Angerbogen-Tour

Vor einigen Wochen erzählte ich Ihnen von meinem Besuch des Biegerhofparks und der Renaturierung der Anger. Heute kommt die Fortsetzung oder anders ausgedrückt: Kennen Sie den Angerbogen im Duisburger Süden und sind dort schon einmal spazieren gegangen oder haben eine Radtour gemacht? Wenn nicht: Nehmen Sie es sich vor! Ich bin vorletzte Woche mit dem Fahrrad dort 2 Stunden lang kreuz und quer gefahren bis zur Grenze nach Wittlaer. Wer gerne Natur oder Architektur fotografiert, kommt hier auf seine Kosten, auch eignet sich dieses Gebiet sehr schön für ausgedehnte Spaziergänge mit dem Hund.

Vielleicht können ja ein paar Fotos überzeugen. Ausgangspunkt war für mich die Straße „ Am Heidberg“ in Ungelsheim. Hier kann man rechts oder links am Angerbach entlang gehen/fahren, ich entschied mich für rechts.

Am Ende dieses Weges (= Süden des Angerbogens) richtet man sich nach der Kirche St. Peter und Paul, fährt bei dieser rechts vorbei, weiter geradeaus, passiert das St. Anna Krankenhaus und biegt am Ende der Staße rechts ab. Einmal links noch fahren, dann befindet man sich auf der Nordseite des Angerbogens.

Folgt man der Anger, kann man weitere alte und neue Bauwerke fotografieren. Das bekannteste Bauwerk ist wohl das Landhaus Milser (unten rechts).

Weiter ging es dann Richtung Wittlaer. Gerne wäre ich hier noch länger gefahren, aber man soll sich ja auch noch etwas Schönes aufheben. So kehrte ich nach Ungelsheim zurück. 

Langes Apfelwochenende Nr. 4

Heute möchte ich Ihnen noch zum Abschluss des Apfelwochenendes ein bisschen Apfelstimmung vermitteln. Es geht um eher unbekanntere Apfelsorten, 2 Kochrezepte für den Leib und 2 Apfelgedichte für die Seele.

Diese Sorten gibt es z.Zt. in Bauernhof-oder Bioläden hier im Duisburger Westen zu kaufen. Warum nicht mal eine Apfelverkostung ausprobieren?

 

Red Chief (Foto oben rechts) – große, dunkelrote Früchte. Süß, die Schale ist etwas hart.

Brina (Foto unten rechts) – süß und aromatisch, mein Favorit für Apfelpfannekuchen

Crimson Crisp (Foto oben links)- leicht mehliges Fruchtfleisch, süßer milder Geschmack, Schale etwas hart

Pinola ( Foto unten links) – schön knackig und süß

Mutsu – eine japanische Apfelsorte. Für Liebhaber sehr großer Früchte. Sehr saftig, dezente Süße, festes Fruchtfleisch

Kleiner Feiner – eine sehr alte Apfelsorte. Der Apfelsnack für zwischendurch. Kleine Früchte, saftig, sehr aromatisch, kann ich mir auch gut als Bratapfel vorstellen

Jonagored- schmeckt süßlich mit feinem säuerlichen „Abgang“

Zwar erwähnte ich gerade schon den Apfelkuchen, aber es gibt ja noch zig andere Rezepte. Zwei davon sind frisch ausprobiert:

Schrats Kürbisgemüse, gefunden auf chefkoch.de

Dazu Schupfnudeln mit Kassler oder wie auf dem Bild mit vegetarischen Nuggets

Ein Kürbis wird mit Äpfeln und Gewürzen, u.a. Ingwer, angeschwitzt und dann lässt man alles 10 Minuten köcheln. Der Kürbis ist dann noch bissfest, die Apfelstücke sind fast schon Mus. Sehr lecker!

Mit Magerquark und Grieß lässt sich ein leckerer Apfel-Quark-Auflauf zaubern. Dazu kommen neben den Äpfeln noch Eier, Rosinen, Vanillezucker und Zitronensaft (Rezept auf der Seite von Essen und Trinken).

Und zum Schluss die Nahrung für die Seele:

Herr Goethe umschrieb folgende Apfelsituation:

Zu der Apfel-Verkäuferin
Kamen Kinder gelaufen,
Alle wollten kaufen;
Mit munterm Sinn
Griffen sie aus dem Haufen,
Beschauten mit Verlangen
Nah und näher rotbäckige Wangen.
Sie hörten den Preis
Und warfen sie wieder hin
Als wären sie glühend heiß.

Was der für Käufer haben sollte
Der Ware gratis geben wollte!

Der Dichter Robert Reinickendorf erzählt vom schlafenden Apfel:

Im Baum, im grünen Bettchen,
Hoch oben sich ein Apfel wiegt,
Der hat so rote Bäckchen,
Man sieht, daß er im Schlafe liegt.
Ein Kind steht unterm Baume,
Das schaut und schaut und ruft hinauf:
“Ach, Apfel, komm herunter!
Hör endlich doch mit Schlafen auf!”

Es hat ihn so gebeten,-
Glaubt ihr, er wäre aufgewacht?
Er rührt sich nicht im Bette,
Sieht aus, als ob im Schlaf er lacht.

Da kommt die liebe Sonne
Am Himmel hoch daherspaziert.
“Ach Sonne, liebe Sonne,
Mach du, daß sich der Apfel rührt!”

Die Sonne spricht: “Warum nicht?”
Und wirft ihm Strahlen ins Gesicht,
Küßt ihn dazu so freundlich;
Der Apfel aber rührt sich nicht.

Nun schau! Da kommt ein Vogel
Und setzt sich auf den Baum hinauf.
“Ei, Vogel, du mußt singen,
Gewiß, gewiß, das weckt ihn auf!”

Der Vogel wetzt den Schnabel
Und singt ein Lied so wundernett.
Und singt aus voller Kehle;
Der Apfel rührt sich nicht im Bett.

Und wer kam nun gegangen?
Es war der Wind, den kenn ich schon,
Der küßt nicht und der singt nicht,
Der pfeift aus einem andern Ton.

Er stemmt in beide Seiten
Die Arme, bläst die Backen auf
Und bläst und bläst; und richtig,
Der Apfel wacht erschrocken auf.

Und springt vom Baum herunter
Grad in die Schürze von dem Kind;
Das hebt ihn auf und freut sich
Und ruft: “Ich danke schön, Herr Wind!”

Das war mein langes Apfelwochenende, ich hoffe, ich konnte Ihren Appetit auf Äpfel ein bisschen vergrößern?

 

 

Kommen Sie aus Rumeln-Kaldenhausen?

Nach der sommerlichen Schwimmzeit kommt jetzt für mich die Spazierzeit im Herbst und Winter. In den letzten Tagen war ich schon mehrmals unterwegs und kam an schönen, erstaunlichen oder lustigen Aussichten und Dingen vorbei. So habe ich angefangen, eine neue Fotogalerie einzurichten mit meinen Bildern aus Rumeln-Kaldenhausen. Vielleicht entdecken Sie ja auch etwas Neues? Die Bildersammlung wird erweitert, also öfter mal lünkern ? Sie finden sie oben im Menupunkt „Fotogalerie“.

 

Lyon- zu unrecht ein seltenes Reiseziel (Lyonwoche Nr.1)

Letzte Woche beschrieb ich Ihnen unsere Stopps in Metz und Nancy auf der Fahrt nach Lyon, diese Woche möchte ich anfangen, Sie ein bisschen mit Lyon bekannt machen.

Als zweitgrößte Stadt Frankreichs wird Lyon immer wieder mit Paris verglichen. Das hake ich hiermit schnell ab:

Kirche: Lyons Kirchen-Wahrzeichen „Notre-Dame de erinnert innen und auch außen an der Pariser Sacré-Coeur. Direkt unterhalb liegt allerdings kein Montmartre, sondern ein Park, durch den man zur Lyonner Altstadt kommt.

Friedhöfe: Lyons Friedhöfe sind einfacher, es gibt keine Prominenten-Pilgerstätten. So sind weniger außergewöhnliche Skulpturen zu entdecken.

Metro: Das Netz der Lyoner Metro ist nicht ganz so gut ausgebaut wie das der Pariser, aber…die Wagen sind alle sehr modern und fahren viel schneller, man muss sich eigentlich gar nicht hinsetzen.

Das war es aus meiner Sicht, denn es gibt viel mehr über die Besonderheiten von Lyon zu berichten und das werde ich in den nächsten Wochen in losen Abständen tun.

Fangen wir mit der Altstadt von Lyon an.

Die Altstadt von Lyon könnte auch die von einer süditalienischen Stadt sein, dank der Architektur und ihrem Flair. Ist zwar recht touristisch, aber durch die Straßen zu bummeln, macht trotzdem viel Spaß und es gibt dort auch einige interessante Museen, auf die ich aber auch noch in anderen Beiträgen zu sprechen komme.

Lyon liegt an zwei Flüssen (Saône und Rhône)

und ganz in der Nähe der Altstadt findet an einem der Ufer am Sonntagmorgen ein Kunstmarkt statt. Viel zu gucken, sowohl Kunst, als auch Leute. Am gegenüberliegenden Ufer kann man an Bouquinisten vorbeischlendern oder sich ins Marktgetümmel stürzen.

Und dann setzt man sich in einem Café in die Sonne und macht Urlaub…Bis morgen!

 

I

 

 

 

Natur sei Dank!

Im Herbst ist es vielleicht am leichtesten, sich ein paar Haikus auszudenken…

Kastanienigel,
nach dem Sturm großes Treffen-
bis zum nächsten Jahr!

Kleines Spinnennetz
ein unscheinbares Kunstwerk,
doch so oft verschmäht

Prachtvolle Farben,
keine Seltenheit im Herbst-
Wintergrau bleib weg!

Inspire Me(tz)

In 3 1/2 Stunden mal nicht ans Meer fahren, sondern mal ein langes Wochenende in Metz und Nancy verbringen? Vielleicht kann ich Sie ja überzeugen…Auf dem Weg nach Lyon machten wir mehrere Stunden halt in Metz und übernachteten in Nancy. Wir “streiften” deshalb nur ein paar Sehenswürdigkeiten, aber diese waren schon sehr überzeugend.

Metz ist eine unaufgeregte Stadt, deren Hauptsehenswürdigkeit die Kathedrale ist, die drittgrößte in Frankreich mit über 6000 qm (!) Kirchenfenstern. Die meisten stammen noch aus dem  15./16. Jahrhundert, doch es gibt auch einige von Marc Chagall. Ein Augengenuss.

Metz hat viele Fußgängerzonen mit schönen Plätzen und Arkadengängen. Wir schlenderten ohne großen Plan durch die Straßen. Alles Interessante ist gut zu Fuß zu erreichen, so auch das Centre Pompidou- nein, das ist kein Verschreiber, es gibt eine Außenstelle des Pariser Museums. Wenn man aus der Altstadt plötzlich auf dieses Gebäude trifft, das hat was…

Wir besuchten keine Ausstellung, sondern stromerten durch andere Straßen zurück, vorbei am Bahnhof, der innen fast ein bisschen wie eine Moschee aussieht, vorbei am Triumphbogen hin zu den Esplanaden, eine von mehreren sehr schönen Grünflächen und Parkanlagen. So kamen wir dann zur Mosel, die Metz noch weiteren Charme verleiht.

Ich fuhr nur ungern weiter, aber wir hatten in Nancy, das eine gute halbe Stunde von Metz entfernt liegt, ein Zimmer gebucht. Was wir am nächsten Tag sahen beschreibe ich mal mit den Worten eines Bekannten: Wir waren geflashed…Morgen erzähle ich mehr!