Orkneyinseln: Megan öffnete uns die Augen (GB 6)

Auf der Orkney-Mainlandinsel hatten wir das Glück, bei Yesnaby an der Westküste an einer Führung mit der auf Orkney lebenden Megan Taylor teilnehmen zu können. Für ca. 3 Stunden gingen wir an der Küste entlang und Megan machte uns auf viele verschiedene Vogel- und Blumenarten aufmerksam.

Die Blüten waren teilweise winzig und Megans genaues Hinsehen übertrug sich auf mich, so dass ich später auf den Äußeren Hebriden auch jedes kleine Blümchen genau unter die Lupe nahm und das in Zukunft auch tun werde. Ein Dankeschön an Megan!

Einmal im Leben Papageientaucher sehen-das war für mich einer der Gründe, auf die Orkneyinseln zu fahren. Aber das ist ungerecht den anderen Vogelarten gegenüber und Megans Erklärungen brachten uns die heimische Vogelwelt näher.

Diese Fotos zeigen eine kleine Auswahl der Vögel, die wir auf der gesamten Reise gesehen haben.

Hier geht es zu Megans Homepage, auf der sie verschiedene Führungen anbietet:https://wildorkneywalks.co.uk/about/

Ich unterhielt mich mit Megan auf dem Rückweg zum Parkplatz noch über das Alltagsleben auf den Inseln. Ein Problem sind beispielsweise die riesigen Kreuzfahrtschiffe, die vermehrt im Hafen von Kirkwall vor Anker gehen und deren Passagiere die Mainlandinsel überfluten. Die Infrastruktur ist dafür nicht vorgesehen und ich hatte den Eindruck, dass diverse Geschäfte nur noch Souvenirs für Touristen anbieten und die Versorgung der einheimische Bevölkerung darunter leidet. Es rumort auf den Orkneyinseln. Vorgestern war zu diesem Thema auf der Seite von n-tv zu lesen:

Enge Beziehungen zu Norwegen-
Orkney-Inseln erwägen Loslösung von Großbritannien

Die schottischen Orkney-Inseln fühlen sich von den Regierungen in London und Edinburgh betrogen. Sie streben eine größere wirtschaftliche Selbstständigkeit an. Als eine Option gilt, ein selbst verwaltetes Gebiet Norwegens zu werden.

Auf den schottischen Orkney-Inseln im Nordatlantik wird über eine Loslösung von Großbritannien diskutiert. Als eine von mehreren Optionen gilt, ein selbst verwaltetes Gebiet Norwegens zu werden. Gemeinde-Vorsteher James Stockan betonte im Gespräch mit BBC Radio Scotland die historisch engen Beziehungen zu dem skandinavischen Land, zu dem die Inselgruppe mit 20.000 Einwohnern einst gehörte. 

Britische Medien sprachen am späten Sonntagabend – in Anlehnung an den “Brexit” getauften EU-Austritt Großbritanniens – von einem möglichen “Orkxit” im Nordatlantik. Stockan hat beantragt, andere Regierungsformen in Betracht zu ziehen. Ziel sei eine größere wirtschaftliche Selbstständigkeit, sagte er. Die Inselgruppe nördlich des schottischen Festlands fühle sich von den Regierungen in London und Edinburgh betrogen. Die finanziellen Zuwendungen seien deutlich geringer als auf den weiter nördlich gelegenen Shetlandinseln oder den Äußeren Hebriden im Westen von Schottland.

Orkney wurde 1472 als Sicherheit für die Mitgift bei der Hochzeit der dänischen Königin Margarethe mit dem schottischen König James III. an Schottland verpfändet. “Auf der Straße in Orkney fragen mich die Leute, wann wir die Mitgift zurückgeben, wann wir wieder zu Norwegen gehören”, sagte Stockan. Es gebe eine große kulturelle Verbindung mit den nordischen Ländern. Mögliche Regierungsformen seien auch ein Kronbesitz wie etwa die Inseln im Ärmelkanal, die über eigene Gesetze verfügen und direkt der britischen Krone unterstehen, oder ein Überseegebiet wie Gibraltar oder die Falklandinseln.

Der Gemeinderat soll an diesem Dienstag über den Antrag diskutieren, der keine konkrete Lösung festlegt. “Wir werden die praktische Bedeutung prüfen und dann die Ergebnisse auswerten”, sagte Stockan. “Wir wollen die beste Position für künftige Generationen und unseren Platz in der Welt finden.”

03.07.2023, 09:42 Uhr

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