
Spontane Collage nach dem Hören der Nachrichten über den Krieg zwischen der Ukraine und Russland.
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Wer nicht neugierig bleibt, wird nur noch älter (Marianne Frauchiger)

Spontane Collage nach dem Hören der Nachrichten über den Krieg zwischen der Ukraine und Russland.
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In diesem schmalen Buch erzählt Peter Handke von seinen Müdigkeit-Erlebnissen. Für ihn gibt es unterschiedliche Arten von Müdigkeit. Da wäre beispielsweise die Müdigkeit zum Fürchten, er denkt dabei an seine Zeit als Student, als er im Hörsaal gegen das Einschlafen ankämpfen musste, weil der Professor mit monotoner Stimme prüfungsrelevanten Stoff vortrug. Die Müdigkeit kann unterschiedlich sein, wenn man sie alleine, als Paar oder in einer Gruppe erlebt. Nie wird er die Heuernte in seiner Kindheit vergessen, die er zusammen mit anderen Menschen erlebt hat und an deren Ende eine gemeinsame Müdigkeit aufkam. Diese Müdigkeit war geprägt von Gefühlen der Geborgenheit, des Glücks und der Zufriedenheit. Dann gibt es noch eine transzendente Müdigkeit, die Handke erlebte, als er nach einem langen Flug völlig übernächtigt in Manhattan in einem Café sitzt und Leute beobachtet. Seine Müdigkeit lässt ihn in einer bisher unbekannten Klarheit die Individualität jedes Menschen erkennen.
Dieses Büchlein regte mich dazu an, über meine eigene Müdigkeitspalette nachzudenken und ich bin immer noch verblüfft, wie vielfältig die Gründe für Müdigkeit sein können. Plötzlich stiegen von ganz unten Erinnerungsschätze hoch, bei denen das Müdesein im positiven oder negativen Sinne etwas Besonderes war. Zwei persönliche Beispiele: Die Besuche von Elektromärkten oder großen Möbelhäusern verlangen anschließend immer ein kurzes Nickerchen. Auto-, Zug- und Flugreisen garantieren erholsamen Schlaf. Erweitert man den Begriff Müdigkeit im Sinne von Langeweile, Erschöpftsein und Frustration tun sich weitere Erinnerungen auf.
Es lohnt sich also, mal über die eigene Müdigkeit nachzudenken.

Flausen im Kopf
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Ist Deutsch Ihre Muttersprache? Dann beglückwünschen Sie sich dazu, diese Sprache nicht wie der Autor Abbas Khider neu lernen zu müssen.

Er ist ein Flüchtling aus dem Irak und kommt nach mehreren Zwischenstationen im Jahr 2000 in Bayern an. Dort beginnt er umgehend, die deutsche Sprache zu lernen und hat schnell drei phonetische Todfeinde: Ä Ö Ü. Diese Buchstaben richtig auszusprechen- keine Chance! Aber auch grammatikalische Regeln lassen Khider immer wieder verzweifeln. Es gibt Regeln, die haben so viele Ausnahmen, dass man eigentlich nicht mehr von einer Regel sprechen kann. Andere Regeln leuchten ihm und seinen Mitschülern partout nicht ein und nach der Lektüre des Buches neige ich nun auch dazu, die deutsche Sprache teilweise als absurd zu bezeichnen.
Khider erzählt aber nicht nur von seinen Schwierigkeiten, sondern er bietet direkt Lösungsvorschläge an, wie man die deutsche Sprache vereinfachen könnte, so dass sie gute Aussichten hätte, die Weltsprache Nr. 1 zu werden. Diese Vorschläge haben mir nicht alle gefallen, aber genial fand ich die Einführung der arabischen Wörter „min“ und „ila“, sie reduzieren erheblich den Wust von deutschen Präpositionen.
Die deutsche Sprache- ein trockenes Thema? Mitnichten, denn Khider gelingt es, sehr humorvoll über Sprachunsinnigkeiten zu schreiben. Dazu erzählt er aus seinem Alltag als Flüchtling, Asylbewerber und schließlich als ausländischer Student und Autor. So liest man ganz nebenbei auch eine bewegende Lebensgeschichte und bekommt Einblick in den deutschen Behördenalltag, für den man sich als Deutsche/r nur schämen kann.
Abbas Khider ist inzwischen für seine Romane mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet worden. Dass ein Nichtmuttersprachler dieses Buch schreiben konnte, dass beeindruckt mich sehr.

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Eine Diät…

Abendmahl
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…wird in eine „Seifenoper“ verwandelt.
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(1) Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer in diesen Situationen eine Person behindert, die einem Dritten Hilfe leistet oder leisten will.