Flaschenpostgefühl mit Kunststückchen

Ich habe angefangen, 6 x 6 cm große Bilder in Duisburg auszulegen. Mal ist es ein Foto, mal eine Collage oder ein gemaltes Bild. Diese „Kunststückchen“ sollen überraschen und ein Lächeln auslösen, neugierig machen oder zum Nachdenken anregen. Jedes Bild trägt einen Titel und ist nummeriert.

Die meisten der Kunststückchen bestehen aus abbaubaren Materialien, wie Papier, Ton, Holz, Pflanzenteile oder Bienenwachs. Sollte ein Bild nicht abbaubare Bestandteile haben, wie bei einer Collage aus gefundenen Plastikteilchen, lege ich sie auf Abfalleimern aus. Entweder nimmt jemand das Bild mit oder entsorgt es.

Die Kunststückchen werde ich an den Plätzen fotografieren, denn ich finde es spannend, wie selbst kleine Bilder ihre Umgebung verändern können. So werde ich ab und zu in meinem Blog ein paar Fotos zu diesem Thema zeigen. 

Die ersten 40 Miniaturen sind ausgelegt. (Am Toeppersee und in Kaldenhausen). Jedes Mal habe ich ein Mini-Flaschenpostgefühl…Wer wird das Kunststückchen finden, was wird die Person damit machen?

Der Sezierer des „grauen“ Alltags

Und hier ein weiterer Autor, den ich dieses Jahr neu entdeckt habe:

Georges Perec, ein französischer Autor, legt in seinen Büchern den Alltag unter das Mikroskop und erfasst minutiös jede Art von Handlung, die zu einem Vorgang gehört, hält jede noch so unbedeutende Beobachtung fest und erkundet Möglichkeiten des Ordnens. Er ist nicht auf Sensationen aus wie beispielsweise Zeitungen. Perec ist von Zeitungen gelangweilt, denn sie berichten nicht über Dinge, die sein Leben betreffen, nicht über den gewöhnlichen Alltag oder über Selbstverständliches.

Im rechten Buch listet er die Beobachtungen auf, die er 1974 an drei Tagen gemacht hat. Täglich hat er mehrere Stunden auf dem Pariser Place Saint-Sulpice gesessen und notiert: Menschen, Fahrzeuge, Tiere, Geräusche, Düfte, wechselnde Schriftzüge, Beleuchtungen, Farben. An den drei Tagen gibt es Regelmäßigkeiten, wie beispielsweise immer wieder vorbeifahrende Busse oder Menschen, die zu ihrer Arbeit gehen, aber auch viele „Mikro-Ereignisse“, die so unterschiedlich sind, dass selbst der langweiligste Alltag interessant sein kann, wenn man nur genau hinschaut.

Im linken Buch erhebt er mit dem Thema „Denken/Ordnen“ den Alltag ebenfalls in eine andere Sphäre. Als Leserin stachen bei mir zuerst die Kapitel über die Kunst des Bücherordnens, über das Lesen und die Betrachtungen über Brillen heraus, doch seine Anmerkungen über die Gegenstände, die auf seinem Schreibtisch liegen oder seine drei Erinnerungen an früher besuchte Zimmer gefielen mir auch sehr gut.

Wer mehr über Georges Perec wissen möchte:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Georges_Perec

Ahorre energia!

…ist das Motto einer spanischen Briefmarke, die 1979 dazu aufruft, im Haus Energie zu sparen. Aber auch in Deutschland widmet man sich schon in den 60er Jahren dem Umweltschutz und der Frage der Energie.

Bei Umweltbriefmarken geht es um den Schutz der Meere und des Wassers generell, um die Vermeidung von Müll, um das Problem Lärm und um die Wichtigkeit von Naturschutzgebieten. (Serie oben rechts). Aber auch der Tierschutz ist schon vor 50 Jahren ein Thema gewesen, wie die Briefmarken im unteren Teil beweisen.

50 Jahre sind eine lange Zeit. Die Probleme und die Gefahren waren bekannt, was hätte man alles erreichen können…

Denk mal!

Beim Entstauben meines Bücherregals entdeckte ich diese vier Bücher:

Ich habe sie im Laufe der letzten Jahre gelesen und angesichts der momentanen Zeiten blätterte ich sie zur Auffrischung noch einmal durch. Damals war ich von allen vier Titeln begeistert, jetzt würde ich die beiden linken Bücher nicht mehr kaufen. „Keine Macht den Doofen“ von 2012 ist polemisch geschrieben. Es zu lesen macht Spaß, wenn man sich gerade mal wieder aufgeregt hat und meint, dass man nur von Dummheit umgeben ist. Aber es bietet außer dem Hinweis, dass die Schulbildung das A und O für zukünftige Verbesserungen der menschlichen Schwarmintelligenz ist, keine weiteren Lösungsvorschläge, wie man aus der weltlichen Misere herauskommt.

Ganz anders dagegen das Buch „Selbst denken“ von Harald Welzer. Auch er stellt der Menschheit kein gutes Zeugnis aus und beschäftigt sich u.a. mit der Manipulation des „Kleinen Mannes“ und dessen Unfähigkeit und Unwille, Widerstand zu leisten. Doch Welzer zeigt Wege auf, wie wir Menschen noch den Dreh bekommen können, selbst wenn man denkt, es sei alles schon zu spät. Das Buch ist von 2013 und einige seiner Vorschläge sind jetzt bereits schon realisiert worden, bzw. nehmen im Denken der Bevölkerung einen immer größeren Platz ein (z.B. Vermeidung von Plastik). Das macht Hoffnung und dieses Buch bekommt im Bücherregal einen prominenteren Platz als vorher.

2011 erschien das Buch „Das Ende der Normalität“. Sein Inhalt ist gerade in den letzten Monaten mehrfach überholt worden und ich sehe es nur noch als Bestandsaufnahme, wie es früher einmal war.

Zeitlos und immer wichtiger werdend ist das letzte Buch „Starrköpfe überzeugen“. 2013 erschienen, erklärt es, wie Starrköpfe ticken und wie man versuchen kann, sie zu überzeugen. Ich schreibe bewusst „versuchen“, denn Fakten spielen dabei eher eine untergeordnete Rolle. Das Buch vermittelt psychologisches Wissen, denn es kommt auf die Emotionen an, mit denen man solchen Menschen begegnet. Bei diesem Buch sehr angenehm: Nach jedem Kapitel steht ein Fazit, so dass man sein Wissen durch Lesen dieser Ergebnisse jederzeit auffrischen kann. Neuer Bücherregalplatz: Neben „Selbst denken“.

Neue Gartenbewohner

Seit Samstag haben wir neue Gartenbewohner. Sie sind sehr scheu und ich habe den ganzen Samstag mit der Kamera auf der Lauer gelegen, um diese vier Motive zu ergattern. Ob es noch weitere Besucher gibt, das weiß ich nicht, ob sie bleiben oder weiterziehen, ich werde sehen. Unsere Katze ignoriert sie, auch die Spatzen und Meisen haben keine Angst vor ihnen. Weiß jemand mehr über sie? Hat jemand auch schon einmal solchen Besuch gehabt? Von was ernähren sie sich? Wo schlafen sie? Ich habe keine Geräusche gehört, wie kommunizieren sie untereinander? Wünsche einen schönen Wochenanfang!

Picassostündchen

Einmal ein bisschen wie Picasso malen…Dazu brauchen Sie:

…und Papier und einen Internetanschluss.

Auf der Internet-Plattform Pinterest können Sie sich Tafeln ansehen (z.B. von Picasso, Miro, Kandinsky oder Haring), auf denen in Spalten verschiedene Arten von Augen, Ohren, Mündern in verschiedenen Zeilen eingetragen sind. (Geben Sie z.B. als Suchbegriff Picasso faces ein). Alle Gesichtsteile sind den Bildern der Künstler nachempfunden. Hier eine kleine Skizze von einer Tafel, damit Sie eine Vorstellung bekommen:

Wie Sie sehen, steht in der linken Spalte jeweils eine Würfelzahl. Sie würfeln zum ersten Mal eine 3, das bedeutet, Sie malen die Gewichtsform, die bei der 3 eingezeichnet ist. Beim zweiten Würfeln haben Sie eine 1, also nehmen Sie für das erste Auge die Form, die in der 2. Spalte unter 1 steht. So geht es weiter, bis Sie alle „Gesichtszutaten“ haben. Danach können Sie nach Lust und Laune die Gesichter noch ausmalen. Hier meine beiden „Wiepicassos“:

Mir hat das viel Spaß gemacht. Ich habe aber auch noch „ernste“ Kunst für Sie. Bitteschön: