
Man kann ja über diesen Sommer denken, was man will, aber die Kaldenhauser Weinlese ist 2017 ausgesprochen gut. Dies würde ein leckeres Rotweintröpfchen, wenn das Naschen der Trauben nicht so hmmmmm wäre…
Wer nicht neugierig bleibt, wird nur noch älter (Marianne Frauchiger)

Man kann ja über diesen Sommer denken, was man will, aber die Kaldenhauser Weinlese ist 2017 ausgesprochen gut. Dies würde ein leckeres Rotweintröpfchen, wenn das Naschen der Trauben nicht so hmmmmm wäre…
Dieses Buch entdeckte ich vorletzte Woche in einer Trödelkiste.

Paris 1934: Die Autorin Else Triolet und ihr Freund Louis Aragon kommen mit dem Geld, das sie mit Schreiben von Zeitungsartikeln und Büchern verdienen, nicht über die Runden. Da hat Elsa die Idee, Ketten zu gestalten, Ketten, wie man sie Paris noch nie gesehen hat. Elsa will z.B. Roßhaar, Porzellan, Papier oder Baumwolle verwenden, sie hat zig Ideen. Doch mit den Ideen fangen auch die Hürden an, wo die Ketten „Zutaten“ kaufen? Elsa springt völlig ins kalte Wasser, hat keine Ahnung von Zulieferern, kaufmännischen Grundlagen oder den Spielregeln der damaligen Modewelt, vorangestellt die der Haute Couture. In ihrem Buch erzählt sie von der Zeit, in der sie zur bekannten Schmuckdesignerin wurde. Neben dem Erfolg gab es eine kleine Portion Glück, aber hauptsächlich sehr viel Arbeit, Entbehrungen und Rückschläge.
Mit diesem schmalen Reportage-Roman (knapp 150 Seiten mit einigen stimmungsvollen Fotos) lernt man eine außergewöhnliche Frau kennen, die etwas wagt, an sich glaubt und sich nicht unterkriegen lässt. Aber man erhält auch einen guten Einblick in das damalige Paris, das geprägt war von wirtschaftlicher Depression: Kaum Arbeit, viel Armut. Deshalb Bewunderung für Triolets Weg.
Brückenvorurteil: „Die Brücke von Remagen“-ein bekannter Kriegsfilm, an den ich immer dachte, wenn in den Medien Remagen erwähnt wurde. Das machte die Stadt für mich bisher nicht soo interessant, doch nun habe ich andere Bilder im Kopf dank eines Ausfluges vor einigen Tagen.
Unser Hauptziel war die Henry Moore Ausstellung im Arp Museum Bahnhof Rolandseck. Da wir zu früh ankamen, gingen wir noch am Rhein spazieren, das Museum liegt direkt an dem Fähranleger. Bei diesem Spaziergang fiel der Stress der vorangegangenen Tage schnell ab und das setzte sich beim Besuch des Museums fort. Ich gehe nicht ins Detail, nur so viel: Die Ausstellung ist grandios (bei Henry Moore in zweifacher Bedeutung), die Museumsgebäude (ein altes und ein neues, verbunden durch einen Tunnel und einen Lift) sind ein „Traumpaar“, der Blick vom Museumscafé aus ist ein weiteres Zückerchen.



Mein Mann und ich waren von diesem Teil des Ausfluges hin und weg und wollten danach, weil wir gerade mal in der Nähe waren, uns noch die Brückenruine ansehen. Wieder ein Spaziergang am Rhein, aber von wegen nur Brücke…Man konnte meinen, man sei irgendwo südlich der Alpen!

Nach der Besichtigung der Brücke mit integriertem Friedensmuseum bummelten wir durch die Altstadt von Remagen zurück. Viel Kunst, auf den zweiten Blick viel Skurriles und Rheinort-Ambiente aus den 50er bis 70er Jahren.

Was passiert mit diesen Orten am Rhein, wenn es die Generationen, die das jetzt noch toll finden, nicht mehr gibt? Aber Schluss mit der Grübelei und dem Schwarzmalen, heute ist heute und Remagen ist mehr als nur die Brücke!
Fast in Sichtweite von Remagen liegt der Drachenfels und er war unser Ziel am Nachmittag. Man kann ihn zu Fuß erklimmen, auf dem Rücken eines Esels oder mit der Drachenfelsbahn, die schon knapp 140 Jahre fährt. Oben warteten Kaffee und Kuchen und natürlich viel Aussicht. Es gibt auf diesem Fels auch noch eine Drachenschloss mit einem Museum, so dass man hier eigentlich einen ganzen Tag verbringen kann.

Im Museum, in der Remagener Touristeninformation und an der Haltestelle der Bahnstation konnte man sich mit vielen Ausflugsbroschüren eindecken. Habe ich getan, in dieser Gegend gibt es noch viel zu besichtigen.
Hier nun die Auflösung meines gestrigen Fotorätsels. Gefragt wurde, welche Funktion dieses Gerät hat:

Die Antwort:

Gesehen habe ich den Spezialbinder im Mai auf der Museumsinsel Unewatt in der Nähe von Flensburg. Schon damals dachte ich: Das ist eine Wochenendaufgabe für den Blog ?.
Die Museumsinsel ist übrigens einen Besuch wert. Mehrere Ausstellungshäuser wurden in einem Dorf, in dem die Einwohnerzahl immer mehr zurück ging, integriert. Man lernt nicht nur Vieles über Landwirtschaft und norddeutsche Kultur, sondern auch darüber, wie sich das Dorfleben seitdem verändert hat. Sehr spannend.
Wer demnächst an der Ostsee Ferien macht, hier geht es zur Museums-Hompage:
http://www.museum-unewatt.de/museumsinsel.html

Mein heutiges Rätsel: Wissen Sie, was das ist? Lassen Sie bis morgen Ihre Phantasie spielen… Morgen Abend werde ich ein zweites Foto und damit die Lösung präsentieren.
Schon lange gab es von mir keine neuen Nachrichten aus dem Garten. Heute stelle ich Ihnen meine Lieblingspflanze in diesem Jahr vor.

Es ist die Agastache, auch Duftnessel genannt. Sie duftet ein bisschen nach einer Mischung aus Pfefferminze und Anis und dank ihr hatte ich viele Gartenbesucher: Bienen, Schmetterlinge und nachts viele kleine weiße Falter, die wie Blüten auf der lila Blüten aussahen. Die Pflanze steht bei mir im Halbschatten, sie bekommt ca. 3 Stunden Mittagssonne. Weitere Pluspunkte: Ihre Blätter zeigen an, wann sie gegossen werden muss und man kann die Blätter auch zum Würzen nehmen.
Dieses Buch kaufte ich mir, nachdem ich eine Führung in Düsseldorf mitgemacht hatte. Das Thema war „Obdachlos sein in Düsseldorf“ und wurde von zwei Obdachlosen durchgeführt. (Siehe auch mein Blogeintrag vom 22.8.17)

Der Autor war selbst mehrere Jahre lang obdachlos. Er kann sich in die Gefühle der anderen Obdachlosen hinein versetzen und Beziehungen aufbauen und schaffte es daher, Obdachlose zu ihrem Leben auf der Straße zu befragen. 25 Porträts, vorwiegend von Männern, sind in diesem Buch enthalten. Es gibt Kriminelle, die sich z.B. auf Empfängen einschleichen und dort essen und manchmal auch Scheckkarten mitnehmen. Es gibt Menschen auf der Straße, die in einer eigenen Welt leben, sei es in einem Star Trek Universum oder als Drehbuchschreiber für Sandra Bullock. Aber die meisten Interviewten gaben sehr klare, böse, hochgradig zynische oder fast schon philosophische Antworten zu ihrem Leben. Und diese Interviews haben mich sehr nachdenklich gemacht und berührt. Wir Angepassten leben drinnen, Obdachlose leben draußen. Manche der Befragten, von denen mehrere abgeschlossene Studiengänge hatten, Künstler oder Manager waren, wollen mit Drin, mit der heutigen Gesellschaft in Deutschland, aus verschiedenen Gründen nichts mehr zu tun haben. Sie verweigern sich, betteln nicht oder kommen auch nicht mehr unseren üblichen Vorstellungen von Sauberkeit nach. Dann gibt es Menschen, die immer mal wieder versuchen, nach drinnen zu kommen, doch fast immer scheitern sie. Der Weg zurück ist so schwer, sei es, dass man sich an sein Leben auf der Straße gewöhnt hat und es einer großen Willensanstrengung bedarf, sich in der immer schneller sich ändernden Welt drinnen zurechtzufinden, bzw. viele Obdachlose einfach auch Angst haben, etwas falsch zu machen.
Der Autor schreibt im letzten Kapitel über sein Leben. Er ist drinnen angekommen, doch es dauerte lange und ihm ist bewusst, dass er auch schnell wieder draußen sein kann. Hat man einmal die Erfahrung gemacht, obdachlos zu sein, nimmt man im Leben nichts mehr als selbstverständlich und weiß, worauf es letztendlich im Leben ankommt.
Wenn ich in Städten an Obdachlosen vorbeigehe, würde ich gerne die Menschen ansprechen, um ihre Geschichte zu erfahren, traue mich aber nicht. Für mich ist es erstens nicht vorstellbar, dass jemand diese Lebensart freiwillig wählt, was man ja ab und zu liest und zweitens ist es sicherlich nicht immer Eigenverschulden, wie viele Menschen urteilen.
Um ein bisschen mehr zu erfahren, nahm ich deshalb an einer Führung in Düsseldorf teil. Sie wurde von der Obdachlosenzeitung Fifty-Fifty angeboten. Da das Interesse an dieser Führung groß ist, gibt es inzwischen 10 Stadtführer. Alle waren oder sind obdachlos und führen zu Häusern und Plätzen, die für Obdachlose in Düsseldorf eine besondere Rolle spielen. Da jeder Stadtführer eine eigene Geschichte hat, sind die Führungen sehr unterschiedlich. Unsere Gruppe wurde von zwei Männern begleitet, der eine Anfang 3o, der andere ca. Mitte 40. Die Offenheit und Ehrlichkeit der beiden war beeindruckend, sie beschönigten nichts. Beide hatten eine abgeschlossene Berufsausbildung, waren in der Vergangenheit erst heroinabhängig, dann straffällig geworden, verloren ihre Familien und landeten nach der Entlassung aus dem Gefängnis dann für mehrere Jahre auf der Straße. Inzwischen leben beide mit Methadon und Alkohol. Der eine hat ein Zimmer in einem Männerwohnheim, der andere eine kleine Wohnung. Der Jüngere verdient Geld mit einen 1-Euro-Job als Elektrogehilfe, der ältere verkauft die Zeitung und verdient sich zu den 409 Euro, die er und sein Mitbegleiter monatlich vom Staat bekommen, etwas dazu. (Von den 409 Euro müssen Miete, Strom, Busticket und Essen/Trinken selbst bezahlt werden). Hier nun einige Aussagen der beiden Stadtführer:
1. In Düsseldorf muss kein Obdachloser hungern, kann sich jeder täglich waschen und ordentlich kleiden. Er hat die Möglichkeit, sich an einen Computer zu setzen und in Internet nach Angeboten für einen Job zu suchen.
2. Ermöglicht wird dies nicht durch die Stadt Düsseldorf, deren Agieren bei uns als Zuhörer mehrmals nur Kopfschütteln und ungläubiges Staunen hervorrief. Es sind besonders die ansässigen Klöster in Düsseldorf, die sich mit viel Menschlichkeit um Obdachlose kümmern und Privatleute, die mit Initiativen Hilfe anbieten.
3. Es gab früher eine Art Ehrenkodex unter Obdachlosen, der das Zusammenleben untereinander oder mit anderen Düsseldorfern zumeist gut funktionieren ließ. An diesen Kodex halten sich immer weniger. Damit verbunden sind zunehmende Schwierigkeiten, die Obdachlose mit der Öffentlichkeit haben. Baut ein Obdachloser Mist, werden alle quasi bestraft.
4.Die Aggressionen gegen Obdachlose haben in den letzten Jahren stark zugenommen, so dass das Leben auf der Straße immer gefährlicher wird.
Nach dieser Führung rumorte es in mir- ich wollte noch mehr wissen. So lieh ich mir in der Bücherei dieses Buch aus.

Ausführlich bespreche ich es morgen, nur schon einmal so viel dazu: Zum erste Mal bereute ich es, ein Buch ausgeliehen zu haben, denn ich konnte keine Sätze oder Passagen anstreichen. Ich „musste“ es mir kaufen!

Dieses kleine Mädchen quietschte vor Vergnügen, als sie blind über einen großen Platz in Karlsbad lief. Sie hatte so viel Spaß und war voller Vertrauen, dass ihr nichts passierte. Für mich ein gute-Laune-Foto, ich hoffe, für Sie auch.
Wörter mit der Endung „ling“ zu finden, hat mich ins Grübeln gebracht. Und Sie, waren Sie erfolgreich?
Meine Ausbeute ist eher mittelmäßig und ich würde mich freuen, wenn Sie mir Wörter, bei deren Anfangsbuchstaben ich nichts gefunden habe, mailen würden.
