Das geheime Leben in Museen

In dieser Jahreszeit gehen Sie vielleicht öfter ins Museum? Dann sollten Sie diesen Roman lesen:

MuseumHartmut Lange: Im Museum Diogenes Verlag 9,90€

Der Autor nimmt den Leser mit in das Deutsche Historische Museum in Berlin. Schon im ersten Kapitel geschieht Merkwürdiges: Eine Angestellte verschwindet spurlos, hinterlässt aber in einer Ausstellungsvitrine ihren Pullover. Und auch die folgenden Geschichten ziehen den Leser in ihren Bann: Besucher finden nicht mehr aus dem Museum heraus, Verstorbene tauchen auf und geistern durch die Räume. Lange schreibt und Michael Ende und Franz Kafka schauen manchmal über die Schulter. Doch es geht auch um die Fragen, ob über 8000 Museumsexponate es überhaupt schaffen, die Erinnerung an Menschen aus fernen Epochen aufrecht zu erhalten. Oder was können Ausstellungsstücke für das Schicksal eines Besuchers bedeuten?

Die Lektüre des Buches bereichert jeden Museumsbesuch!

Slow Crime

Hunkeler

Es gibt den Begriff “Slow Food”, aber gibt es auch “Slow Crime” in der Literatur? Wenn nicht, melde ich hiermit offiziell das Copyright an! Wie komme ich dazu?

Vor ein paar Tagen trank ich ein Glas Grüner Veltiner und hatte einen “Krimi-Flash”. Ich erinnerte mich plötzlich an die drei Hunkeler Krimis, die ich vor ein paar Jahren gelesen habe und ich habe nur gute Erinnerungen…

Die Hunkeler-Krimis von Hansjörg Schneider sind wie ein flauschiger Lieblingspullover, den man anzieht. Man macht es sich dann auf der Couch gemütlich und der Puls wird ruhig, denn die Krimis sind wunderbar unaufgeregt. Peter Hunkeler ist Hauptkommissar in Basel kurz vor der Pensionierung. Ihn kann kaum noch etwas aus der Ruhe bringen und er denkt quer, oftmals zum Ärger seiner Vorgesetzten, die Fälle lieber bequem abschließen möchten. Der Polizist ist bodenständig und hat gute Kontakte zum “niederen Volk”, er isst gerne und weiß einen guten Wein zu schätzen. Eine Freundin hat er auch, die hat aber auch ihren eigenen Kopf und mit ihr ist es nicht immer leicht.

1993 ist der erste Hunkeler Krimi erschienen, dann waren die acht Krimis lange vergriffen. Zum Erscheinen des neunten Krimis wurden alle noch einmal als Taschenbücher im Diogenes Verlag neu aufgelegt. Dafür danke ich dem Verlag sehr, denn intelligente Krimis ohne Blutströme und Gemetzel sind heute eher selten geworden. Man muss die Krimis nicht in der Reihenfolge lesen, habe ich auch nicht und das war nicht störend. Sechs habe ich noch in petto…Winter-Couch-Wein… Sehr schöne Aussichten!