechten Zustand gesehen. Kaufen Sie dort ein paar Blumen für Garten oder Balkon und retten Sie sie vor dem Vertrocknen!

Ich fand das total interessant

Vor ein paar Tagen hatte ich in Rheinhausen einen Termin, war aber zu früh dran. So setzte ich mich in ein kleines Café, um noch eine Tasse Kaffee zu trinken und ein bisschen zu lesen. Aus dem Lesen wurde nichts, denn zwei Tische weiter saßen drei junge Frauen (Ca. Anfang 20) und unterhielten sich recht lautstark- man musste einfach zuhören. Hier ein paar Gesprächsbrocken, die mir in Erinnerung geblieben sind, die Wortwahl ist dabei sehr wahrheitsgetreu:

“Die kocht total lecker, isst aber selber nur Pommes und Pizza. Wie kann die dann so total gut kochen? Und dann ist die auch noch total dünn! Ich finde das total gemein!“

“Der Lehrer….ist total gaga. Bei dem verstehe ich nichts. Gucke mir dann auf YouTube immer die Videos an, da wird das total gut erklärt.“ (Es handelte sich dabei um Lernstoff für die Buchhaltung).

„ Ich will ein total harmonisches Leben führen, wenn ich den Abschluss habe. Aber nicht in so einer 40qm Wohnung und nicht mit so einem sch….Polo vor der Tür.“

Das ist für mich ein Paralleluniversum…

Heile Gartenwelt

15 Jahre lang sind mein Mann und ich 2-3/Jahr nach England gefahren, Menschen, Landschaft, Gärten, alles stimmte für uns. So war dieses Buch für mich in den letzten Tagen quasi ein Ersatzurlaub, der mich allerdings auch etwas nachdenklich machte.

Die Autorin kehrt nach mehreren Jahren Aufenthalt in München nach England zurück. Sie bezieht mit ihrer Familie eine altes, heruntergekommenes Cottage, das früher eine kleine Milchfarm war. In den ersten Kapiteln des Buches bangen und leiden wir mit ihr, wie sie Haus, aber besonders natürlich Hof, bzw. Garten wieder auf Vordermann bringt und sich mit vielen tierischen Nachbarn ( von Kühen, über Dachse bis hin zu frechen Eichhörnchen) arrangieren muss. 

Als echte englische Gärtnerin ist sie aber natürlich auch an anderen Gärten interessiert und nimmt Leser und Leserinnen mit auf diverse Besichtigungstouren. Ganz oben steht dabei eine Fahrt zum Anwesen von Prinz Charles oder eine Besichtigung der Gärten vom Buckingham Palace. Zum gärtnerischen Pflichtprogramm gehören darüberhinaus  auch noch Besuche zu diversen Pflanzenmärkten oder dörfliche Gartenwettbewerbe, nicht zu vergessen die Tage der offenen privaten Gärten. Tee spielt bei allen Besuchen eine große Rolle, ist quasi eins der Lebenselexiere eines Vollblutgärtners und in einem Kapitel werden wir in die Geheimnisse eines guten Afternoon Teas eingeweiht.

Das Buch ist vor zehn Jahren geschrieben worden, also ist es noch nicht so alt. Aber sie kam mir manchmal fast etwas surreal vor, diese heile Welt, von der die Autorin erzählt und die ich während meiner Urlaube als gegeben angesehen habe. Fünf Jahre waren wir nicht mehr auf der Insel, der Abstand  zu England hat sich in dieser Zeit bei mir vergrößert, die rosarote Brille ist verblasst. Will ich das? Nein, das Rosa muss unbedingt mal wieder aufgefrischt werden!