1998 wurde der Nordirlandkonflikt („The Troubles“) beendet und das friedliche Zusammenleben zwischen katholischen und evangelischen Gläubigen/ Befürwortern der Vereinigung Irlands und Anhängern des englischen Königshauses im Karfreitagsabkommen von Belfast besiegelt und festgelegt.
Etwa 3400 Menschen wurden in der Zeit von 1969 bis 1998 getötet und über 30000 Menschen verletzt. In Belfast erinnern in den Vierteln Ballymurphy und Shankill, die damaligen Zentren der Auseinandersetzungen, Wandbilder, sogenannte „Murals“, an diese Zeit. Diese Murals findet man an Häusern und an einer langen Mauer, die damals die katholische Bombay Street von dem evangelischen Cupar Way trennte.

Die Murals sind eine der Hauptattraktionen der Touristen. In den letzten Jahren sind andere Themen hinzugekommen, wobei Pro-Palästina-Bilder einen Schwerpunkt bilden.

„Black Taxis“ fahren Touristen durch die Straßen und die Fahrer erzählen detailreich von dieser Zeit. Zeigen auch Einschusslöcher, singen zwischendurch ein irisches Lied oder erzählen stolz, dass sie Bobby Sands persönlich gekannt haben.
Uns war die Fahrt mit einem Black Taxi ( 2 Stunden ca. 180 Euro) zu teuer, jedoch hörten wir an einigen Stellen mit, die Organe der Fahrer waren kräftig.
Diese Viertel kamen mir persönlich etwas unwirklich vor. Für mich ist es ein bisschen vergleichbar mit den heutigen Straßen rund um die Berliner Mauer. Man liest als Tourist die Schilder, sieht Fotos und Mauerreste und nimmt die abgeschlossene Geschichte zur Kenntnis.
Aber ist auch in Nordirland die Geschichte abgeschlossen? Wir bekamen Zweifel, als wir die Bindestrich-Stadt besuchten. Davon mehr im nächsten Beitrag.