Kein Eintritt für Kleinvenedig (FR Nr. 5)

Bei unserem längeren Aufenthalt in der Provence übernachteten wir in Martigues und fühlten uns dort sehr wohl.
Martigues liegt zwischen Marseille und Arles auf einer Landzunge zwischen Mittelmeer und dem Étang de Berre. Die Stadt besteht aus einem modernen Gebiet, Industrieanlagen und einer dreiteiligen Altstadt, die man mit ihren Kanälen zurecht Kleinvenedig nennt.

Ein kleiner Ausschnitt aus dem Stadtplan von Martigues

Es gibt drei kleine Häfen, mehrere Kirchen und diverse Restaurants und Kneipen. Im Stadtteil Ferrières findet täglich ein kleiner Markt und zweimal pro Woche ein großer Markt im Stadtteil Jonquières statt. Wir gehörten zu den wenigen Touristen, die Martigues für sich entdeckt haben- sehr angenehm.

Martigues bietet verschiedene interessante Besichtigungsorte (Mehr darüber unter https://de.wikipedia.org/wiki/Martigues ), wir suchten das Museum Felix Ziem auf.
Felix Ziem war ein Künstler, der z.Zt. des Impressionismus malte. Er unternahm viele Reisen, seine Heimat aber war Martigues. So vermachte die Enkelin des Künstlers der Stadt viele Bilder, die neben archäologischer Fundstücke aus der Römerzeit, den Grundstock des Museums bilden. Auch zeigt das Museum zahlreiche Bilder von Raoul Dufy, der zeitweise ebenfalls in Martigues lebte. Ich fand es schön, Ansichten von der Stadt zu sehen, die ca. 120 Jahre alt waren.


Die derzeitige Sonderausstellung präsentierte Fauna-und Florabilder von Ziem und anderen Künstlern. Eine vielfältige Auswahl von Motiven und Machart. Deshalb widme ich den morgigen Beitrag dem Thema „Blumen“, u.a. mit Pflanzideen, die ich während des Urlaubs entdeckt habe.

Drei Wochen auf einer Leuchtturminsel

Der Autor, Reisender und Journalist, verbringt drei Wochen auf einer unbenannten kleinen Insel vor der ligurischen Küste. Das Besondere an der Insel: Sie hat einen Leuchtturm mit zwei Wärtern. Sie empfangen ihn freundlich, lassen ihn aber sonst ziemlich unbehelligt, da sie sich neben dem Wachen mit dem Fischfang befassen, um sich noch etwas dazuzuverdienen. So streift Rumiz  über die Insel, besucht den einäugen Esel, beobachtet die Möwen und den Horizont und lässt seine Gedanken schweifen. An diesen Gedanken lässt der Autor uns teilhaben und er weiß viel über den Mittelmeerraum zu erzählen. Wir werden auf eine geschichtliche Reise mitgenommen, erfahren viel über die verschiedenen Winde des Meeres, lesen von den heutigen Arbeitsbedingungen der Fischer oder werden ebenso melancholisch wie Rumiz, wenn er nachdenkt über das Untergehen der alten Mitelmeerwelt, wie wir sie heute noch z.T. zumindest erahnen. So verschwinden z.B. die Leuchttürme in Zeiten des GPS, der Mittelmeerraum verliert jede Mystik, wird zum reinen Wirtschaftsraum.

Rumiz öffnet sich dem Leser aber auch, wenn es um Gedanken zu seiner eigenen Person geht. Er ist voller Neugierde, hat auf seinen zahlreichen anderen Reisen schon viel erlebt und möchte doch noch so Vieles sehen und entdecken. Doch das Leben ist kurz, nur was machen die meisten Menschen daraus?

Es steckt so viel in diesem schmalen Buch, ich werde es sicherlich noch einmal lesen.