Das Glück des Zauberers

Pahroc ist 106 Jahre alt, als er 2012 beschließt, seiner Enkelin Mathilda, zu der Zeit 3 Monate alt, Briefe zu schreiben, in denen er sein Leben schildert und dabei die wichtigsten Erkenntnisse zum Thema Zauberei an sie weitergibt. Wenn sie 18 Jahre ist, soll sie die Briefe überreicht bekommen.

Schon bald stellte sich nach der Geburt von Pahroc heraus, dass dieser ein Zauberer würde. Er hat in den folgenden Jahren gute Lehrmeister, übt seine Kunst aber in der Öffentlichkeit nur verborgen aus. Obwohl er z.B. aus Steinen Geld erschaffen kann, geht er normalen Berufe, wie Radiotechniker oder Erfinder nach und bleibt zusammen mit seiner Frau und den Kindern bescheiden. Im zweiten Weltkrieg kommt ihm seine Zauberkunst häufiger gelegen, denn er kann durch Wände gehen oder sich auch in einen Vogel verwandeln und über Grenzen hinwegfliegen. Allerdings verfolgt ihn viele Jahre Schneidebein, ein anderer Zauberer, der einen hohen Posten im Naziregime hat. Ihm ist der weltoffene und tolerante Pahroc, der damit all das verkörpert, was er selbst nicht ist, ein Stachel im Fleisch und er will ihn vernichten. Aber Pahroc hat auch einen Beschützer und so überlebt er den Krieg und als Leser begleitet man ihn bis ins Jahr 2017. Er kommentiert deutsche Geschichte und Weltgeschehen mit den Blicken eines weisen alten Mannes und automatisch geht man beim Lesen auf eigene Erinnerungsreise.

Lebens- und Geschichtsschreibung kombiniert mit fantastischen Zauberkünsten, eine nicht alltägliche Mischung für einen Roman. Mir hat er gut gefallen. Ich habe auch das Hörbuch begonnen, allerdings fand ich dieses weniger gelungen. Der Sprecher Otto Mellies liest mit einer sehr bedächtigen Stimme, die wohl einem über Hundertjährigen angemessen sein soll. Aber dies ist fast einschläfernd und die Geschichte plätschert dahin, was sie im Buch nicht tut.

Autor: linda

Wohne in Duisburg.

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