Der Mittagsschlaf unter Anklage in Tasmunien

Der Mittagsschlaf hat es nicht leicht, denn er steht in Tasmunien vor Gericht. Ihm wird zur Last gelegt, dass er die Bürger Tasmuniens von der Arbeit abhält und damit das Land auf verschiedene Weise gefährdet. Beispielsweise verdient durch den Mittagsschlaf die arbeitende Bevölkerung weniger und zahlt deshalb auch weniger Steuern an den Staat. Die Schüler und Studenten werden vom Lernen abgehalten und wachsen nur ungenügend zu der neuen Denkergeneration heran. Ganz zu schweigen von den Soldaten, die die Grenzen Tasmuniens bewachen sollen- der Feind hat ein leichtes Spiel!
Dank einer List und psychologischem Geschick schafft es der Mittagsschlaf jedoch, dass der Richter ihm eine Verteidigungsrede gewährt und diese Rede hat es in sich.

Woher kommt das Wort „Mittagsschlaf“? Damit beginnt der Mittagsschlaf seine Rede. Er führt Länder an, in der ein Schläfchen zwischendurch als das Natürlichste der Welt angesehen wird. Danach zieht er alle Register auf kultureller Ebene und führt Philosophen, Maler, Komponisten und Schriftsteller auf, die alle in ihren Werken den Mittagsschlaf als etwas Wunderbares huldigen. Natürlich fehlen auch nicht medizinische Argumente, seien es die körperlichen oder die psychischen, die die Wohltätigkeit eines Mittagsschlafes belegen. Ist es nicht schön, mitten am Tag für eine kurze Zeit, allen Unbill zu vergessen und mit einem wohligen Gefühl zu versinken? Ja und dient der Mittagsschlaf nicht auch dazu, Frieden zu stiften? Würden alle dem Tagesschlaf frönen, gäbe es dann noch Krieg?

Am Ende des Buches gibt es ein Urteil, das aber überraschend ist, denn unter den Zuschauern hat sich jemand versteckt und… mehr verrate ich nicht.

Das schmale Buch ( 123 Seiten) ist liebevoll mit Abbildungen von Kunstwerken ausgestattet, die den Mittagsschlaf zum Thema haben. Die Wortwahl des Mittagsschlafes ist wohlbedacht und etwas altertümlich, was aber gut passt, denn beim Lesen kann es passieren, dass die Augen zufallen…Aber nur kurz, denn das Humorvolle dieses Buches macht Lesende schnell wieder wach.

Autor: linda

Wohne in Duisburg.

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