Beim Aufräumen fand ich eine Kiste mit alten Schals, die teilweise schon vierzig Jahre alt waren.
Ein paar hatten kleine Mottenlöcher, bei manchen sahen die Fransen nicht mehr schön aus. Kurz entschlossen habe ich angefangen, mir aus diesen alten Schätzchen und Stoffresten neue Loops zu nähen. Ich brauchte mal einen Näherfolg und das geht schön schnell und man hat einen zukünftigen Vorrat bei Halsschmerzwetter.
Diesen Pullover besitze ich seit über 20 Jahren. Er ist schön weich, warm und sehr pflegeleicht, da man ihn nicht bügeln muss. Im Laufe der Zeit waren die Bündchen sehr ausgeleiert und ausgefranst, so dass er selbst für Zuhause nicht mehr tragbar war. Die Bündchen haben diese Makel nun behoben und ich hoffe auf ein sich fortsetzendes langes Zusammenleben.
Sie sehen die Jacke meines Lieblingsschlafanzuges. Auch ihn besitze ich schon diverse Jahre. Er machte den Winter mit seiner Flauschigkeit und dem großzügigen Schnitt immer etwas weniger ungemütlich bis….er eines Tages plötzlich nach dem Waschen eingelaufen war. Dass sich die Länge der Hosenbeine verkürzt hatte, damit konnte ich noch leben, aber das Oberteil war zur Zwangsjacke geworden. Auch hier gab ich mich nicht geschlagen:
Nach dem gestrigen Ausflug in die Haute Couture kommt auch noch ein bisschen Mode, aber aus den Niederungen kaputter Kleidung.
Da war z.B. meine alte Strickjacke, an der viele Erinnerungen hängen. Sie sah schon ziemlich angetragen aus, aber wegwerfen war keine Option. Da ich Fan von ausgefallenen Knöpfen bin, fing ich an, Knöpfe zu sammeln. Von jeder Sorte einen. Das ist der Zwischenstand:
Ich bekam schon einige positive Rückmeldungen, auf jeden Fall habe ich den Eindruck, dass die Knöpfe von nicht so schönen Stellen ablenken.
Projekt 2: Ich habe eine Lieblingsjeans, die es seit Jahren irgendwie schafft, auch dann noch zu passen, wenn z.B. nach den Feiertagen die Waage eine höhere Zahl anzeigt. Doch letzten Monat bekam sie bedingt durch Materialermüdung den ersten Riss vorne in einem Bein. Ich grummelte sehr. Mit Loch tragen, wie viele junge Leute es heute tun? Da fühlte ich mich nicht wohl. Beim Aufräumen meines Stoffvorrats fand ich dann ein paar Reste eines Stoffes, von dem ich mir einen Rock genäht hatte.
Damit kann ich leben, zumal es noch einen passenden Schal gibt. Wenn es zukünftig weitere Risse gibt, bin ich gut gerüstet.
Mitte Dezember zeigte ich Ihnen in meinem Blog mehrere Bilder einer Ausstellung in der Rotterdamer Kunsthalle mit Modellen des Modeschöpfers Thierry Mugler. (Siehe Link unten).
Am zweiten Feiertag hatten wir Lust auf einen Museumsbesuch und so fuhren wir nach Düsseldorf, um uns im Kunstpalast die Modelle des Modeschöpfers Pierre Cardin anzusehen.
Die Ausstellung ist kleiner (ca. 80 Modelle) und einfacher (ein paar Videos mit Aufzeichnungen von Modeschauen), aber macht den Unterschied der beiden Männer und ihrer Auffassung von Mode sehr gut sichtbar. Die Mugler Ausstellung war atemberaubend und pompös, Cardin ist seit den 60er Jahren ein Futurist und hat völlig andere Ansichten.
Hier wird tragbare Mode gezeigt, die auf dem ersten oder zweiten Blick aber ausgefallen ist und deshalb mich ebenfalls beeindruckt hat.
Pierre Cardin ist ca. 20 Jahre älter als Thierry Mugler. Liest man die beiden Lebensläufe der Männer, so könnten diese wie ihre Modelle kaum unterschiedlicher sein. Aber lesen Sie selbst:
Gestern kündigte ich unseren Besuch der Ausstellung „Couturissime“ in der Kunsthalle von Rotterdam an. Unter sechs Themen wurden ca. 150 Kleidungsstücke gezeigt, die der Modedesigner Thierry Mugler von ca. 1977 bis 2014 entworfen hat. Hier ein paar Eindrücke:
Vieles war atemberaubend üppig, aber mir gefielen die „Kleinen Schwarzen“ am besten, denn sie waren teilweise hochgradig raffiniert geschnitten.
Uns hat diese Ausstellung viel Vergnügen bereitet, da neben den Modellen auch noch Videos (z.B. von Modeschauen) und viele Fotos gezeigt wurden. Kaum ein bekannter Fotograf hat es sich nehmen lassen, Muglers Kreationen ins richtige Bild zu setzen und bekannte Mannequins oder Pop Stars posieren zu lassen. Vielleicht führt es Sie ja nächstes Jahr nach München? Eine Idee: Ihr Mann sieht sich am 9. Mai 2020 das MSV Spiel gegen Bayern II an und Sie lassen sich währenddessen von Muglers Modewelt in der Münchener Kunsthalle verzaubern…
Morgen komme ich noch einmal auf Rotterdam zurück.
Wie finden Sie meine neue Bluse? War ruckzuck genäht.
Bei dieser Art von Strickjacken ziehe ich meistens darunter ein T-Shirt an, eine passende Kette dazu, fertig. Aber im Winter ist mir das am Hals ein bisschen zu frisch. Schal herumwickeln ist mir dann in Räumen öfter zu warm oder er ist zu dick, Bluse unterziehen ist auch nicht optimal, da der Hals dann nicht richtig bedeckt ist und es unter der Jacke wurschtelig wird. Also nähte ich mir diese „Schein-Bluse“.
Sie besteht aus diesen Teilen und hat sich beim Tragen über dem T-Shirt schon sehr bewährt.
Bei Held-Stoffe in Krefeld-Bockum gibt es drei Stoffreste zum Preis von zwei Resten. (Keine bezahlte Werbung). Demnächst liegen dann noch zwei weitere „Blusen“ in der Schublade.
Ein Grund, mich auf den Winter zu freuen, ist mein neues Shirt.
Der blaue Jersey-Stoff ist dank seiner Fleece-Rückseite sehr kuschelig. Um dem einfachen Shirt aber noch ein bisschen mehr Pfiff zu verleihen, nähte ich die Ärmel aus groben schwarzen Leinen und nahm für die Bündchen oben am Kragen und unten glatten Bündchenstoff. Das Bündchen unten ist recht eng, so daß ich den Pullover kurz oder auch lang tragen kann. Das Shirt ist schnell genäht und ich glaube, dass ich auf einem „Shirtbein“ nicht stehen kann. Mal sehen, ob ich auf den kommenden Stoffmärkten noch einen anderen schönen Winterstoff finde.
Leider schaffe ich es trotz aller Vorsicht (sogar mit im Halsausschnitt eingestecktem Handtuch) beim Spaghettiessen jedes Mal Tomatenflecken auf der Kleidung zu hinterlassen. Sofortiges Rausreiben hilft nicht hundertprozentig und so besitze ich eine Reihe von T-Shirts, die vorne immer etwas schmuddelig aussehen. Einige färbte ich schon ein, aber es sind noch weitere da. Um sie nicht als Putzlappen verarbeiten zu müssen (davon habe ich inzwischen auch genügend) habe ich mein erstes Fleckweg-Oberteil genäht. Man kann es natürlich auch ohne T-Shirt anziehen, aber dann ist es recht weit. Es ist aus ganz leichten Stoff und viele T-Shirts passen farblich dazu.
Zu nähen war es leicht, sieht man vielleicht von dem orangen Schrägband einmal ab. Das war eine Premiere für mich, die ich dann dank einiger Youtube-Videos aber halbwegs gemeistert habe.
Ich fühle mich darin sehr wohl, denn beidseitige Speckröllchen werden auch kaschiert. Bald fängt wieder die Saison der Stoffmärkte an, dann finde ich hoffentlich noch ein paar andere Stoffe, die zu weiteren Fleckweg-Oberteilen werden.
Bei meinem aktuellen Nähteil lernte ich wieder etwas Neues, nämlich, wie man Stoff näht, so dass man ihn nachher raffen kann.
Einmal gemacht, ist es wieder ganz einfach. An das glatte Oberteil nähte ich eine zweite Stoffbahn aus zwei Teilen an. Diese beiden Teile versäumte ich zuerst oben und unten, danach nähte ich etwas unterhalb der Säume jeweils zwei Bahnen mit einem weiten Gradstich. Die Fadenenden blieben lang, denn an diesen zog ich danach, um den Stoff zu kräuseln. Ich raffte ihn auf die Breite zusammen, die ich brauchte, um danach jeweils ein Teil vorne und hinten an das glatte Teil anzunähen. Fertig.
Praktisch bei diesem Schnittmuster war, dass man nicht extra Ärmel annähen musste. Als Stoff nahm ich weichfallende Viskose- knüddelt nicht, ist also ein Teil, das ich gerne auf Reisen mitnehmen werde.
Und da wir beim Thema Reisen sind: Litauen und Lettland „verfolgen“ mich, letzte Woche wurde ich in Krefeld mit künstlerischen Urlaubserinnerungen konfrontiert, von denen ich in meinem Blog noch nicht geschrieben habe. Morgen mehr.
Vor kurzem besprach ich vier Bücher zum Thema Nähen. Eins gab Tipps, wie man die Schnitte von alter Kleidung am besten kopiert und die Lieblingsstücke dann mit neuem Stoff näht.
Das habe ich ausprobiert.
Neue Schnitte zu zeichnen fand ich nicht so schwierig. Das Annähen des Rockbündchens und die Randeinfassungen am Shirt waren schon kniffliger. Der Trick dabei ist das Vierteilen. Beim Rock teilt man zuerst die Oberkante in vier Teile, danach das Bündchen mit jeweils vier Nadeln ein. Danach steckt man das Bündchen im Rock fest und achtet darauf, das jeweils ein Viertel des Rockes ein Viertel des Bündchens abbekommt. (Dazu muss das Bündchen u.U. gezogen werden). Ist alles festgesteckt, kann genäht werden.
Beim Nähen kam mir dann noch die Erleuchtung, dass ich einen kleinen Stempel mit einem Löwenzahnsamen-Motiv habe. Also schnell noch eine passende Papierkette zum Stoff gemacht.
Morgen geht es noch einmal um Lieblingsstücke und wie man sie retten kann.
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