Sind Sie in Bielefeld eingeweiht?

Letzte Woche waren wir zwei Tage in Bielefeld, in einer Stadt, die ich bisher falsch eingeschätzt habe.
Das Wetter meinte es nicht gut mit uns, es regnete ohne Pause und doch konnte uns die Stadt „einfangen“.

Zuerst besuchten wir das Café Gemach Manhattan in der Bielefelder Kunsthalle. Wir wurden sehr freundlich bedient und das Essen war köstlich. So waren wir für die Kunst gut gestärkt.

Fotocollage: Oben die Kunsthalle. Unten: Zu dem Museum gehört ein Skulpturenpark , links im Hintergrund das Ratgymnasium aus dem 13. Jahrhundert, rechtes Foto „Der Denker“ von Auguste Rodin

Momentan lädt das Museum zu einer Ausstellung des Künstlers Simon Fujiwara ein, der mit seiner Kunstfigur „Who is the Bær“ philosophische Themen anspricht (Zwei Beispiele links: Who is the Bær als Matisse Scherenschnitt, darunter als Rodins Denker).

Foto rechts oben: Dieses textile Kunstwerk ohne Titel erschuf 1969 Sheila Hicks. Es hatte eine unglaubliche Präsenz. Darunter gestapelte alte knittrig englischsprachige Zeitungen, dazwischen Fotos von Häuserfronten mit Fenstern. Ein Kunstwerk zu dem Thema die schnelle Vergänglichkeit von Nachrichten? Nein, die Installation hieß „Cleaning the Fassade“, also Werbung für ein altes Fensterputzmittel.

Das Museum zeigte zudem aus seinem Depot Kunstwerke (siehe Collage Mitte), die sie unter verschieden Themen zusammengestellt hat. Da findet man dann ein Bild von David Hockney neben einer Werk von Käthe Kollwitz, ein Foto von Marina Abramovic ist Nachbar eines Bildes von Max Ernst.

Das Museum wurde 1968 eröffnet und in seiner Geschichte spiegelt sich der positive, aber auch negative Einfluss der berühmten Bielefelder Familie Oetker wieder. Wer mehr wissen möchte: https://de.wikipedia.org/wiki/Kunsthalle_Bielefeld

Es gibt die „Dr. Oetker Welt“ auf dem Gelände der Oetker Fabrik, in der die Geschichte dieser Firma und die Vielfalt der Oetkerprodukte gefeiert wird. Allerdings bedarf es für die Besichtigung die Vorabbuchung einer Führung, was wir nicht wussten. So bummelten wir stattdessen durch die Altstadt mit schönen kleinen Geschäften. (Hier gibt es sogar noch ein Fachgeschäft für Herrenhemden, ein sehr gut sortiertes Schreibwarengeschäft oder einen Spielwarenladen). Mehrere Cafés, Restaurants und ein altes Brauhaus tragen dazu bei, dass die Altstadt bei den Bielefeldern beliebt ist und ich konnte mir hier perfekte Sommerabende gut vorstellen.

Fotocollage: Die Altstadt hat mehrere schöne Plätze, wo auch Märkte abgehalten werden. Oben links der Klostermarkt, daneben der Alte Markt, der mich ein bisschen an die Innenstadt von Münster erinnerte. Links unten das bekannte Kachelhaus aus dem Jahr 1928, dessen Außenfassade und Innenwände mit grünen Kacheln aus Meißen dekoriert sind. Rechts unten: Das Stadttheater und das Alte Rathaus von Bielefeld am Rande der Altstadt.

Abends besuchten wir ein Klavierkonzert mit Bruce Liu in der Dr. Oetker Konzerhalle. Zu dem Konzert schreibe ich noch in einem anderen Beitrag. 1930 wurden hier die ersten Konzerte gegeben und bis heute ist die Halle für ihre gute Akustik bekannt, so dass schon mehrere Musiker für CD-Einspielungen hier Werke aufgenommen haben.

Das Wetter war zu schlecht, um hoch auf die Sparrenburg zu fahren, von der man einen schönen Ausblick auf die Stadt hat und schön spazieren gehen kann. Wir entschieden uns stattdessen für den Besuch eines weiteren Museums. Auf dieses Museum möchte ich mit diesem Foto einstimmen:

Autor: linda

Wohne in Duisburg.

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