Glocken, die verlocken

In Asten, in der Nähe von Eindhoven, gibt es das Klok&Peel Museum. Es liegt am Rande des Naturschutzgebietes „De Groote Peel“, in dem man noch wenige Überreste eines alten Hochmoores findet. Ein Teil des Museums nimmt sich dieses Themas an. Es geht um Fauna und Flora, die Geschichte des Moores,

wie auch um das bäuerliche Leben in diesem Gebiet. Ein aktueller Bezug wird ebenfalls hergestellt, denn es wird ausführlich auf die Bedeutung von Mooren für das Klima eingegangen und auf die Gefahren, Moore weiter zu zerstören, sei es durch Abbau des Torfs oder Verschmutzung.
Ich fand das Thema im Prinzip sehr interessant, aber die Beschriftungen sind leider nur in niederländischer Sprache und da reichten meine Kenntnisse nicht aus. Auch mochte ich nicht die vielen ausgestopften Tiere.
Kommen wir zu „Klok“.Dahinter verbirgt sich ein einzigartiges Glockenmuseum. In Asten gibt es eine berühmte Glockengießerei, woraus sich der Standort des Museums ergab.

Kommt man beim Museum an, fallen direkt mehrere Glockentürme auf:

Im Gebäude selbst gibt es verschiedene Abteilungen. Ausführlich wird gezeigt, wann Glocken in den verschiedenen Erdteilen zum ersten Mal zum Einsatz kamen, welchen Zweck sie erfüllten und wie unterschiedlich sie früher und auch noch heute aussehen.

Oben links Bronzeglocken aus China, ca. 1600 v.Chr. Sie wurden am Hof zu Ehren der Kaisers geläutet. Darunter thailändische Glöckchen, die als Schmuck benutzt wurden. Auch in Südamerika waren Glocken Schmuckstücke. Unten eine mit Glocken bestückte Maske aus Afrika, die böse Geister verscheuchen sollte. Großes Bild: Alte Tempelglocken aus Miramar, die zur Liturgie gehörten.

In einem anderen Raum ist eine alte Glockengießerei eingerichtet, in der man die einzelnen Schritte zur Herstellung einer Glocke nachverfolgen kann.

Was mich am meisten beeindruckte ist die Sammlung alter Glockenspiele und die damit verbundenen mechanischen Zeitmesser. Das älteste Glockenspiel stammt aus dem 16. Jahrhundert. Bei einigen Glockenspielen wird mit einem Foto dokumentiert, aus welcher Kirche sie stammen und man hat sogar die Möglichkeit, selbst ein Glockenspiel zu bedienen.

Mehrere der ganz alten Glockenspiele werden auf Wunsch vom ehrenamtlichen Personal bedient und zur vollen Stunde kommt man dann auch in diesen Genuss:

Ein bisschen Kritik muss ich loswerden: In dem Glockenmuseum waren die Beschriftungen teilweise auch in englischer Sprache. Es gibt kostenlose deutsche Audioguides, die uns beim Kauf der Kasse aber nicht angeboten wurden. Wir erfuhren erst am Ende unseres Rundgangs davon.
Sehr enttäuscht waren wir vom Café. Wir waren an einem Mittwoch da und hofften, mittags eine Kleinigkeit zum Essen zu finden. Es gab ein bisschen trockenes Gebäck, auf unsere Frage, ob es auch etwas Herzhaftes gäbe, sah man in der Küche im Kühlschrank nach und fand zwei Wraps vom Sonntag. So fuhren wir in die Mitte von Asten, wo es auf dem Marktplatz mehrere Restaurants gibt.

Ich möchte den Beitrag aber nicht negativ beenden. Auf dem Gelände befindet sich noch ein schöner Garten und eine Wiese, auf der Kinder Krocket spielen können. Überhaupt wird für Kinder viel getan, in den Museen können sie viel ausprobieren. Dank der direkten Lage am Naturschutzgebiet kann man dort noch einen schönen Spaziergang oder eine Radtour machen. Ein Tagesausflug, der sich lohnt!

Mitte rechts: Auch draußen konnte man Glocken aktivieren, in dem man auf die einzelnen Felder trat.

Der Kölner Dom von oben

In und um den Kölner Dom herum
In und um den Kölner Dom herum

Gestern waren wir in Köln, um an einer Glockenführung im Dom teilzunehmen. Zwei Stunden wurde uns viel Interessantes über die acht Glocken erzählt und nach dem Aufstieg mit ca. 250 Stufen waren wir dann auf Augenhöhe mit dem “decken Pitter”( siehe Foto rechts) und seinen Schwestern. Und dann ging es los…(vorher wurden Ohrschützer verteilt!)

Glockengeläut oben auf dem Südturm

Wir bekamen alle eine Gänsehaut, es war erhebend. Auf dem Rüchweg machten wir dann noch einen Abstecher in die obere Galerie des Doms. Da es schon nach 20 Uhr war, erlebten wir einen leeren und stillen(!) Dom- werde ich nie vergessen.

Mehr Infos zur Glockenführung