Nach Venlo-nicht nur zum Einkaufen!

Schon lange wollte ich meinen Töpfereiofen mal wieder füllen. Da ich nun einen anderen Tagesablauf habe, kann ich mir zwischendurch immer mal wieder eine Stunde frei schaufeln und meine Pläne, wieder mit dem Töpfern anzufangen, wurden in den letzten Tagen immer konkreter. Um mich auf das Thema einzustimmen, besuchte ich zuerst das Töpfermuseum ( Keramiekcentrum Tiendschuur) in Tegelen, nahe bei Venlo. Es liegt sehr schön eingebettet in einer Schlossanlage.

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Auf zwei Etagen findet man ab Römerzeit bis zum heutigen Tage ganz unterschiedliche Töpfereiwaren- und Skulpturen. Die untere Etage zeigt eher die älteren Exponate,

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in der oberen Etage sind Wechselausstellungen zu sehen mit modernen Kunst-oder Designstücken. (Momentan läuft die Ausstellung “Dutch Design).

Töpfereimuseum

Das Museum ( von 14-17 Uhr geöffnet) ist nicht sooo groß, aber es gab diverse interessante Stücke zu entdecken. Ergänzt wird es noch durch einen kleinen Verkaufsraum und der Möglichkeit, einen Kaffee zu trinken.

Ausstellungsbeispiele
Ausstellungsbeispiele

Da ich nach der Besichtigung noch Zeit hatte, fuhr ich in das 2 km entfernte Steyler Klosterdorf. Ich wusste, dass eine Kollegin nach einem dortigen Besuch ganz begeistert zurück kam, konnte mich an Details aber nicht mehr erinnern. Was mich dort erwartete, das erzähle ich morgen, denn ein Besuch am Wochenende hätte für Sie vielleicht seinen Reiz.

 

 

Bleiben wir noch ein bisschen im 15.Jahrhundert

Am Montag war ich in Duisburg bei der VHS, um mir einen Vortrag über Albrecht Dürer (1471-1528) anzuhören. Diverse Bilder und Grafiken sind in den Köpfen der Deutschen abgespeichert, sei es der Hase,  durch den alten 20 DM Schein oder durch seine Portraits. 

Dürer

Doch ich wollte mal etwas mehr über den Mensch Dürer erfahren und was ich in 1 1/2 Stunden gehört habe, war sehr interessant. Dürer, geboren in Nürnberg, war der erste Maler, der sich par excellence vermarktet hat und in einem großen Netzwerk eingebunden war. Seine Signatur (s. im Bild oben links) wurde zu einer Marke und über die Grenzen Deutschlands bekannt. (Unternehmer sollten seine Biografie lesen). Er war sehr selbstbewusst (konnte er sich bei seinem Erfolg auch leisten), ein Modefreak und ganz schön eitel. (Seine Locken auf dem Bild waren gebrannt, die Bekleidung war für die damalige Zeit sehr individuell, in verschiedenen Bildern hat er sich als Person mit abgebildet). Als Erster sprach er von der Landschaftsmalerei und er bildete die Natur sehr genau ab, (z.B. stellte er Adam und Eva auch als Erster nackt dar). Das war quasi sein Credo:

Denn wahrhaftig steckt die Kunst in der Natur. Wer sie heraus kann reißen, der hat sie.
(Aus “Vier Bücher von menschlicher Proportion”).

Früh wurde er an eine junge Frau aus reichem Haus verheiratet, allerdings nicht glücklich. Er behandelte seine Frau nicht gerade liebevoll, war eher ein “Lebemann”, doch sie blieb ihm gegenüber loyal und half ihm sehr, ein erfolgreicher Unternehmer zu werden.

Albrecht Dürer ist für mich nicht unbedingt zum großen Sympathieträger geworden, doch seine künstlerischen und unternehmerischen Leistungen als Maler der Renaissance sind sehr beeindruckend. Und letztendlich nehmen mich seine Naturverbundenheit und dieses Zitat dann auch für ihn ein:

Sag deine Meinung grad und schlicht, bleib bei der Wahrheit, lüge nicht und zeige nimmer dich aus List anders, als dir ums Herze ist.

Der Vortrag wurde wieder von Frau Isabell Prieth gehalten- sehr unterhaltsam! Schön fand ich es auch, dass sie das Wissen um Dürer nicht in Stein gemeißelt sieht und verschiedene “Tatsachen” kompetent anzweifelte. 

Werde mir jetzt noch eine Dokumentation auf YouTube ansehen, gedreht von der BBC. Die sind ja zumeist sehr gut, vielleicht erfahre ich da noch etwas mehr oder auch andere Details.

Ja und dann wären da jetzt noch Kurztripps nach Nürnberg und nach Wien, wo man in der Albertina und im Kunsthistorischen Museum sich einige Bilder ansehen könnte. Kann man ja mal auf die langen Liste mit drauf setzen…

 

Das geheime Leben in Museen

In dieser Jahreszeit gehen Sie vielleicht öfter ins Museum? Dann sollten Sie diesen Roman lesen:

MuseumHartmut Lange: Im Museum Diogenes Verlag 9,90€

Der Autor nimmt den Leser mit in das Deutsche Historische Museum in Berlin. Schon im ersten Kapitel geschieht Merkwürdiges: Eine Angestellte verschwindet spurlos, hinterlässt aber in einer Ausstellungsvitrine ihren Pullover. Und auch die folgenden Geschichten ziehen den Leser in ihren Bann: Besucher finden nicht mehr aus dem Museum heraus, Verstorbene tauchen auf und geistern durch die Räume. Lange schreibt und Michael Ende und Franz Kafka schauen manchmal über die Schulter. Doch es geht auch um die Fragen, ob über 8000 Museumsexponate es überhaupt schaffen, die Erinnerung an Menschen aus fernen Epochen aufrecht zu erhalten. Oder was können Ausstellungsstücke für das Schicksal eines Besuchers bedeuten?

Die Lektüre des Buches bereichert jeden Museumsbesuch!

Bitte ein Lachen

Lachende

Zum Wochenanfang möchte ich Ihnen ein Lachen schenken. Entdeckt habe ich die Skulptur in einem Museum in Schleswig. Sie ist 1936 von Ernst Barlach geschaffen worden und heißt “Die lachende Alte”. Ist das Lachen nicht ansteckend?

Es gibt zu dieser Skulptur übrigens noch ein Pendant mit dem Titel “Die frierende Alte”. Auf diese Figur werde ich wohl im Winter noch einmal zurück kommen…

Museumsbesuch beim Zahnarzt

Letzte Woche musste ich geplant längere Zeit beim Zahnarzt warten. Eigentlich nehme ich mir dann immer ein Buch mit, weil ich die ausliegenden Zeitungen öde finde. Dummerweise hatte ich das Buch aber vergessen und so blieb mir nur mein Handy. Hier hatte ich vor einiger Zeit bei Instagram mich als Follower bei einigen Museen eingetragen, fand bis dahin aber keine Zeit, mir die Seiten einmal genauer anzusehen. Jetzt hatte ich die Zeit. Manchmal verursachen die neuen Technologien bei mir Bauchschmerzen, aber in dieser Stunde war ich dankbar, heute zu leben. The British Museum, der Louvre, die Tate Gallery, MONA und noch viele mehr stellen zumeist täglich ein Kunstwerk vor. Man liest, staunt, lernt und vergisst alles um sich herum. Dazu noch der erfreuliche Nebeneffekt, ein bisschen seine Fremdsprachenkenntnisse aufzufrischen oder neue Wörter zu lernen.

Ich spiele mit dem Gedanken, mein “The Best of” von diesen Kunstwerken hier in einer neuen Kategorie vorzustellen. Dann können Sie, wann immer Sie möchten, auch einen kleinen Museumsbesuch unternehmen.

So sähe ein Eintrag dann aus:

We’re celebrating the Korean Harvest Moon Festival – Chuseok. The festival is observed on the full moon ? (the 15th day) of the 8th month of the lunar calendar, which in 2016 is 15 September. Similar celebrations also take place across Asia. This work is by Seoul-born and now New York-based artist Ik-Joong Kang. It depicts a moon jar, one of the most iconic types of Korean porcelain vessel. Elegant simplicity made this type of jar popular in Korea during the 17th and 18th centuries. White, minimalist forms were desired and praised during the Joseon dynasty (1392–1910). It symbolised the ideals of purity and integrity. In this contemporary work, Ik-Joong Kang has added a layer of white flowers mixed with images of fighter jets and attack helicopters. In the background, the 225 squares each contain an image of a seated Buddha. #추석 #Chuseok #Korea #moonjar #contemporaryart

A photo posted by British Museum (@britishmuseum) on

Über 100 Veranstaltungen in einer Nacht

Am Samstag, dem 24. September, findet die Neusser Kulturnacht statt. In Neuss und Umgebung werden über 100 ganz unterschiedliche Veranstaltungen angeboten. Ich kann mich nur schwer entscheiden…

https://www.neuss.de/12-kulturnacht-2016

Wer wissen möchte, für was ich mich entschieden habe, der kann gerne unter ” Mein Kalender-24.September-Neusser Kulturnacht” nachsehen.

 

Das war es fast für dieses Jahr

Meinen Kalender musste ich in letzte Woche ganz schön aufräumen und diverse Vorhaben auf 2017 verschieben. Geburtstagseinladungen, zwei Konzerte, ein Theaterbesuch, alles immer freitags…Aber wenn jetzt demnächst die dunklen Wintermonate kommen, wird mir dann der Blick auf den Kalender bestimmt gute Laune und Vorfreude bescheren.

Einen “Wintertermin” an einem Samstag im November habe ich noch hinzugefügt. Schon mal was von HOLY.SHIT.SHOPPING in Köln gehört?

Bonjour madame, bonjour monsieur!

Letzte Woche hatte ich angekündigt über eine Stadt zu schreiben, bei der ich glänzende Augen bekomme. Diese Stadt ist Lüttich. 1 1/2 Stunden Autofahrt, Auto parken, in eine Espressobar gehen, Kaffee trinken, Augen schließen, zuhören und schon bin ich in Frankreich, in Paris. Die meisten Deutschen kennen Lüttich, wenn überhaupt, vom Sonntagsflohmarkt. Das ist wohl der größte Europas, aber es ist ein großer Fehler, Lüttich darauf zu reduzieren. Man darf nicht sonntags dort hin fahren, sondern am besten freitags. Dann hat man Flohmarkt + eine sehr lebendige Stadt mit geöffneten kleinen Fachgeschäften, Straßencafes und Märkten.

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Lüttich bietet diverse Museen, Kirchen, Altstadtviertel, Shopping en gros, Parks, Flanieren an der Maas, sehr leckeres Essen und dazu die berühmten belgischen Biere. Wir besuchten zuerst die Kathedrale, von der wir uns gar nicht losreißen konnten. Die Kirchenfenster alter und junger Künstler( u.a. aus Südkorea) sind sehr eindrucksvoll und bei Sonnenschein besonders magisch. Es gibt eine Schatzkammer und einen Klostergang.

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Unser zweites Ziel war das Museum für moderne + alte Kunst “La Boverie”, untergebracht in dem Gebäude der Weltausstellung von 1905.

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Komplett restauriert und durch einen Glasanbau erweitert, bietet das Museum Sonderausstellungen und mehrere permanente Ausstellungen ( z. B. Bilder von der Gruppe Zero oder eine Ausstellung unter dem Motto” Die schwarze Galerie”mit sehr lichtempfindlichen Kunstwerken). Ein Museum, das in den nächsten Jahren international sicher noch mehr Beachtung erfahren wird. ( Eine enge Zusammenarbeit mit dem Pariser Louvre ist erst einmal auf 3 Jahre vereinbart).

Wir schlenderten an der Maas zurück nach Outremeuse, wohl das Szeneviertel von Lüttich. Auch hier viele alte Häuser, die z.T. sehr kleine individuelle Restaurants beherbergen.

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Auf dem Weg zurück zu unserem Auto kamen wir noch an mehreren Skulpturen vorbei.

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Hier hat man auch ein bisschen Berliner Karl-Marx-Allee

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Im Herbst kommt ein Buch heraus mit dem Titel “111 Orte, die man in Lüttich gesehen haben muss”. Dies werde ich mir zulegen, dann ist die Vorfreude auf den Besuch im nächsten Jahr (siehe Meinen Kalender) noch größer. Straßen mit Jugendstilhäusern, die Zitadelle, das Marionettenmuseum oder das Curtius Museum, alles noch nicht gesehen…

Die Studentenstadt mit den wenigsten Fahrrädern

Ich weiß nicht, ob die Behauptung stimmt, aber als wir im Juli in Siegen waren, haben wir kaum Radfahrer gesehen. Was nicht verwundert, denn wenn man in Siegen unterwegs ist, dann muss man gut zu Fuß und “gut zu Luft” sein oder anders ausgedrückt (so las ich es in einem anderen Blog), am besten zieht man sich Wanderschuhe an und nimmt Pickel mit- die Stadt z.T. sehr, sehr hügelig.

Siegen     Siegenstadt

Was kann nun einen dazu bringen, an einem Sonntag nach Siegen zu fahren? Der Auslöser war das “Museum für Gegenwartskunst Siegen”, das die ehrenvolle Auszeichnung „Museum des Jahres 2011“ vom Internationalen Kunstkritikerverband AICA inne hat. In diesem Museum läuft z.Zt. eine Sonderausstellung mit Fotos des Künstlers Hans Hartung und diese Bilder interessierten mich sehr.

Siegenmuseum  Die Zahl der Berühmtheiten, die in diesem Museum vertreten sind, ist schon beeindruckend, jedoch konnte mich die Dauerausstellung trotzdem nicht richtig begeistern. Auch beim Gebäude selbst sprang der Funke nicht über. Die Fotoausstellung war teilweise sehr inspirierend und rettet letztendlich diesen Teil des Ausfluges.

Da wir nun aber schon einmal in Siegen waren, wollten wir noch ein bisschen mehr sehen, denn Siegen kann neugierig machen. Hier wurde z.B. Rubens geboren, es gibt das kleinste Beatlesmuseum der Welt, die Stadt bietet zwei Schlösser, das Unter- und das Oberschloss. Wir bummelten in der Oberstadt, die Unterstadt ist nicht sehr attraktiv, da sie im Krieg zerbombt wurde und sich übliche Bausünden mit Shopping Centern abwechseln. So kamen wir noch an diversen Sehenswürdigkeiten vorbei und netten kleinen Geschäften unter Arkaden.

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Die Cafe-Szene ist allerdings ausbaufähig. Das Wetter war schön und warm, und die zwei Cafes, die wir entdeckt haben, waren völlig überlaufen. Vielleicht gibt es aber auch noch mehr Einkehrmöglichkeiten, doch dazu fehlte uns dann die Puste…

Der Sonntagsausflug war insgesamt gelungen, fällt unter die Kategorie “nett”. Über eine andere Stadt, die auch nicht weit von uns entfernt ist, schreibe ich nächste Woche. Kategorie “Hier fangen meine Augen zu glänzen an”.

 

 

Mal schnell Yves Klein besuchen

Recht spontan war ich am letzten Sonntag im Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld. Dieses Kunstmuseum wurde 4 Jahre renoviert und im Juli wieder eröffnet.

Kaiserwilhelmmuseum

Wir machten eine einstündige Führung mit unter dem Motto”Das Abenteuer unserer Sammlung”. Unser Führer war mit Herzblut dabei und stellte, so hatten wir den Eindruck, seine Lieblingsstücke vor.
Museumsführer

Das war nicht so ganz, was wir unter dem Motto erwartet hatten, aber egal, um einen, auch räumlichen, ersten Eindruck von dem Museum zu bekommen, war es schon in Ordnung. Das Museum hat zwei Etagen, auf denen in kleinen und großen Räumen momentan hauptsächlich moderne Kunst nach 1945 in sehr vielen Variationen gezeigt wird. Große Namen sind vertreten wie z.B. Richter, Beuys, Gursky oder eben Yves Klein. Um alle Kunstwerke zu betrachten, braucht man sehr viel Zeit und ich überlege tatsächlich, mir eine Jahreskarte (40 Euro) zu kaufen. ( Auch gültig für Museum Haus Lange und Haus Esters), denn im neuen Jahr werden wieder andere Kunstobjekte aus dem großen Museumsfundus gezeigt.

MuseumscafeErfreulich: Es gibt ein schönes Museumscafe mit selbst gebackenem Kuchen und ab Mitte August auch mit warmen Speisen. Ein paar Vitrinen mit Museumsshopartikeln machen die Sache dann ganz rund.

Der schöne Museumszaum passend zus Stadt Krefeld...
Der schöne Museumszaum passend zur Stadt Krefeld…

15 Minuten Autofahrt und man ist an einem Ort, wo man so richtig schön wegtauchen kann…