
Bild 267 von 365
Wer nicht neugierig bleibt, wird nur noch älter (Marianne Frauchiger)
Bild 267 von 365
und…
Bild 261 von 365
Die schlechten Nachrichten für den Winter häufen sich. Wer sich in den nächsten Monaten eine kleine Auszeit genehmigen möchte, dem lege ich dieses Buch sehr ans Herz:
Der Autor Axel Hacke, bekannt u.a. für seine Bücher und Kolumnen in der Süddeutschen Zeitung, fährt seit über 30 Jahren mit seiner Familie 2-3 mal pro Jahr auf die Insel Elba. Dort steht in einem kleinen Dorf ein sehr alter Turm, dieser ist das Ferienhaus der Familie. Darüber hinaus besitzt sie noch einen Olivenhain mit einem kleinen Haus.
Verbringt die Familie auf Elba ihre Ferien? Offiziell ja, doch Hacke schreibt ehrlich und humorvoll, dass es in den Wochen auf der Insel auch Vieles zu regeln gibt, seien es Reparaturen oder Veränderungen an Turm und Haus, Behördengänge, das Kümmern um den divahaften alten Fiat 500, das Ernten der Oliven und, und, und…“Garniert“ wird alles mit der unterschiedlichen Einstellung des Deutschen und der Italiener, wenn es um verbindliche Zusagen und die Ausführungen geht. Irgendwie klappt alles, na ja, fast alles, aber wann und wie, wer weiß das schon. Gelassen bleiben ist das oberste Gebot.
Durch diese Aktivitäten lernt Hacke zwar viele Dorfbewohner kennen,
jedoch gehört er nicht zu der alten Dorfgemeinschaft, kennt nicht alle früheren Geschichten und Geheimnisse, die über Jahrhunderte hinweg unsichtbare Verbindungen und Grenzen zwischen den Anwohnern geschaffen haben. Hacke beginnt trotzdem, Alltagsgeschichten über Bewohner aufzuschreiben, manche sind wahr, andere denkt er sich aus. So lernt man beispielsweise Paolo, den Kaffeemaler, kennen und Henky den Schriftsteller. Ennio, der Fiatspezialist ist dabei, Mauro, der Herrscher über den Strand und Boote, Tanneo, der verhinderte Schmied oder Ludwig, der Käfersammler.
Dieses Buch strahlt auf jeder Seite „Bella Italia“ aus und Italienfreunde werden es mögen. Wie sich die Insel in den letzten 30 Jahren verändert hat, ist mit etwas Sentimentalität zu lesen. Was mich aber besonders für dieses Buch einnimmt, das sind die Alltagsgeschichten, die zeigen, wie wenig man braucht, um ein zufriedenes Leben zu führen.
Der Autor Mario Simmel meinte, dass niemand eine Insel sei. Doch es gibt eine Gegenmeinung:
Gefällt mir besser.
Bild 166 von 365
Moin! Heute nun, wie angekündigt, zehn Quizfragen zum Thema Ostfriesland.
In welcher Stadt steht dieses Gebäude?
In welcher Stadt wird man von vielen Bären begrüßt?
Wer ist dieser Herr?
Zu welcher Insel gehören diese Bilder?
In Ostfriesland ist das Bosseln eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Wie heißt die zweite Sportart, die recht ähnlich ist?
In welchem Ort findet man ein Museum, das u.a. Zeppeline und Fahrräder als Ausstellungsthemen hat?
Im Hafen welches Nordseeortes kann man mit einem Schaufelraddampfer vom Meer bis zum Ende des Hafenbeckens fahren?
Was ist das Besondere am „Ewigen Meer“?
Welche ostfriesische Stadt nennt sich „Die Blüte von Ostfriesland“?
Was ist das?
Ich bin Ihnen noch die Auflösung des Rätsels vom 22.8. schuldig. Dies war die Aufgabe:
Die neue Aufgabe: Machen Sie einen Gedankenurlaub und sortieren Sie diese deutschen Gebirge von Norden nach Süden: Hunsrück, Harz, Eifel, Odenwald, Teutoburger Wald, Bayerischer Wald, Rothaargebirge, Schwarzwald, Westerwald
Die richtige Reihenfolge lautet: Teutoburger Wald, Harz, Rothaargebirge, Westerwald, Eifel, Hunsrück, Odenwald, Bayerischer Wald Schwarzwald
Ein schönes Wochenende- bis Dienstag!
Angeregt von den Büchern, die ich gestern besprach, habe ich ein neues Bastelprojekt gestartet. Unter dem Motto „Steichholzschachtel ABC“ versuche ich, für jeden Buchstaben eine passende Füllung für eine Schachtel zu finden. Hier meine ersten sechs Buchstaben:
Will be continued.
Der Autor, Reisender und Journalist, verbringt drei Wochen auf einer unbenannten kleinen Insel vor der ligurischen Küste. Das Besondere an der Insel: Sie hat einen Leuchtturm mit zwei Wärtern. Sie empfangen ihn freundlich, lassen ihn aber sonst ziemlich unbehelligt, da sie sich neben dem Wachen mit dem Fischfang befassen, um sich noch etwas dazuzuverdienen. So streift P. über die Insel, besucht den einäugen Esel, beobachtet die Möwen und den Horizont und lässt seine Gedanken schweifen. An diesen Gedanken lässt der Autor uns teilhaben und er weiß viel über den Mittelmeerraum zu erzählen. Wir werden auf eine geschichtliche Reise mitgenommen, erfahren viel über die verschiedenen Winde des Meeres, lesen von den heutigen Arbeitsbedingungen der Fischer oder werden ebenso melancholisch wie Rumiz, wenn er nachdenkt über das Untergehen der alten Mitelmeerwelt, wir wir sie heute noch z.T. zumindest erahnen. So verschwinden z.B. die Leuchttürme in Zeiten des GPS, der Mittelmeerraum verliert jede Mystik, wird zum reinen Wirtschaftsraum.
Rumiz öffnet sich dem Leser aber auch, wenn es um Gedanken zu seiner eigenen Person geht. Er ist voller Neugierde, hat auf seinen zahlreichen anderen Reisen schon viel erlebt und möchte doch noch so Vieles sehen und entdecken. Doch das Leben ist kurz, nur was machen die meisten Menschen daraus?
Es steckt so viel in diesem schmalen Buch, ich werde es sicherlich noch einmal lesen und dann nochmal…
Heute mal ein kleines Rätsel: Lesen Sie folgende Zitate und raten Sie, wenn Sie die Aussagen nicht kennen, in welchem Jahrhundert die Person gelebt hat, von dem diese Worte stammen:
1. Die Frauen haben nicht Unrecht, wenn sie sich den Vorschriften nicht fügen wollen, welche in der Welt eingeführt sind: weil die Männer sie verfasst haben, ohne die Frauen zu fragen.
2. Nicht weil es Sokrates gesagt hat, sondern weil es in Wahrheit meine Sinnesart ist, vielleicht nicht ganz ohne Schwärmerei, achte ich alle Menschen für meine Mitbürger und umarme einen Polen so innig wie einen Franzosen, indem ich dieses Nationalband dem großen und allgemeinen Bande der Menschheit nachsetze. Ich halte gar nicht meinen Himmel für den blauesten. Die Natur hat uns frei und ungebunden auf die Welt gesetzt: wir kerkern uns ein in ein kleines Stück Land.
3. Es gibt eine gewisse Achtung und eine allgemeine Pflicht der Menschlichkeit, die uns verbindet nicht nur mit den Tieren, die Leben und Empfindung haben, sondern sogar mit Bäumen und Pflanzen. Dem Menschen sind wir Gerechtigkeit schuldig, Milde und Wohlwollen aber den anderen Geschöpfen, gegen die man milde und wohlwollend sein kann.
4. Wenn ich mit meiner Katze spiele, bin ich nie ganz sicher, ob nicht ich ihr Zeitvertreib bin.
Und zum Schluss mein derzeitiger Favorit:
5. Das deutlichste Anzeichen von Weisheit ist
anhaltend gute Laune.
Es folgt eine Beschreibung der Person von einem Historiker:
“Er spielte seine Rolle, wie sie ihm in böser Zeit zugefallen war, als Franzose, Katholik, Bürger und Bürgermeister von Bordeaux, pflichtgemäß und ohne Leidenschaft und bewahrte sich damit die innere Freiheit, … zu bleiben. Die schönste Frucht ist die absolute Offenheit gegenüber anderem und anderen. Dieser Skeptiker gegenüber jedem Dogma ist aufgeschlossen für die ganze unendliche Vielfalt der geistigen Möglichkeiten, Lebensformen und Lebenswahrheiten anderer Menschen, und er begegnet mit Achtung auch jenen, die ihm selbst verschlossen sind.”
Und haben Sie geraten, wer es sein könnte?
Die berühmte Frage, welches Buch man mit auf eine einsame Insel mitnehmen würde, kann ich klar beantworten: Es sind die Essays von Michel de Montaigne. Die Sätze vom Anfang dieses Textes sind von ihm und er hat im 16. (!!!) Jahrhundert gelebt, in einer Zeit der Inquisition, in einer Zeit, in der humanistische Bildung nicht bekannt war und das Zeitalter der Aufklärung noch in ferner Zukunft lag.
Dieser Literat und Philosoph ist einer meiner VIPs und mit ihm beginne ich eine neue Kategorie. Sie wird nicht viele Einträge haben, aber Menschen vorzustellen, die für mich etwas Besonderes sind, ist mir wichtig.
Wer mehr über Michel de Montaigne wissen möchte:
Die Polizistin Anna wurde auf Helgoland geboren. Als Jugendliche passiert ihr Fürchterliches und sie verlässt die Insel, aber nach sechs Jahren kehrt sie wieder zurück als stellvertretene Dienstleiterin der Polizeiwache, denn sie will sich ihrer Vergangenheit stellen. Allerdings bekommt sie schon am ersten Tag zuerst eine merkwürdige SMS und kurze Zeit später ein Päckchen zugeschickt, in dem sich ein abgetrennter Daumen befindet. Da Windstärke 8 bis 11 herrscht und der Schiffs-und Flugverkehr eingestellt sind, müssen Anna und ihre beiden Kollegen Paul und Marten ohne Hilfe vom Festland selbst ermitteln, zumal noch weitere Päckchen mit einem Marmeladenglas voller Blut und einem abgeschnittenem Ohr auftauchen. Die Untersuchungen erweisen sich als äußerst schwierig, denn es gibt auf Helgoland nicht die technischen Hilfsmittel. Die beiden Kollegen von Anna haben mit solchen “blutigen Angelegenheiten” kaum Erfahrungen und Anna selbst quälen immer wieder fürchterliche Migräneattacken. Alles weist darauf hin, dass ein Mensch schrittweise getötet wird und dem Team läuft die Zeit davon. Und dann sind Paul und Marten plötzlich wie vom Erdboden verschwunden…
Das klassische “Setting”: Ein “geschlossener” Raum, aus dem es kein Entrinnen gibt, in diesem Fall ist es die Insel Helgoland. Es ist aber nicht das Helgoland der Sommerfrische und der vielen Touristen, sondern die Geschichte spielt im Winter, und da fordert die Insel allen, die auf ihr zu dieser Jahreszeit wohnen, sehr viel ab: Wütende Stürme, Tristesse und Einsamkeit. Das hat mit an diesem Krimi am besten gefallen, der Plot selbst bekommt von mir eine 3.
Tim Erzberg: Hell Go Land, Harper Collins Verlag, 16 Euro.