Vier von 6300

Sie sehen vier alte dtv Taschenbücher. Vier von über 6300 verschiedene Illustrationen, die der Künstler Celestino Piatti erschaffen hat. Viele davon für den dtv Verlag ab Anfang der 60er Jahre bis hin in die 90er Jahre.

Wir hatten das Glück, im November durch Zufall eine Ausstellung mit Bildern von Piatti besuchen zu können und das kam so:
Wir waren mal wieder in Hamburg. Bei einer Quizshow, die wir kurz zuvor gesehen hatten, ging es u.a. um die Stadt Buxtehude und es wurde bei der Auflösung zu der Frage ein schönes Foto von der Stadt gezeigt. Da wir noch nie Buxtehude waren, legten wir auf der Rückfahrt zum Kaffeetrinken einen Zwischenstop ein.


Woher ist Ihnen Buxtehude geläufig? Vielleicht durch das Märchen „Der Hase und der Igel“, das in Buxtehude spielt?

Hase und Igel sind in Buxtehude allgegenwärtig. Rechts ein Hase geschminkt wie ein Mitglied der Musikgruppe Kiss vor einem Musikladen.

Durch den Jugendbuchpreis „Buxtehuder Bullen“ oder durch den Buxtehuder Kleinkunst-Igel, den u.a. schon Dieter Nuhr, Ina Müller oder Django Asül gewonnen haben, ist die Stadt ebenfalls bekannt.
Das kulturelle Leben in der kleinen Stadt ist sehr abwechslungsreich und so wundert es nicht, dass es auch Ausstellungen mit bekannten Künstlern gibt.
Zurück zu Herrn Piatti. Seine Ausstellung kann man sich noch bis zum 25. Februar ansehen. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt bei Piattis Illustrationen für Kinderbücher. Dabei tauchen Eulen besonders gerne auf…

Oben rechts hat sich Herr Piatti selbst gemalt.

Hier geht es zur Seite des Museums:

https://buxtehudemuseum.de/ausstellungen/sonderausstellungen/augenblicke-bilder-und-bucher-von-celestino-piatti-1922-2007/

Wer sich sein kindliches Gemüt bewahrt hat, der könnte auch noch bis zum 7. Januar in die Welt der Sesamstraße eintauchen. Zum 50jährigen Museum zeigt das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe mit Schwerpunkt „Deutsche Sesamstraße“ Originalpuppen und Fotos aus den Sendungen, spielt die bekannten Lieder ab und gewährt einen Blick hinter die Kulissen der Sesamstraße. Es ist eine Ausstellung zum Mitmachen, eigentlich für Kinder gedacht, aber ich beobachtete, wie auch viele Erwachsene mit lächelnden Gesichtern wieder zu Kindern wurden.


Was kennen Sie von Koblenz?

Das Deutsche Eck? Höchstwahrscheinlich, deshalb hake ich das schnell mal ab.

Die Altstadt? Vielleicht auch, aber hier kann man viele kleine Schönheiten entdecken, wenn man den Kopf öfter mal nach oben hält.

Festung Ehrenbreitstein auf der anderen Seite des Rheins? Auf unserer Tagestour war die Fahrt mit der Seilbahn ein Höhepunkt. Eine Aussicht, die man nicht so schnell vergisst. (Tipp: Kaufen Sie sich online ein Ticket für die Bahn+Festung, die Schlange vor den Kassen war recht lang und es gab kaum Schatten).

Die Festung ist sehr weitläufig. Sie zu fotografieren, um einen Gesamteindruck zu gewinnen, das habe ich nicht geschafft, deshalb hier ein Foto, das für mich die Essenz der Anlage widerspiegelt.

In vielen Räumen wird den Besuchern die Geschichte der Festung anhand von Einzelausstellungsstücken näher gebracht. Es gibt aber auch kleine Wechselausstellungen. Momentan eine mit Fotos von jungen Fotografen und Fotografinnen, eine Ausstellung über die Ideen zur Bundesgartenschau 2029 und eine Ausstellung von Objekten, die den Designerpreis Rheinland-Pfalz gewonnen haben. Zukunftsorientierte Themen in altem Gemäuer, das hat mir gefallen.

Apropos Zukunft: In Koblenz wurde 2013 das Forum Confluentes eröffnet. In ihm befinden sich u.a. das Mittelrhein Museum und die Koblenzer Stadtbücherei.

Dieses Gebäude war eine Spielwiese für meine Schwarzweißvorliebe.

In der ebenso modernen Bibliothek verbrachten wir einige Zeit, denn die Medienauswahl war groß und das Stöbern machte Spaß.

Auf dem Weg zurück zum Hauptbahnhof kamen wir noch an dem Stammgeschäft der Buchhandlung Reuffel vorbei. (Keine bezahlte Werbung!). Reuffel ist eine inhabergeführte Buchhandlung, die über Jahrzehnte in buchhändlerischen Fachkreisen oft wegen ihrer Bereitschaft zu Innovationen bewundert wurde. Also rein in die Buchhandlung. Von der Größe her ist sie mit größeren Thalia-Filialen zu vergleichen, aber man merkt den Unterschied im Detail und im Buchangebot, bei dem Titel von kleinen Verlagen gleichberechtigt neben Bestsellern präsentiert wurden. Ich schwelgte ein bisschen.

Koblenz ist eine Stadt für ein langes Wochenende, das ist unser Fazit. Der Tag war sehr schön, aber zu kurz.

Tipp für 9 Euro Ticket-Fahrer: Steigen Sie auf der Hinfahrt „Stadtmitte“ aus, zurück sollten Sie aber unbedingt im Hauptbahnhof einsteigen, da hier der RB 5 beginnt und noch leer ist.

Tipp für Kaffeetrinker: Die Preise der Restaurants, die an der Mosel und am Rhein liegen, sind naturgemäß „sportlich“. An der Rheinpromenade gibt es das italienische Restaurant „Amalfi“. Dort bekommt man ein Stück Kuchen + eine Tasse Kaffee für 4,80 Euro.

Tipp für Gartenliebhaber: Im Schlossgarten gibt es viel grüne Fläche, aber wenig Blumenbeete. Ist kein Muss.


Tipp fürs Shopping: In Koblenz finden Sie alles von Kick bis Giorgio Armani. Rund um den Josef-Görres-Platz fielen mir ein paar besonders interessante Fachgeschäfte auf. In einem entdeckte ich diesen Schal- Ein Souvenir an Koblenz und mit seinen Farben, die mich an meinen Garten erinnern, ein Stimmungsaufheller für den Winter.

Kloster Steyl bei Sonnenschein

Im Dezember 2016 berichtete ich über meinen Besuch in Steyl an einem trüben Tag. (Siehe unten). Damals besuchte ich das Museum, dieses Mal bestimmte das schöne Wetter die Besichtigungspunkte.
Neben dem Kloster gibt es den Jochumhof, zu dem ein botanischen Garten gehört. Hinter dem Eingang (Eintritt 3 Euro) schließt sich direkt ein naturbelassener Teil an, der auf den ersten Blick nicht so recht zu einem botanischen Garten passt. Doch nach ein paar Minuten wird man eines Besseren belehrt. Sammlungen exotischer Pflanzen lösen sich mit verschiedenen Gartenthemen ( z.B. Steingarten, Rosengarten usw.) ab.

Am Ende des botanischen Gartens liegt das „Grand Café“ direkt an der Maas gegenüber von Lottum.

Empfehlung: Apfelkuchen mit Zitronencreme…

Nach der Pause gingen wir zuerst ein bisschen an der Maas spazieren, danach besuchten wir den Klostergarten. Holen Sie sich vorher in der Touristeninformation eine Karte, um den ganzen Garten zu erkunden. Wir taten es nicht und haben leider nicht alles gesehen.

Oben links: Im Garten ist auch das Atelier eines Bildhauers. So ist der Teufel auch nicht weit…Darunter: Im Garten gibt es auch zwei Grotten und schöne stille Plätze. Rechts: Teil eines Kreuzgangs.

In dem Klostergarten entdeckten wir auch eine kleine Kapelle (links). Rechts zwei Fotos aus der Doppelkirche des Missionshauses St. Michael. Oben die Oberkirche, die nur sonntags und an Feiertagen geöffnet ist, unten ein Fenster aus der Unterkirche, in der täglich Gottesdienste stattfinden.

Möchte man sich vor der Rückfahrt noch stärken, empfiehlt sich ein Besuch des Gasthauses „Vaerhuis“.

Kleiner Ausflug nach Moers

Ob mit Rad oder dem Auto, auf der Pfefferstraße 6 in Moers gibt es ein lohnendes Ziel.

Hier befindet sich ein Blumenladen, der über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist für seine schönen Arrangements. Im hinteren Teil des Geschäfts „Stil und Blüte“ steht neben ein paar Tischen und Stühlen eine Kuchentheke mit verführerischer Auslage. Geht man weiter, kommt man in einen schönen Hof.

Wir waren an einem Montagnachmittag kurz nach der Öffnung um 15 Uhr dort und konnten uns noch einen Tisch aussuchen, eine halbe Stunde später waren alle Tische besetzt. An den anderen Tagen ist das Café auch morgens geöffnet. Wir bekamen mit, dass am Telefon mehrere Reservierungen entgegengenommen wurden, meistens für ein ausführliches Frühstück.

Ob man nur einen guten Kaffee trinkt und sich über die freundliche Bedienung freut, sich Blumen kauft oder bei den Dekostücken im Laden und im Hof schwach wird und etwas mitnimmt, ein Besuch von „Stil und Blüte“ ist eine schöne kleine Auszeit.

Keine bezahlte Werbung!

Oberhausensonntag

Am Sonntagmorgen empfahl ich Ihnen eine Sendung über den Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus, dessen bedeutende Gemäldesammlung u.a. im Essener Folkwangmuseum zu sehen ist. Wie der Zufall es will, besuchten wir mit Freunden am selben Sonntag in Oberhausen das „Rheinische Industriemuseum“. In der Sendung und beim Museumsbesuch tauchte jeweils der Name Peter Behrens auf.

Diese Ausstellung sahen wir uns an:

Wir machten eine Führung mit, die Meinungen zu der Ausstellung waren bei uns vier Personen unterschiedlich. Da ich sehr gerne fotografiere, fand ich die Erläuterungen, wie unser heutiges Sehen und künstlerisches Fotografie-Empfinden von den Umwälzungen in der Fotografie z.Zt. der Weimarer Republik noch beeinflusst werden, sehr interessant. Die Qualität der gezeigten Fotos und ihre Aussagekraft sind beeindruckend. Mein Mann und unsere Freunde hatten wohl eher eine Führung über die Geschichte der Weimarer Republik erwartet. Was uns alle vier wunderte: Die über 300 Bilder wurden in diesem großen Gebäude leider nur auf engem Raum präsentiert, so dass bei der Führung ein unbeschwertes Ansehen der Fotos kaum möglich war. Hätte man da nicht etwas großzügiger mit dem Platz sein können?

Wenn Sie mehr über die Ausstellung wissen und ein paar Fotos sehen möchten:
https://industriemuseum.lvr.de/de/die_museen/peter_behrens_bau/ausstellungen_7/sonderausstellung/inhaltsseite_73.html

Der Zufall: Von Peter Behrens, der einen Teil des Folkwangmuseums entworfen hat, stammt auch das Gebäude in Oberhausen und in der 5. Etage gibt es eine permanente Ausstellung über das Lebenswerk von Behrens. Er war ein äußerst umtriebiger Architekt und ein bedeutender Botschafter des Jugendstils und der späteren Bauhaus-Periode. Viele Fotos zeugen von der Schönheit der Inneneinrichtungen der Gebäude. Einige kann man heute noch bewundern, wie beispielsweise in Darmstadt.

Nach den beider Ausstellungen stärkten wir uns im liebevoll eingerichteten und gemütlichen „Geli‘s Café“ in Oberhausen Osterfeld.

Da das Café nicht sehr groß ist, sollte man einen Tisch vorab reservieren.

Trotz des üblen Wetters konnten wir über diesen Sonntagnachmittag nicht meckern.

Österreichische Städtetour (1) – Linz

Wir kamen nachmittags in Linz an und wollten uns nach einer neunstündigen Autofahrt zuerst ein bisschen kräftigen. Das traditionelle Kaffeehaus Traxlmayer lag in der Nähe unseres Hotels und so arbeiteten wir unser erstes Linzer To do ab und probierten ein Stück Linzer Torte. Nicht unter den Topfive unserer Tortenliste, aber „passt schon“. (Diesen Begriff gewöhnten wir uns innerhalb einer Woche an = Allzweckredewendung).

Nach einem Bummel über die größte Einfaufsstraße von Linz kamen wir zum Hauptplatz, er ist der Bauchnabel von Linz. Ein guter Ort, sich noch einmal hinzusetzen und ein bisschen „Leute zu gucken“. Wir saßen in der „Liebhaberei“, wo wir am späteren Abend auch aßen. Nette und flotte Bedienung, gutes Speisekarte.


Um 18 Uhr trafen wir uns am alten Rathaus zu einem Abendspaziergang, veranstaltet von einer Privatinitiative. Nach einer kurzen geschichtlichen Einführung durch Herrn Vanek (Er sparte das Thema „Hitler in Linz“ nicht aus, fand ich gut), bekamen wir einen Einblick hinter die Kulissen des Hauptplatzes. Hier sind Hinterhöfe versteckt wie z.B. dieser hier:

Erinnert ein bisschen an das spanische Corduba

Weiter ging es in die Altstadt mit z.T. sehr herrschaftlichen Häusern. Auf einem kleinen Platz kamen wir auch an einem Lichtbrunnen vorbei, der tagsüber Licht speichert, um dann im Dunkeln Licht zu spenden.

Wir gingen dann noch hoch zum Schloss mit einem sehr modernen Museumsanbau, von wo man einen schönen Blick auf Linz hat. Das Mozarthaus (Ja, gibt es nicht nur in Salzburg…), das Linzer Landhaus (= Name für den Oberösterreichischen Landtag) und der alte Dom waren unsere nächsten Besichtigungspunkte, bevor wir wieder auf den Hauptplatz zurückkehrten.

Rechts oben einer der Ausblicke auf Linz, darunter Teilansicht des Landhauses. Oben links Innenhof des Landhauses, darunter Museum am Schloss, links unten Blick auf die andere Donauseite. Das in grün strahlende Gebäude ist das Museum Ars Electronica, in dem man in eine mögliche Zukunft sehen kann.

Die Führung dauerte 1 1/2 Stunden und ich kann sie sehr als Einstieg für einen Aufenthalt in Linz empfehlen. Mehr darüber unter https://linzerleben.at/linz.html.

Am Freitag gibt es den zweiten Teil über Linz.

Und nun die Auflösung des Rätsels vom Samstag:

In diesem Ladenlokal befand sich eine Eisdiele!

Wenn es in Österreich wieder Sturm gibt, dann kann man Federweißer kaufen!