Manege frei!

Am Samstag besuchten wir in Gelsenkirchen den Cirque Bouffon. Ich hatte von ihm durch einen Radiobericht erfahren, in dem das Lob des Moderators für den Zirkus überschwänglich war und der Funke der Begeisterung auf mich übersprang.

Das Zirkuszelt bietet Platz für 400 Zuschauer. Es ist also nicht sehr groß und so erlebt man als Zuschauer jede Darbietung hautnah, seien es die von unglaublichen Artisten, einem geheimnisvollen Jongleur, einer faszinierenden Tänzerin oder einem grandiosen Clown. Und nicht zu vergessen die der tollen Musiker und ihrer Sängerin, sie bleiben nicht an einem festen Platz, sondern agieren teilweise mit in der Manege.

Die Zuschauer wurden mit dieser Szene begrüßt:

Ein Mann sitzt auf einem Berg von Zeitungen und der Berg wird immer größer, zerknüllt der Mann doch nach kurzem Lesen jede Seite. Es ist ein Sinnbild  für immer schnelllebigere Nachrichten, ein Innehalten gibt es nicht mehr. Doch der Zirkus bietet mit seinem poetischen Programm „Solva“ (=Erlösung) von diesem Teufelskreis und während man draußen auf der Straße Autos hupen und vorbeirasen hört, wird man im Zirkus von den neun Darstellern verzaubert.

Welche Nummer mir am besten gefallen hat? Kann ich nicht sagen, denn eigentlich hatte ich alle entweder noch nie oder nicht in so einer außergewöhnlichen Qualität gesehen. Ein Beispiel: Können Sie sich vorstellen, dass der Mann auf dem Foto sich durch das Loch dieses Kleiderbügels schlängelt?

Das Programm (übrigens ohne Tiernummern) dauerte 2 Stunden und war keine Minute langweilig. Es waren Kinder, junge und alte Erwachsene da,  und alle klatschten am Ende frenetisch Beifall. Mich erinnert der Cirque Bouffon an die Anfänge des Zirkus Roncalli, beide verzaubern und lassen den Alltag draußen vor dem Zirkuszelt.

Der Cirque Bouffon gastiert noch bis zum 29.4.18 in Gelsenkirchen. Sollten Sie es diese Woche nicht mehr schaffen, sich eine magische Auszeit zu gönnen, so haben Sie ab dem 10. Oktober eine zweite Chance, denn dann tritt der Zirkus mit seinem Programm „Lunatique“ in Düsseldorf auf. Ist in unserem Kalender schon notiert…

Eisdielen nur noch mit anderen Augen sehen

SchokoeisComicCIMG1173    Bei diesem Buch erfahren Sie alles über die Geschichte des Eismachens und…..bekommen Lust, Gedichte zu lesen!Mein Sommerbuch 2016

Die Talaminis kommen aus dem “Tal der Eismacher” in der Nähe von Cortina d’Ampezzo. Sei fünf Generationen erfinden sie neue Eissorten, Guiseppe mit seiner Frau und seinem Sohn Luca aktuell in Rotterdam in ihrem Eissalon Venezia. Es ist im Sommer ein Knochenjob und so kommt es immer wieder zu großen Spannungen zum älteren Sohn Giovanni, der nicht im Eiscafe arbeitet, sondern seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Er organisiert weltweit Lyrikfestivals und ist Herausgeber eines Poesiejournals. Aber das Leben der Eismacher wird auch noch von etwas anderem überschattet, und da muss Luca sich schließlich überwinden und Giovanni um Hilfe bitten.

Eine schöne Familiengeschichte, eine überraschende Geschichte über das Eismachen, eine interessante Beschreibung der “Lyrikszene”, angereichtert mit z.T. wunderbaren Gedichten- der Autor hat in seinem Buch einen Spagat vollbracht, für den bekommt er von mir Standing Ovations.

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