Nizza im Januar-bei Regen

Wenn Sie gerne Museen besuchen, dann müssen Sie sich überhaupt keine Kopfschmerzen machen, wie Sie einen Regentag verbringen können. Nizza hat eine sehr hohe Museumsdichte und rechnet man die Nebenstädte noch dazu, kommt man bestimmt auf 50 oder noch mehr. Für 20 Euro kann man in Nizza ein Ticket kaufen, mit dem man 10 von 11 wichtige Museen besichtigen kann. (Es fehlt das  Chagallmuseum). Wir waren z.B. im Musée des Beaux Arts und im Musee Massena.

Beide Museen sind in historischen Palästen alten Adels untergebracht. Beim ersten Museum liegt der Schwerpunkt auf der Präsentation von Künstlern, die irgendeinen Bezug zu Nizza bzw. der Côte d‘Azur haben. Im Massena-Museum nehmen die Geschichte Nizzas und die Leben der Familie Massena und Napoleon Bonapartes einen großen Raum ein. Es gibt  dabei aber auch immer interessante Nebenausstellungen. In unserem Fall war es „Geschichte mit Legosteinen dargestellt“- die Besucher von 4-80 hatten viel Spaß daran, uns eingeschlossen. Eine zweite Ausstellung befasste sich mit dem Ehepaar Klasfeld, das berühmt wurde durch das Aufspüren von Naziverbrechern.

Wenn Sie Museen nicht spannend finden, bieten Ihnen mehrere Straßen mit z.T. wunderbar alten Läden und modernen Einkaufspassagen viele Möglichkeiten, Geld auszugeben. (Beim Thema Geld fallen mir auch noch diverse üppige Casinos ein…). Alternative:  Sie machen eine Tour durch die Konditoreigemeinde und testen, wer die besten Macarons in Nizza anbietet.

Oder Sie besuchen die Kirchen Nizzas, bewundern den XXL-Barock und zählen mal die Engelchen in der Kathedrale.

Sie nehmen ein Parfüm? Steigen Sie in den Bus, fahren Sie bis Grasse und besuchen dort die Firma Fragonard. Dort kann man sein eigenes Parfum komponieren!

Bei Regen geht Leute beobachten natürlich auch. Stellen Sie sich dabei auf viele sportbegeisterte junge Leute ein und alte Ehepaare, bei dem sie zum 70-80sten Geburtstag ein Facelifting geschenkt bekommen hat, das leider schief ging und das sie jetzt mit brauner Farbe übertüncht und bei dem ihm die lächerlich aussehende Baseballkappe, die verspiegelte Sonnenbrille (bei Regen) und die pastellfarbende Steppjacke anscheinend angewachsen sind. 

Das waren ein paar Ideen für einen Kurzurlaub in Nizza. Morgen mache ich eine Pause, dann geht es wieder mit einer bunten Mischung weiter.

 

Nizza im Januar-bei Sonne

Wenn man Glück mit dem Wetter hat, setzt man sich nach einem Spaziergang auf der Meerpromenade an den Strand und lässt es sich gutgehen oder in eins der zig Straßencafés und beobachtet Leute oder erfreut sich am Himmel.

Flanieren durch Parks geht auch gut, die Mimosen blühen frisch, die Bougainville hat noch vom letzten Jahr überlebt und orangenduftgefüllte Windchen umschmeicheln die Nase.

Zum Herumstreichen eignen sich auch die Altstadt mit dem täglichen Markt, der Hausberg, der Hafen und die Stadtviertel mit den pompösen Villen.

Oder Sie setzen sich in den Bus (eine Fahrt kostet 1,50Euro) und besuchen in Cagnes-sur-Mer (40 Minuten Fahrt) beispielsweise das Wohnhaus mit Atelier von Paul Auguste Renoir.

Natürlich können Sie mit dem Bus auch weiterfahren, z.B. nach Cannes, Menton, Monaco oder Antibes. Ob Sie ein langes Wochenende oder längere Zeit in Nizza verbringen, Sie werden sich nicht langweilen.

Was tun bei Regen? Darüber schreibe ich morgen.

Nizza im Januar

Letzte Woche verbrachten mein Mann und ich ein paar Tage in Nizza. Ein perfekter Ort für eine Auszeit im Januar. Die Hotelpreise sind angenehm, denn viele Hotels versuchen in diesem ruhigen Monat, wenigstens kostendeckend zu arbeiten und locken mit besonderen Angeboten. Das nutzten wir wie im letzten Jahr in Rimini aus und übernachteten jetzt im Negresco Hotel.

Hotel ist eigentlich nur halbrichtig, besser man nennt es Museumshotel. Die Inhaberin, Madame Augier, hat über Jahrzehnte Kunstwerke gekauft und diese sind im ganzen Hotel platziert. Jede Etage hat ein eigenes Thema, zusammengestellt aus Antiquitäten und Bildern ab ca. dem 17.Jahrhundert. (Insgesamt sind ca. 6000 Kunstwerke auf das Gebäude verteilt). So wurde das Hotel sehr bekannt und war in der Vergangenheit auch für Prominente eine „gute Adresse“.

Die Napoleonetage
Das Foyer

Die Zimmerkorridore haben jeweils noch ein eigenes Motto, wie z.B. „Dali“, „Tiere“ oder „Frauenbilder“. Man findet bei den Bildern dann auch schon mal ein Original von Cocteau oder Vasarely.

Die  Gästezimmer selbst sind ebenfalls eine Antiquitätenfundgrube.

Das Personal ist sehr nett und zuvorkommend, die Befürchtung, schief angesehen zu werden, weil man nur zum Fußvolk behört, ist unbegründet. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass es das Hotel (von 1912) nicht leicht hat, mit sehr modernen Hotels zu konkurrieren und man sich deshalb trotz glamorösem Ruf anstrengen muss. Waschbecken auf Kniehöhe sind z.B. für immer größer werdende Menschen rückenunfreundlich…Aber es wird renoviert und gewerkelt (lautlos) und das Negresco gibt den Kampf nicht auf.

Was nun tun im winterlichen Nizza? Ein paar Tipps gibt es morgen und übermorgen.