Bonjour madame, bonjour monsieur!

Letzte Woche hatte ich angekündigt über eine Stadt zu schreiben, bei der ich glänzende Augen bekomme. Diese Stadt ist Lüttich. 1 1/2 Stunden Autofahrt, Auto parken, in eine Espressobar gehen, Kaffee trinken, Augen schließen, zuhören und schon bin ich in Frankreich, in Paris. Die meisten Deutschen kennen Lüttich, wenn überhaupt, vom Sonntagsflohmarkt. Das ist wohl der größte Europas, aber es ist ein großer Fehler, Lüttich darauf zu reduzieren. Man darf nicht sonntags dort hin fahren, sondern am besten freitags. Dann hat man Flohmarkt + eine sehr lebendige Stadt mit geöffneten kleinen Fachgeschäften, Straßencafes und Märkten.

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Lüttich bietet diverse Museen, Kirchen, Altstadtviertel, Shopping en gros, Parks, Flanieren an der Maas, sehr leckeres Essen und dazu die berühmten belgischen Biere. Wir besuchten zuerst die Kathedrale, von der wir uns gar nicht losreißen konnten. Die Kirchenfenster alter und junger Künstler( u.a. aus Südkorea) sind sehr eindrucksvoll und bei Sonnenschein besonders magisch. Es gibt eine Schatzkammer und einen Klostergang.

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Unser zweites Ziel war das Museum für moderne + alte Kunst “La Boverie”, untergebracht in dem Gebäude der Weltausstellung von 1905.

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Komplett restauriert und durch einen Glasanbau erweitert, bietet das Museum Sonderausstellungen und mehrere permanente Ausstellungen ( z. B. Bilder von der Gruppe Zero oder eine Ausstellung unter dem Motto” Die schwarze Galerie”mit sehr lichtempfindlichen Kunstwerken). Ein Museum, das in den nächsten Jahren international sicher noch mehr Beachtung erfahren wird. ( Eine enge Zusammenarbeit mit dem Pariser Louvre ist erst einmal auf 3 Jahre vereinbart).

Wir schlenderten an der Maas zurück nach Outremeuse, wohl das Szeneviertel von Lüttich. Auch hier viele alte Häuser, die z.T. sehr kleine individuelle Restaurants beherbergen.

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Auf dem Weg zurück zu unserem Auto kamen wir noch an mehreren Skulpturen vorbei.

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Hier hat man auch ein bisschen Berliner Karl-Marx-Allee

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Im Herbst kommt ein Buch heraus mit dem Titel “111 Orte, die man in Lüttich gesehen haben muss”. Dies werde ich mir zulegen, dann ist die Vorfreude auf den Besuch im nächsten Jahr (siehe Meinen Kalender) noch größer. Straßen mit Jugendstilhäusern, die Zitadelle, das Marionettenmuseum oder das Curtius Museum, alles noch nicht gesehen…

Spannende Zeitreise in die Fünfziger

Bühlerhöhe

Bundeskanzler Adenauer macht seit Jahren im Schwarzwald im Hotel Bühlerhöhe Urlaub. Auch 1952 soll es wieder so sein, doch besteht in diesem Jahr eine besonders große Gefahr, dass ein Anschlag auf ihn verübt wird. Er setzt sich dafür ein, dass Deutschland Ausgleichszahlungen an Israel zahlen soll, und das ist für deutsche und israelische Extremisten inakzeptabel. So hat Adenauer deutsche Bewacher, aber auch Rosa Silbermann vom Mossad. Allerdings ist Rosa mit der Aufgabe anfänglich überfordert, denn ihr zugeteilter Partner Ari taucht zuerst nicht auf und die Hausdame vom Hotel, Sophie Reisacher, wird zu ihrer Gegenspielerin. Sophie merkt, dass mit Rosa etwas nicht stimmt und sie glaubt darüber hinaus, dass Rosa ihr den Mann ausspannen will, den sie sich für eine bessere Zukunft ausgeguckt hat. Doch Rosa wächst mit ihren Aufgaben, dann taucht Ari auch endlich auf und es scheint, dass der Bundeskanzler nicht in Gefahr gerät. Es scheint….

Der geschichtliche Hintergrund dieses Romans ist sehr interessant, man bekommt mit, wie sehr alte Naziseilschaften damals noch in Deutschland verankert waren und beim Lesen spürt man regelrecht die Miefigkeit der damaligen Zeit. Und dann ist da noch das außergewöhnliche Duell zwischen Rosa und Sophie.

Ein “runder” Gesellschaftsroman, der spannend zu lesen ist.

Brigitte Glaser “Bühlerhöhe” List Verlag 20 Euro.

Waren Sie schon auf der Duckomenta?

Sie lesen richtig, ich meine nicht die Dokumenta in Kassel, sondernDuckomenta

Vorletztes Wochenende war ich nach ca. 20 Jahren mal wieder im Neandertal und besuchte das Museum. Hatte schon wieder viel über den Neandertaler vergessen und frischte mein Wissen gerne auf.

Neandertaler

Besonders gefiel mir aber auch der Bezug zu heute, wie wir uns weiter entwickeln,bzw. wie wir es eben nicht mehr tun, da es seit ca. 100 Jahren durch medizinische Fortschritte keine Auslese mehr gibt und welche Folgen das hat.

Ersatzteile

Ja, und dann hängen da mittendrin Duckkunstwerke! Die Ausstellung war vorher u.a. in den Kunsthallen von Wien und Rotterdam und jetzt darf man sie im Neanderthalmuseum bestaunen. Teilweise sind die Bilder und Installationen so witzig, da die Erklärungen zu den Kunstwerken auch sehr entenorientiert sind.

Duckmensch

Erwachsene und Kinder haben beide viel Spaß in diesem Museum. Ist was für schlechtes Wetter, es sei denn, man möchte auch noch auf den schönen Wegen rund um das Museum spazieren gehen oder wandern. Wenn man zum Wildtiergehege geht, liegt dahinter noch das schöne und urige Cafe “op-dem-kamp”.

Kriminell, so ein Flughafen

Ribas

Mehrere Reinigungsfrauen, die auf dem Frankfurter Flughafen die Flugzeuge nach der Landung säubern, sollen im großen Stil Drogen schmuggeln. Eine Kommissarin nimmt eine neue Identität an und es gelingt, sie in die Frauengruppe einzuschleusen. Schon bald gewinnt sie das Vertrauen der Kolleginnen und wird ebenfalls Drogenkurierin. Als sie jedoch an die Hintermänner herankommen will, beginnt sie einen schweren Fehler, denn nicht alles ist so, wie es scheint.
Dieser Krimi macht die Zeit, die Sie zukünftig auf Flughäfen verbringen, wertvoller, denn Sie lernen, hinter die Fassaden zu blicken. Für Nichtflieger: Die Figur der Kommissarin, die an dem Identitätswechsel fast zerbricht, ist keine der üblichen Powerpolizistinnen. Damit wird der Krimi noch empfehlenswerter.

Das Buch kostet 9,99 Euro.

Die Puppenspieler aus Mülheim

Kasper

Heute kommt nun der zweite etwas längere Artikel aus meinem Urlaub. Es geht um meinen Besuch des Figurentheater-Museums in Eckernförde. Sabine Freund und Ralf Rahier kommen ursprünglich aus Mülheim, machten aber vor einigen Jahren ihren Traum war, dort hin zu ziehen, wo andere Urlaub machen. Auf einem alten Kasernengelände haben sie Räume gefunden, in denen sie über 600 ihrer Puppenschätze zeigen. Man taucht in eine andere Welt ein, wenn man sich die Puppen, Figuren und Masken ansieht, ja und wenn Herr Rahier dann noch Geschichten zur Entstehung der Puppen und zum Kauf besonders wertvollen Exemplare erzählt, dann vergeht die Zeit sehr schnell und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Schattentheatee
Faszination Schattentheater
Viele Figuren stammen auch aus anderen Kontinenten
Viele Figuren stammen auch aus anderen Kontinenten

Das Museum ist (leider) noch ein Geheimtipp, denn die Stadt Eckernförde hält sich mit Werbung ziemlich bedeckt. Das ist insofern besonders schade, da die beiden Puppenliebhaber sehr viel Idealismus und auch Geld in ihre Sammlung stecken und es so eine Sammlung wirklich selten in Deutschland gibt. Wer also hoch im Norden Urlaub macht, sollte dieses Museum auf keinen Fall verpassen. Sehr freundlich fand ich es übrigens, dass ich nach Herzenslust fotografieren durfte!

Der "Puppenmeister" Ralf Rahier
Der “Puppenmeister” Ralf Rahier
Ein Blick in die Puppenwerkstatt
Ein Blick in die Puppenwerkstatt

Sie brauchen noch mehr Informationen? Hier ist ein kurzer Film über die Sammlung und den Puppenspieler

Film über das Museum

Das Museum ist z.Zt. montags und mittwochs nachmittags ( 14-17 Uhr) und nach Terminabsprache geöffnet, bei Rückfragen bitte anrufen: 01797206391.

Zwischen Bewunderung und Enttäuschung

NoldehausWie letzte Woche angekündigt, berichte ich noch über den Besuch im Nolde Museum in Seebüll.

Neben dem Museum gibt es ja auch noch den Garten, in dem Nolde Inspirationen für seine berühmten Blumenbilder gefunden hat. Museum und Garten standen schon lange auf meiner Besuchs-Wunschliste. Leider hatten wir kein gutes Wetter, so dass der Garten nicht “erstrahlte”.

Noldegarten

Auch waren wir Ende Mai noch etwas zu früh da. Von der Struktur her war ich überrascht ob der Geradlinigkeit des Gartens, ich hatte ihn mir wilder oder phantasievoller vorgestellt.

Das Wohnhaus gibt nur einen kleinen Einblick in das private Leben von Nolde, der Schwerpunkt liegt bei der Ausstellung der Bilder. Ihre Anzahl ist schon beeindruckend, aber da die Räume z.T. recht klein sind und es keine Begrenzung der Besucherzahl gibt, kann das Betrachten der Bilder unbefriedigend sein. Aber das störte viele Besucher nicht, mir schien es, dass etliche von ihnen, Pilgern gleich, völlig hin und weg waren, “ihrem Nolde” so nahe zu sein.

Der Besuch war dennoch gelungen. Ich war und bin “wild” entschlossen, es auch einmal mit Aquarellfarben zu versuchen. Noldes Bilder faszinieren einfach, wobei ich die Porträts am besten finde. Der Museumsshop unterstützt einen bei künstlerischen Ambitionen da sehr.

Aquarellkasten

Und letzten Endes trägt die Umgebung von Seebüll zum Verständnis seiner Landschaftbilder bei, viele Wolken, viel Landschaft.

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Ganz oben im Norden

…habe ich letzte Woche ein paar Tage verbracht. Und weil ja jetzt bald Sommerferien sind und es evtl. Leser und Leserinnen gibt, die in die Nähe fahren oder noch ein Reiseziel suchen, schreibe ich ein bisschen darüber.

Steilküste an der Ostsee

An der Ostsee, nördlich der Schlei-Mündung, ca. 25 km von Flensburg entfernt, findet man ein bisschen England in Deutschland- sagt eine große Englandfreundin. Die Landschaft ähnelt der von Kent oder East Sussex, es gibt Schlösser und Gärten, die man besichtigen kann und Wanderwege führen querbeet. In einigen Orten findet man tatsächlich noch kleine und feine Fachgeschäfte, nicht zu vergessen die sehr gemütlichen Cafes. Und wenn man ca. eine Stunde gen Westen fährt, ist man an der Nordsee!

Wir waren nur eine Woche da und die Faulheit

Einer der Lieblingsplätze

war ziemlich groß, aber ein paar Empfehlungen kann ich geben.

Nicht verpassen sollte man die Stadt Schleswig. Das Schloss Gottorf ist grandios. Wenn man Gärten und Kunst liebt, kann man hier einen ganzen Tag verbringen. Das Essen im Schlossrestaurant unterstützt einen dabei sehr gut, um neue Besichtigungskräfte zu sammeln. Dann sind da noch der außergewöhnliche Dom und die schöne Altstadt. Im berühmten Wikingermuseum waren wir nicht, muss aber auch toll sein.

Der Altar im Dom ist imposant

Auch Eckernförde hat uns gut gefallen.

Die Moin- Sprachgrenze sollte bis nach Duisburg verschoben werden...
Die Moin- Sprachgrenze sollte bis nach Duisburg verschoben werden…

Kleine lauschige Plätze, nette Geschäfte, eigener Strand, das war schon gut. Allerdings haben wir ein Juwel entdeckt, nämlich das Figurentheater-Museum von Sabine Freund und Ralf Rahier. Aber da schreibe ich nächste Woche noch einen gesonderten “Bericht”.

In der Werkstatt des Puppenkünstlers
In der Werkstatt des Puppenkünstlers

Unsere Fahrt an die Nordsee ging zuerst nach Seebüll zum Haus und Garten von Emil Nolde. Auch diesem Ausflug möchte einen gesonderten Blogeintrag widmen.

Der erste Klatschmohn blühte schon...
Der erste Klatschmohn blühte schon…

Von dort aus fuhren wir nach Husum, wo wir allerdings zu spät ankamen, um Museen ( z. B. über Theodor Storm ) zu besuchen. Auch hier wieder schnuckelige Altstadthäuser in maritimen Ambiente. Ein Highlight: Das Husumer Altstadtantiquariat :

Hier hätte ich auch gerne mehr Zeit verbracht...
Hier hätte ich auch gerne mehr Zeit verbracht…

Wir waren im Winter schon einmal in dieser Gegend und besuchten u.a. Flensburg und Lübeck (klar, auch zwei “Musts”), aber wir werden in dieser Gegend bestimmt noch ein drittes Mal Urlaub machen, denn sie bietet soooo viel und unsere weißen Flecken sind noch immer groß.

Stempel- wohin mit ihnen?

Neue Stempelordnung
Neue Stempelordnung

Ich habe heute noch meine Stempel neu sortiert. Sie lagerten bisher in Schubläden und nahmen viel Platz weg. Ich habe sie jetzt auf schmale, längliche Blumenkastenuntersetzern gelegt- sehr praktisch, denn diese Untersetzer kann ich unter Schränke schieben, wo sonst nichts drunter passt.