„The Bay“ als Reiseführer (GB 9)

Im ZDF lief die Krimiserie „The Bay“, die in der englischen Stadt Morecambe gedreht wurde. Die Handlungen der Serie fand ich ok, viel mehr freute ich mich bei jeder Folge auf die Fotomotive, die oftmals einen morbiden Charme ausstrahlten. Da Morecambe auf dem Rückweg von Schottland nach England lag, übernachteten wir dort. Unser B&B lag im Stadtteil Westend. Ein bemalter schnörkeliger Stadtplan der Touristeninformation mit vermeintlich eingezeichneten Sehenswürdigkeiten vermittelte uns den Eindruck, dass wir uns im Zentrum der Stadt befanden. (Den Namen „Westend“ lasen wir erst am nächsten Morgen). An der Promenade fand ich schnell einige Motive, die ich auch in der Fernsehserie schon gesehen hatte.

Wir suchten ein Restaurant und gerieten dabei in eine Gegend, für die die Beschreibung „morbide“ noch ein Lob gewesen wäre. Die Straßen waren ausgestorben, an ein Restaurant oder an einen Lebensmittelladen war nicht zu denken.

Nach einer guten Stunde des Herumirrens fanden wir den ehemaligen Bahnhof, der in eine Kneipe umgewandelt war, nicht weit von ihm befindet sich „Morecambe City“ mit ordentlichen Restaurants und Shoppingambiente.
Morecambe liegt an einer Bucht, die bei Ebbe hunderte von Metern leerläuft. An unserem Abend war die Flut da und der Strand bevölkerte sich mit Schwimmern und Sonnenuntergangsfreunden.

Unten links: Morecambe am Abend

Der Abend hatte ein gutes Ende genommen und animierte uns dazu, am nächsten Morgen ein weiteres Seebad zu besuchen: Blackpool.

Eisenbahn-Kreuzfahrt Nr. 5-Opatija und Rijeka

Unser zweiter Bus-Ausflug vom slowenischen Portoroz aus ging an die östliche Küste von Istrien in die Kvarner Bucht.

Opatija ist ein altes Seebad aus der Zeit der KuK Monarchie. Viele prächtige Gebäude sind noch erhalten und so wird der Ort auch die „Alte Dame“ genannt. An einem sehr schön ausgebautem Weg direkt an der Felsenküste kann man an diesem alten Charme entlanggehen und sich im Kopf rauschende Bälle und vornehme Kurgäste vorstellen.

Ich wäre am liebsten geblieben und hätte gerne ein ausgiebiges Bad im Meer genommen.

Aber unser zweites Ziel wartete schon auf uns: Rijeka. Wir fuhren mit einem Schiff an der Küste entlang und was wir zuerst von dieser Stadt sahen, war einigermaßen schockierend. Schockierend deshalb, weil uns unsere Reiseleiterin erzählte, dass Rijeka 2020 einer der beiden europäischen Kulturhauptstädte sein wird. Wir fanden dieses Rijeka einfach nur gruselig hässlich.

Doch dann kamen wir im Hafen an und wurden so gegrüßt.

Auf einem Rundgang durch die Stadt entdeckten wir dann noch weitere schöne Ecken mit italienischem Flair, aber auch grausliche Bausünden. Uns wurde erzählt, dass ein Erbeben 1750 und die Bombardierung während des 2.Weltkriegs viele Häuser zerstört hätten.

Und warum wurde Rijeka zur Kulturhauptstadt gewählt? Sie hat die lebendigste Kunstszene Kroatiens und eben diese etablierte sich in den letzten Jahren immer mehr in den alten Lagerhäusern und stillgelegten Industrieflächen. In der Widersprüchlichkeit und der Morbidität der Stadt liegt großes Potential und 2020 soll für Rijeka ein Sprungbrett in die Zukunft sein.

Abends machten wir von unserem Hotel in Portoroz noch einen Spaziergang am Meer nund kamen nach Piran. Venedig en miniature und ohne große Kanäle. Eine sehr schöne Atmosphäre auch dank der Tatsache, dass nur eine beschränkte Zahl an Autos in das Städtchen darf.

Fortsetzung folgt!