Was es nicht alles gibt…

Sollten Sie über die Ostertage (oder auch später) ein bisschen auf Entdeckertour gehen wollen und das von der Couch oder dem Balkon/Gartenstuhl aus, dann empfehle ich Ihnen die Online-Abteilung des Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe.

https://www.mkg-hamburg.de/start

Hier kann man über über 24000 Kunstwerke staunen. Man lässt sich von der Museumsauswahl überraschen, es gibt einen Button „Entdecken“ oder man sucht nach einem bestimmten Stichwort. Sehr viele der gezeigten Abbildungen darf man verwenden, sie sind nicht urhebergeschützt.

Ich wünsche Ihnen schöne Ostertage- bis Dienstag!

Titelblattentwurf für die Modezeitschrift „Die Dame“
Farbschablone, 19. Jahrhundert, aus Japan
Eierschale, ca. 4. Jahrhundert v. Chr., Apulien
Ca. 4. Jahrhundert v. Chr., Griechenland
Foto von Wilhelm Weimar (1857-1907)

Er weiß alles

Thomas Emil Benk, 45 Jahre, in Hamburg lebend, hat ein Problem: das Leben langweilt ihn. Es kann ihn nichts mehr überrasche, seien es Reisen, Drogen, Frauen oder Männer, seine Erfahrungen gehen soweit, dass es jeder Reaktion, jedes Gespräch mit einer anderen Person vorhersehen kann. Aus Verzweiflung fügt er sich Wunden zu, Schmerzen bringen ihm etwas Linderung.

Eines Tages trifft kommt er in einer Kneipe mit einem Mann ins Gespräch, der ein bisschen anders ist. Seine Kleidung ist ihm zu groß, passt nicht in die Zeit. Benk zeigt einen Hauch von Interesse, denn dieser Mann erzählt ihm von einem Institut für Lebenskunst, das seinen Kunden hilft, Glücksmomente zu erleben und das Leben wieder lebenswert zu machen ohne dass die Kunden merken, wie ihr Leben manipuliert wird. Der Mann gibt Benk eine Visitenkarte. Könnte dieses Institut Benk helfen, sein Leben zu beenden? Das fragt er ein paar Tage später Kretzschmar, Chef des Unternehmens. Doch dieser lehnt ab, da Benks Anliegen nicht zur Firmenphilosophie passt. Stattdessen schlägt Kretzschmar ihm eine Geldwette vor, dass es ihm gelingen würde, Benks Leben unbemerkt zu beeinflussen, so dass er sein Leben wieder liebt. Benk geht auf die Wette ein. In den nächsten Tagen geschieht für Benk Unbekanntes. Er wird ausgeraubt, fast auf der Straße überfahren und auch das Verhältnis zu zwei Frauen ändert sich. Benk ist überzeugt, dass ausschließlich das Institut daran Schuld ist und Aber ist das wirklich so?

Ein skurriles Buch. Fand es manchmal ein bisschen ekelig, dem Protagonisten konnte ich nur wenig Positives abgewinnen und doch: Ich konnte mit dem Lesen nicht aufhören.

Bacons Finsternis

In verschiedenen Museen bin ich in den letzten Jahren immer wieder Bildern der Künstler Francis Bacon und Julian Freund begegnet. Mal fand ich die Werke abstoßend, verstand sie nicht oder sie bescherten mir ein Unbehagen. Als ich nun diesen Roman von Wilfried Steiner entdeckte, war meine Neugierde sofort geweckt.

Das Buch wird u.a. als romantische Komödie mit Krimizutaten angepriesen. Sehr kurz den Inhalt erzählt: Der Wiener Antiquar Valentin leidet, denn seine Frau hat ihn überraschend verlassen. Ablenkung sucht er, indem er verschiedene Ausstellungen besucht, in denen Werke von Francis Bacon gezeigt werden. Dabei bekommt er es mit einem neuen und alten Kunstraub zu tun und betätigt sich als Detektiv.

Komödie: 1 Sternchen, Krimi: 2 Sternchen, aber die Beschreibung der Bilder von Francis Bacon 5 Sternchen mit Sternchen. Auf dem Foto oben sehen Sie noch einen kleinen Bildband, in dem ich mir passend zum Roman die Bilder angesehen habe. Steiner lehrt dem Leser das Sehen. Nunmehr erschüttern mich Bacons Bilder und auch die von Freund sehe ich in einem anderen Licht (Bacon und Freund waren lange miteinander befreundet). Im Roman werden auch einige ausgefallene Begebenheiten im Leben Bacons eingeflochten. Die Lebensbeschreibung im Bildband ist sachlicher und ergänzt den Roman bestens.

Fazit: Ein ausgefallenes Leseerlebnis. Den Autor Wilfried Steiner behalte ich deshalb im Auge.

Hamburger Momente

Letzten Mittwoch bekam ich eine Mitfahrgelegenheit nach Hamburg. Da ich nichts Bestimmtes vorhatte, bummelte ich so vor mich hin.

Gegen Mittag wurde es dann selbst in Hamburg sehr warm und ich entschied mich für ein klimatisiertes Museum. Ich war noch nie im Museum für Kunst und Gewerbe  und seine Größe erstaunte mich. Schon etwas müde, schaffte ich es dann aber nur noch, mir die Art Deco- und Jugendstilabteilung anzusehen. 

Das Museum wird für mich zukünftig eine Anlaufstelle, wenn ich in Hamburg mal einen Tag mit Schietwetter erwische.