Blackpool- Have Fun! (GB10)

Wir waren vor vielen Jahren schon einmal in Blackpool und hatten uns damals nur die Strandpromenade mit ihren alten Piers angesehen.

An der Promenade steht auch das Wahrzeichen von Blackpool: Der Blackpool Tower mit seinem berühmten Ballroom, in dem Tanz-Weltmeisterschaften durchgeführt, aber auch zum Tanztee eingeladen wird.

Dieses Mal gingen wir zuerst in die Innenstadt und machten Bekanntschaft mit schönen viktorianischen Theatern, in denen bis heute Veranstaltungen stattfinden.

Tagsüber kann man einige der Theater innen kostenlos besichtigen

Die Pracht der alten Gebäude spiegelt nicht den Lebensstandard der Bevölkerung wieder, was an jeder Ecke zu erkennen ist. Wohlfahrtsläden, viele Fast Food Restaurants und Schnäppchenmärkte lösen sich in den Einkaufsstraßen ab, dazwischen ein großes trostloses Einkaufszentrum. An der Strandpromenade ein ähnliches Bild: alte Hotels, daneben Spielhallen, Fressbuden, Pubs, billige Souvenirshops für die vielen Touristen, die den breiten Sandstrand und das Meer tagsüber und abends das laute Angebot der Piers und der Strandpromenade lieben.

Aber hier kann man auch so sein wie man will und das ist ein unbezahlbares Pfund, das Blackpool zu bieten hat.

Der nächste Bericht zu dieser Reise kommt am nächsten Freitag, dann berichte ich von Bletchly Park, wo das Geheimnis der Enigma entschlüsselt wurde.

Am Montag mache ich erst einmal einen Buchabstecher nach Frankreich.
Schönes Wochenende!

Backstage in Düsseldorf

In Düsseldorf gibt es einmal pro Monat an einem Sonntagmorgen die Möglichkeit, für 5 Euro an einer ca. 1 1/2 stündigen Führung durch das Schauspielhaus teilzunehmen.

Wir gehörten zu einer Gruppe von ca. 30 Personen, die im Foyer des Theaters von einer netten Dame der theatereigenen Marketingabteilung empfangen wurde. Wir kannten dieses Gebäude nicht und waren von der Architektur und der Ausstattung beeindruckt.

Das Foyer
Details aus dem Foyer: Oben rechts ein Goldmosaik, links daneben eine Art opakes Fenster. Unten links: Die Düsseldorfer nennen sie ihre Käseecken = Hocker aus Quarz, daneben ein Vorhang mit Durchblick.

Das Schauspielhaus wurde 1970 eröffnet und eine Restaurierung fand vor einigen Jahren statt. Es besitzt drei Bühnen und wir hatten die Gelegenheit, beim Bühnenaufbau vom Kinderstück „Robin Hood“ auf der großen Bühne dabei zu sein. Diese ist die größte Drehbühne Europas und wir stiegen auch in die Tiefen des Gebäudes.

Oben vor und auf der Bühne, unten hinter und unter der Bühne.

Wir waren überrascht, als wir hörten, dass das Schauspielhaus z.Zt. 350 Mitarbeiter hat, davon gehören aber „nur“ 40 zum Ensemble. Alle anderen arbeiten im Hintergrund. Die Werkstätten, wie z.B. die Tischlerei oder Schlosserei sind in das Centraltheater ausgelagert worden und können in einer zweiten Tour besichtigt werden. (Nächste Tour am 30.4.).
Wir statteten den Räumen der Maskenbildner und der Schneider noch einen Besuch ab.

Oben rechts der Arbeitsplatz für Maskenbildner, darunter eine noch nicht fertige Perücke. Jedes einzelne Haar wird geknüpft und ca. 3 Wochen dauert es bis zur Fertigstellung.

Durch diesen Backstagebesuch fühlten wir uns dann am Freitag ein bisschen wie Insider. Wir sahen uns dieses Stück an:

Es dauert 3 1/2 Stunden. Davon eine halbe Stunde Pause, die man in der Mitte des Stücks zum Luftholen dringend nötig hat. Der Schauspieler Christian Friedel verursacht mit seiner Darstellung und seiner Musik Gänsehaut und reißt einen mit.

Die nächste Hamlet Aufführung finde am 30.5.2023 statt.


Ein Roman wie eine Oper

Wir, die Lesenden, spielen Mäuschen im B-Klasse Theater in Neustadt/ Hessen. Petra Morsbach entwickelt ihre Geschichte, in dem sie in ihrem Roman von vier Aufführungen (Tristan und Isolde, Figaro, Fidelio und die Fledermaus) und deren Vorbereitungen erzählt.
Hauptpersonen sind Jan, ein Korrepititor, der meint, der bessere Dirigent zu sein und an der Unfähigkeit der Solisten oft verzweifelt und Babs, die Abendspielleiterin, die versucht dem Wahnsinn am Theater philosophisch zu begegnen.
Mit den beiden lernen wir die „wichtigen“ Leute wie den eiskalten Dirigenten und den geizigen Generaldirektor kennen, das Orchester, den aufmüpfigen Chor, alle, die für die Technik und Ausstattung im Haus zuständig sind und die „Niemande“, sprich die Statisten und Balletttänzer.
Es wird geliebt und gehasst, gefachsimpelt, intrigiert, gefeiert- hier am Theater findet das wahre Leben statt. Aber dies erfährt noch eine Steigerung durch gefürchtete Zeitungskritiker, den Gastsolisten und Regisseure, alle exaltierte Persönlichkeiten.
Petra Morsbach weiß, worüber sie schreibt. Sie hat in verschiedenen Städten am Theater gearbeitet und dabei viele Erfahrungen und Beobachtungen sammeln können, wie es vor und hinter der Bühne zugeht. Sie hat eine Oper in Buchform geschrieben- lesenswert, auch für alle, die nicht in die Oper lieben!

Wien für Spezialisten- Österreichtour Nr. 5

Ich fange meinen Beitrag mit einer „Abratung“ ab. (Fällt Ihnen ein Wort ein, das das Gegenteil von Empfehlung ausdrückt?) Wir besuchten endlich einmal das Schloss Schönbrunn und waren dann doch recht enttäuscht.

Ich fühlte mich am Anfang wie auf einem Flughafen. Die Besucher wurden durch Gates geschleust und es gab Taschen-und Personenkontrollen. In den 40 Prachträumen wechselte meine Stimmung und ich hatte ein Ikea-déja-vu. Auf einem vorgegebenen Weg schob sich die Masse von einem dunklen Zimmer zum nächsten. (Um wohl die wertvollen Zimmereinrichtungen zu schützen, waren alle Fenster abgedunkelt und die Lichter nur schwach). Ich war danach froh, wieder an der frischen Luft zu sein. Wir spazierten danach noch ein bisschen durch den riesigen Park. Imposant die Alleen, aber nicht unbedingt abwechslungsreich. Das Eintrittsgeld für zwei Erwachsene betrug 44 Euro, nicht enthalten war der Besuch der Orangerie und des Rosengartens, dann hätte es 60 Euro gekostet. Diesen Betrag kann man lieber in andere Eintrittsgelder investieren.
Sehr empfehle ich einen Besuch in der Albertina. Dieses Kunstmuseum gehört zu dem „Big Ten“ auf der Welt und hier können Sie die hellen (!) Räume bewundern

einige der bekanntesten Bilder ganz nah betrachten oder Überraschendes entdecken: Ein Bild von August Macke mit dem Titel:“ Hafenbild mit Kindern auf der Mauer: Duisburger Hafen” von 1914

Ein Museum für Spezialisten ist das Fotomuseum WestLicht auf der Westbahnstraße in Wien. (Auf dieser Straße und in den Nebenstraßen befinden sich auch noch mehrere Spezialläden für Fotografie). Neben 800 alten Kameras und Spezialfotoapparaten gibt es zwei wechselnde Fotoausstellungen und eine gut sortierte Ecke mit Fotobildbänden. Wir sahen eine Ausstellung mit den besten Pressefotos 2020/2021.

Nach dem Besuch des Museums war meine Fotomuse erwacht und ich experimentierte bis in die Nacht hinein mal wieder mit Doppelbelichtungen.

Weiter geht es mit „Wien für Spezialisten“, Thema Theater. Wir besuchten an beiden Abenden eine Theatervorstellung. Dabei ging es uns nicht um die Stücke, sondern um die Gebäude und die Atmosphäre.
Am ersten Abend waren wir im Theater in der Josefstadt. Das Theater wurde 1788 gegründet und hat eine beeindruckende Geschichte. Beethoven und Wagner dirigierten hier, mehrere bekannte Opern hatten hier ihre Erstaufführung und berühmte Schauspieler gaben sich hier ein Stelldichein. Bei Interesse hier die Wikipediabeschreibung https://de.wikipedia.org/wiki/Theater_in_der_Josefstadt

Das Theaterstück „Medea“ von Grillparzer in einer modernen Version gefiel uns nicht uneingeschränkt gut, schön war es auch, die Wiener Kulturbeflissenen zu beobachten.

Den zweiten Abend verbrachten wir im Wiener Burgtheater, ebenfalls eine Spielstätte mit „großen Namen“. https://de.wikipedia.org/wiki/Burgtheater

Hier war das Publikum gemischter, was aber vielleicht auch an der Komödie „Mein Kampf“ von George Tabori lag. (Ein Stück, das in den 80er Jahren für Furore sorgte, da es das Thema Hitler als Farce präsentierte). Eine Komödie, in der uns das Lachen mehrmals im Hals stecken blieb.

Zurück zum Gebäude des Burgtheaters, unserem eigentlichen Anliegen:

Ohne Worte…

Ein ganz spezielles Wiener Thema hebe ich mir für nächste Woche auf, danach geht es dann weiter Richtung Graz. Morgen habe ich für Sie aber noch ein Wochenendrätsel. Es hat mit unserem Besuch auf der Burg Kreuzenstein zu tun und ich glaube, Sie werden erstaunt sein.

Moerser Schlosstheater bietet Frischzellenkur fürs Gehirn

Unter dieser Überschrift stand am Samstag in der Rheinischen Post folgender Artikel:

Mit „21 Lovesongs“ streamt das Schlosstheater erstmals eine Premiere live aus dem Schloss in die Wohnzimmer der Zuschauer. Das Stück ist eine musikalische Antwort auf die Pandemie. Das Ensemble liefert eine großartige Leistung ab.VON ANJA KATZKE 

Mein Mann und ich waren neugierig geworden und da am Samstagabend eine Aufführung stattfand, lösten wir ein virtuelles Ticket. Uns stand eine außergewöhnliche Erfahrung bevor:
Nach einer Viertelstunde wollte ich aufgeben und meinem Mann vorschlagen, uns lieber einen Krimi im Fernsehen anzusehen. Was ich sah und hörte war schrill, laut und chaotisch. Ich war genervt. Da mein Mann aber anscheinend anders empfand oder größeres Stehvermögen hatte, sagte ich nichts und von Minute zu Minute fand ich Details im Bühnenbild, die mir gefielen, die Lieder wurden besser und den Leistungen der Schauspieler musste ich meinen Respekt zollen. Am Ende des Stücks hatte ich nach 100 Minuten den Eindruck, dass mein Gehirn eine Frischzellenkur hinter sich hatte und mir schwirrten zig Ideen für Fotos im Kopf herum. Wie gerne würde ich im Bühnenbild einmal fotografieren…Dieses Theaterstück ist eine pure Kunst-und Kulturerfahrung und anscheinend musste ich mich nach so langer Abstinenz in den ersten Minuten erst einmal wieder daran gewöhnen, mich mit Kunst und Kultur auseinanderzusetzen.

Worum geht es in dem Stück? Hier der Rest des Zeitungsartikels:

MOERS | In der Krise, sagt man, zeigt sich, was in den Menschen steckt. Das Ensemble des Moerser Schlosstheaters hat die Krise zu Höchstleistungen angespornt. Mit der neuen Inszenierung „21 Lovesongs“ legt das Theater eine zweifache Premiere hin: Regisseur Ulrich Greb und seine Schauspieler präsentieren nicht nur ein neu erarbeitetes Bühnenstück, den Lieblingsliederabend, sondern meistern bravourös erstmals den Livestream zum Publikum, in der Spitze sitzen am Premierenabend bis zu 120 Zuschauer vor dem heimischen PC und Laptop, eingeloggt auf der auf der Plattform „Dringeblieben“. „Moers-Landung“ kommentiert jemand im parallel zur Aufführung laufenden Chat in Anlehnung an die Mars-Landung von „Rover Perseverance“. Stimmt.

Auch das Schlosstheater erforscht das Leben – aber nicht auf einem fernen Planeten, sondern hier auf der Erde – das das Coronavirus fast zum Stillstand bringt. In der atmosphärisch verdichteten Inszenierung sezieren Ulrich Geb und die fünf Schauspieler das, was Isolation, Vereinsamung, Frust, Wut, aber auch die Sehnsucht nach Zusammensein und Liebe aus uns und unserer Gesellschaft machen. Die Bühne steht im Moerser Schloss. Bühnenbildnerin Birgit Angele hat das „Pest“-Zelt aus der Camus-Inszenierung in transparente Zellen umgebaut, damit die Schauspieler sich darin einrichten und ihre Charaktere entwickeln, so einsam wie Jona im Bauch des Wals. Da gibt es den Leser, der seine Enzyklopädien auf dem Boden neu ordnet, den Videospieler, der virtuell die Tour de France abstrampelt, oder die junge Frau, die nur beim Sex ihre Ängste vergisst. Gemeinsam arbeiten sie sich an ihrem Phobien ab, beklagen die dem Untergang geweihte Kohlmeise und sinnieren darüber, wie man den Bildschirm zu küssen lernt.

Dabei spielen Matthias Heße, Patrick Dollas, Roman Mucha, Emiliy Klinge und Elsia Reining auf der Klaviatur der Emotionen, phasenweise sehr melancholisch – und schaffen so ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, das viel weiter reicht als die Corona-Pandemie. Denn die Vereinzelung gab es schon vorher, und sie wird wohl auch danach bleiben.

Die Inszenierung von Ulrich Greb schafft es, das Publikum vergessen zu machen, dass es nicht im Theater sitzt. Das liegt an der wohldurchdachten und klugen Kameraführung: Der Kameramann geht nah an die Schauspieler heran, um dann alle gleichzeitig wie in einer Zoom-Konferenz auf den Bildschirm zu bringen. Dazu filmen sich Dollas, Heße und Co. live mit ihren Smartphones und blicken ihre Zuschauer unvermittelt und direkt an, winken ihnen sogar manchmal zu. Dass der Stream einmal wegen einer technischen Störung offline geht, nimmt das Publikum dem Theater nicht krumm. Den Mehrwert des Abends bietet sowieso die Musik, die vielen Lieblingslieder. Mit Unterstützung von Jan Lammert (Piano), der die musikalische Leitung innehat, und Jens Lammert (Gitarre und Bass) rocken, röhren, headbangen, singen und chansonnieren sich die Schauspieler querbeet durch die Musikgenres, die immer die passgenaue Stimmung vermitteln.

Sie lassen mit „Ton, Steine Scherben“ den Turm einstürzen, singen Miley Cyrus’ „Bad Karma“, träumen mit Rio Reiser. Songs von Billie Eilish, Hans Eisler, Richard Strauss, Max Raabe, Savages, Georg Kreisler und Bell Book & Candle komplettieren das Arrangement.

Das Publikum ist hellauf begeistert von den fünf Gesangstalenten und kommentiert virtuell mit zahllosen roten Herzen, fliegenden Hüten und klatschenden Händen. Das Schlosstheater hat den Stoff zu bieten, der zwar nicht vor Corona schützt, aber anderthalb Stunden lang Trost spendet: „21 Lovesongs“ als musikalische Antwort auf die Pandemie. „Danke für das wunderbare Stück Kultur in diesen kulturlosen Zeiten“, schreibt ein anderer Zuschauer im Chat. Es ist der Dank für einen großartigen Theaterabend.

Matthias Heße im Bühnenbild der neuen Schlosstheater-Premiere. Wegen der Corona-Pandemie findet sie zurzeit nur im Livestream statt. Das Foto stammt von Jakob Studnar.

Weitere Aufführungen: Das Schlosstheater überträgt die Inszenierung im Livestream am 27. Februar, jeweils 19.30 Uhr, am 7. März, 18 Uhr, sowie am 13., 21. und 27. März, jeweils 19.30 Uhr.

Tickets Eintrittskarten ab fünf Euro gibt es über die Streamingplattform „dringeblieben.de“.

Link https://dringeblieben.de/schlosstheater-moers/videos

www.schlosstheater-moers.de

Der Herzfaden erreichte mich nicht

Der Roman über die Geschichte der Augsburger Puppenkiste von ihren Anfängen bis zur Ausstrahlung der Jim Knopf Episoden in Fernsehen steht seit mehreren Wochen auf der Bestsellerliste, wurde wohl in fast allen Medien besprochen und dabei z.T. frenetisch gefeiert. Deshalb werde ich keine ausführliche Inhaltsangabe schreiben, sondern merke zum Hörbuch nur an:
Auf die heute spielende Rahmenhandlung hätte ich gerne verzichtet. (Ein pubertierendes Mädchen gerät nach einer Vorstellung auf den Dachboden des Augsburger Puppentheaters, wo sie auf diverse sprechende Marionetten trifft. Das Mädchen findet alles uncool und ist anfänglich nur genervt. Das ändert sich, als sie mit den Marionetten gegen den bösen Kasper kämpfen muss.) In diesem Romanteil gab es meiner Meinung nach Ungereimtheiten und er hätte auch besser lektoriert werden können. Was mich aber in der Hörbuchfassung am meisten störte, war die Stimme von „The Voice“ Christian Brückner ,dem Synchronsprecher in Deutschland. Ich bin von dieser salbungsvollen und z.T. auch weinerlichen Stimme schlichtweg übersättigt und hätte mir gewünscht, dass die jüngere Valery Tscheplanowa, die den anderen Teil des Romans sehr gut liest, auch die Geschichte des pubertierenden Mädchens mit Handy übernimmt, das wäre passender gewesen.
Der Hauptteil des Buches ist besser gelungen, besonders gefielen mir die Passagen, in dem es um das Marionettenspiel selbst geht. Auf Jim Knopf & Co zu treffen, machte mir Freude und das Hörbuch animierte mich, noch einmal tiefer in die Geschichte der Augsburger einzusteigen. Ich schreibe tiefer, weil die Zeit während des Nationalsozialismus zwar auch behandelt wird, mir dies aber recht oberflächlich erschien.
Zusammengefasst: Trotz einiger Ärgerlichkeiten hörte ich wegen des schönen Hörbuchthemas bis zum Ende zu.

P.S. Den Herzfaden braucht der Puppenspieler, um den Ausdruck einer Marionetten zu steuern.

Die Anatomie der Träume

Konrad Pinetti ist Dramaturg an einem Wiener Theater. Er bekommt die Aufgabe, ein Sachbuch über Freud in ein Drama umzuschreiben. Eine Zusammenarbeit mit der Autorin des Buches ist unerlässlich, doch ist das für Pinetti nicht einfach. Obwohl Inge den Gerüchten nach die Geliebte des Chefs ist, flirtet sie mit Pinetti, macht sich charmant über ihn lustig und lässt an seinen ersten Textentwürfen nur wenige gute Haare. Eine Szene soll sich mit der Begegnung zwischen Dali und Freud, eine andere mit dem Verhältnis von Mahler zu dem Psychoanalytiker befassen, den längsten Text hat Pinetti zu dem Treffen zwischen Freud und André Breton verfasst. Dieser Text bringt Pinettis Chef und Inge dazu, sich zu offenbaren. Ihr beider Ansinnen gegenüber Pinetti war ein ganz anderes…

Ein Romangenuss, wenn Sie leidenschaftlich gerne das Theater besuchen, Shakespeare lieben („König Lear“ spielt in der Geschichte auch noch eine Rolle), klassische Musik genießen und sich in den Bildern und Texten von Surrealisten verlieren können.

Da mir Hintergrundwissen fehlte, konnte ich das Füllhorn der Anspielungen, die Wilfried Steiner in seinem Roman ausgießt, nicht entsprechend würdigen. Ungeduldiges Weiterblättern war die Folge.

Auflösung der Teekesselchen

Gestern wurden Begriffe zu folgenden Beschreibungen gesucht:

Städtischer Angestellter-Erfolgreiche Fernsehsendung- Hier ist der Straßenfeger gemeint.

Gibt es im Theater und in der Küche: Die Farce

Ist ein Umziehort und eine Möglichkeit des Umziehens: Die Garderobe

Morgen geht es in meiner Werkstatt weiter und ich zeige Ihnen zwei Lieblingsstücke.

Heute mal wieder ein altmodisches Rätsel

Ja, das gute alte Teekesselchenraten ist heute das Rätselthema. Wissen Sie, welche Begriffe sich hinter den folgenden Beschreibungen verstecken?

Städtischer Angestellter-Erfolgreiche Fernsehsendung

Findet man im Theater und in der Küche

Umziehort und Möglichkeit des Aufhängens

Wie fast immer gibt es morgen Abend die Auflösung des Rätsels.

Vier Frauentypen

Heute möchte ich Ihnen mal wieder einen Film empfehlen. Er heißt “Alles über Eva”. Dieser Titel ist für mich von doppelter Bedeutung. Es geht einmal um die junge Eva, die sich in das Leben der bekannten Schauspielerin Margo Channing einschleicht. Eva scheint der Typ Mauerblümchen zu sein, doch im Laufe des Films wird klar, dass sie eine eiskalt berechnende Frau ist, die selbst Theaterschauspielerin werden will und das Leben von Margo und deren Freundin Karen fast zerstört.

Nimmt man “Eva” als Synonym für Frausein, so werden in diesem Film vier völlig unterschiedliche Frauentypen präsentiert. Margo ist eine Diva. Alles an ihr ist opulent. Sie steht immer im Mittelpunkt, aber im Grunde genommen ist sie verletzlich und hat Angst vor dem Alter. (Toll gespielt von Bette Davis). Eva (Schauspielerin Anne Baxter ) ist die aparte Schönheit, berechnend mit kaltem Herz. Karen, gespielt von Celeste Holm, verkörpert für mich die anscheinend angepasste, verständnisvolle Frau, die aber, wenn es darauf ankommt, klug die Fäden zieht und in der Hand hält. Und dann ist da noch Marilyn Monroe in einer ihrer ersten Rollen. Kleines Dummchen, die aber auch schon eine gewisse Schläue besitzt, um Vorteile für sich herauszuschlagen.