Erdmännchen sind Katzen?

Dass Erdmännchen zur Familie der Katzen gehören ist eine erstaunliche Tatsache, die man in dieser Ausstellung lernt:

Bereits in einem früheren Beitrag hatte ich Ihnen den Besuch des Niederrheinischen Museums für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer empfohlen, bietet dieses Museum doch eine tolle permanente Ausstellung mit altem Kinderspielzeug und Keramik. Momentan lohnt es sich allerdings wegen der Sonderausstellungen noch mehr, dorthin zu fahren.

Die Katzenausstellung stellt Katzentypen vor, von denen ich bisher noch nie  hörte und man liest erstaunliche Dinge über unsere Stubentiger und ihre Vorfahren. In Vitrinen werden ausgefallene Katzenfiguren gezeigt oder alte Kinderspiele, die die Katze als Motiv haben. An einer Wand finden sich viele Filmplakate, auf denen der Titel oder das Bild einen Bezug zu Katzen haben. Kurz gesagt: Eine Katzenausstellung, in der nichts für die Katz ist, im Gegenteil, alles ist für die Katz. Die Ausstellung läuft noch bis zum 1. Juli 2018.

Sollten Sie allerdings an diesem Wochenende Zeit haben, nach Kevelaer zu fahren, dann tun Sie es.

Noch läuft eine Ausstellung mit Werken von Heinz Henschel, einem Künstler, dessen Arbeiten 50 Jahre unentdeckt blieben und die jetzt zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt werden. Über die Bilder wurde in einer Fernsehreportage im WDR gesagt, sie seien „ ein künstlerisches Universum mit ungeahntem Ausmaß“. Stimmt! Ob Aquarelle, Radierungen oder Bleistiftzeichnungen, Henschel ist ungeheuer präzise und die meisten Bilder sind so detailreich, dass man beim Kauf der Eintrittskarte eine Lupe geliehen bekommt, um alles auf den Bildern entdecken zu könnnen. Da verstecken sich z.B. Köpfe in anderen Köpfen, plötzlich entdeckt man Vögel oder andere Tiere.

Über den Künstler weiß man nur wenig, denn er hat sehr zurückgezogen gelebt. Geboren wurde er 1938 in Polen, 2016 starb er in Mönchengladbach. Er verdiente sich sein Geld zum Leben als Dreher, Schlosser oder Feinmechaniker und widmete sich ansonsten als Autodidakt ganz seiner Kunst. Ca. 850 Werke gibt es von ihm, die in den nächsten Jahren hoffentlich noch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Weitere Bilder werden auf dieser Internetseite gezeigt:

http://heinzhenschel.de/

 

Liegen mir am Herzen- die Duisburger Bäume

Das Thema „Bäume und wie mit ihnen in Duisburg umgegangen wird“ bringt mich in Rage. So freute ich mich, als ich vorgestern ein Mail bekam, in dem man darauf hingewiesen wurde, dass man nun eine Petition unterschreiben kann, die darauf hinwirken soll, dass die Baumschutzsatzung wieder in Kraft tritt. Wenn Sie etwas für besseres Stadtklima und Tiere tun wollen, hier geht es zur Unterschriftenaktion:

https://www.openpetition.de/petition/online/wiedereinfuehrung-der-baumschutzsatzung-duisburg

Nachtrag: Diesen Artikel schrieb ich 2018.
2025: Was war ich blauäugig und noch voller Hoffnung, dass die Stadtoberen ihren Fehler einsehen und die Baumschutzsatzung wieder einsetzen. Nichts ist passiert, außer dass seitdem Hunderte von alten Bäumen gefällt wurden. Zur Info: Wird ein ca. 100 Jahre alter Baum gefällt, müssen 2000 junge Bäume gepflanzt werden, um den CO2 Ausgleich eines alten Baumes aufzufangen. Dass man einen jungen Baum für einen alten Baum neu anpflanzt ist also große Augenwischerei.
Aber im September sind ja Kommunalwahlen und ich gebe die Hoffnung immer noch nicht auf.

 

 

Man pilgert zu Eisdielen und zu… Gärtnereien

Vor ein paar Tagen war ich zum ersten Mal in dieser Gärtnerei in Willich-Anrath.

Auf dem Parkplatz standen z.B. Autos aus Köln oder Dortmund, anscheinend „pilgert“ man zu diese Gärtnerei. Auf dem Gelände erwartet einen zuerst ein neuen Hausgarten. Obwohl es ja noch recht früh im Gartenjahr ist, wird man hier schon mit Blütenpracht verwöhnt.

Den van Diemens liegt es besonders am Herzen, bienenfreundliche Pflanzen anzubieten. Also war ich hier genau richtig. Die Begrüßung von den beiden war sehr freundlich und dann durfte ich stöbern.

Das war eine große Freude.  Im Gegensatz zu einigen anderen engagierten Gärtnereien im Duisburger Raum, hat das Ehepaar Verständnis für den Laiengärtner, dem die lateinischen Namen der Pflanzen nicht flüssig über die Lippen kommen: Jede Pflanze hat nicht nur eine Beschriftung mit lateinischem Namen, sondern auch ein Schild mit Foto und Angaben zu Standort, Blütezeit und Wachshöhe.

Dies war meine Ausbeute. Ich kaufte einige Pflanzen, die ich bisher noch in keiner anderen Gärtnereien vorrätig gefunden habe.

Das Umpacken und Kassieren wurde genau beobachtet. Die meisten Pflanzen kosteten zwischen 3-5 Euro, sehr faire Preise.

Eigentlich war ich wegen der Hummelschaukel, eine Salbeiart, gekommen, doch diese war noch nicht im Verkauf. Frau van Diemen notierte sich meinen Namen und Mailadresse und wird mich benachrichtigen, wenn die vorbestellte Pflanze für mich da ist. Toller Service.

Ich freue mich schon darauf, wenn ich die Hummelschaukel abholen und dann im neuen Hausgarten wieder lustwandeln kann.

An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Nachbarin für den Gärtnerei-Tipp bedanken. Sie ist auch eine große Gartenfreundin. (Haben Sie vielleicht auch einen Gärtnerei- oder „geheimen“Ausflugstipp für mich? Freue mich über jeden Hinweis!)

Ich fuhr anschließend noch zu diesem Bauerhofladen, keine 5 Minuten von der Gärtnerei entfernt.

Im Bistro stärkte ich mich mit Kaffee und frisch gebackenen Kuchen. Im Laden war es sehr voll, deshalb verzichtete ich hier aufs Einkaufen. Vielleicht habe ich da ja mehr Glück, wenn ich wieder in der Gegend bin.

Mal wieder Chilli…

Am Freitag fand in Paris ein ganz besonderes Konzert statt. Chilli Gonzales, den ich ja immer mal wieder gerne wegen seiner Klaviermusik an dieser Stelle erwähne, hatte sieben junge Musiker aus sieben Ländern für eine Woche bei sich zu Gast. Unter dem Motto „The Gonzervatory“ machte er mit ihnen zusammen Musik, bzw. leitete sie an, eigene musikalische Themen zu finden und zu komponieren. Am Ende stand das Konzert, in dem die jungen Musiker ihre Kompositionen präsentierten.  Wir sahen es uns via Livestream an- eine Sternstunde! So abwechslungsreich, so sympathisch die jungen Musiker! Jeder von ihnen beherrschte mehrere Instrumente und so reichte das Spektrum von Rap, Jazz über Funk bis zum Chanson.

Dieses Konzert wird nun auf der Homepage von ARTE gezeigt.

https://www.arte.tv/de/videos/081276-002-A/chilly-gonzales-the-graduation/

Tippen Sie oben auf der Seite nicht den Pfeil an, sondern ziehen Sie den Punkt links darunter ein bisschen nach rechts und drücken dann den Pfeil. So ersparen Sie sich einige Minuten Wartezeit, bis das Konzert tatsächlich anfängt. Der Abend beginnt mit drei neuen Stücken von Chilli Gonzales, aber dann sind die jungen Musiker die Hauptpersonen.

Sollte diese Gruppe mal auf Tour gehen- wir sind dabei! Bitte bringt wenigstens eine CD mit Euren Liedern heraus!

 

Essbar oder giftig?

In den nächsten Wochen werde ich meine Rätsel ein bisschen auf die Jahreszeit abstimmen, d.h., es gibt Aufgaben zum Thema Natur oder auch im weitesten Sinne Fragen, die zur Urlaubszeit passen. 

Im Frühjahr und Sommer werden wir draußen wieder mit Blumen verwöhnt. Einige Blüten sind dafür bekannt, dass man sie auch essen kann, aber einige sind auch giftig! Kennen Sie sich aus? Welche drei Pflanzen sind für Menschen extrem gesundheitsgefährdend?

Pfingstrose-Geranie-Rhododendron-Flieder-Fuchsie-Edelwicke-Orchidee-Klee-Begonie-Hortensie

Nicht vergessen: Morgen Abend gibt es die Auflösung!

Glück ist nicht gleich Glück (Demenz im Alltag Nr. 3)

Bei dem monatlichen Treffen von pflegenden Angehörigen bekamen wir die Aufgabe, jeden Tag in ein kleines Buch zumindest einen Moment aufzuschreiben, in dem wir trotz aller Belastung durch die Pflege so etwas wie ein Glücksgefühl hatten oder zumindest Zufriedenheit oder Freude verspürten. Das habe ich gemacht und dabei wurde mir erstmals sehr deutlich bewusst, wieviele Möglichkeiten es gibt, sich täglich selbst ein bisschen Freude zu bereiten. Hier meine elf gefundenen „Glückskategorien“:

Glück durch

eigene Dankbarkeit für „Selbstverständliches“
liebe Mitmenschen
schöne Erinnerungen
draußen in der Natur sein
den inneren Schweinehund überwinden
etwas lernen und dann können
überraschende Geschenke
Musik hören oder ein Buch lesen
Hilfe leisten für andere Menschen oder Tiere
etwas Leckeres essen oder trinken
sich ein bisschen Zeit für ein Hobby nehmen

 

Haben Sie noch andere Kategorien?

Ein Archiv, das das Internet archiviert

Dies ist mein wöchentliche Musikbeitrag. Mein Mann entdeckte o.g. Archiv durch Zufall. Dort gibt es u.a. ca. 70000 Musikstücke, die von alten Schallplatten mit „originalem Knistern“ aufgenommen wurden. Hier ein Beispiel:

https://archive.org/details/78_you-are-my-sunshine_paul-ric…sticker-rice-brothers-gang_gbia0000125a

Was für eine Fundgrube für Musikliebhaber! Aber es gibt noch viel mehr…Hier eine kurze Beschreibung:

The Internet Archive, a 501(c)(3) non-profit, is building a digital library of Internet sites and other cultural artifacts in digital form. Like a paper library, we provide free access to researchers, historians, scholars, the print disabled, and the general public. Our mission is to provide Universal Access to All Knowledge.

We began in 1996 by archiving the Internet itself, a medium that was just beginning to grow in use. Like newspapers, the content published on the web was ephemeral – but unlike newspapers, no one was saving it. Today we have 20+ years of web history accessible through the Wayback Machine and we work with 450+ library and other partners through our Archive-It program to identify important web pages.

As our web archive grew, so did our commitment to providing digital versions of other published works. Today our archive contains:

Anyone with a free account can upload media to the Internet Archive. We work with thousands of partners globally to save copies of their work into special collections.

Was für Datenmengen- mich gruselt es ein wenig…

 

Alles so schön rosa hier…

Fotos von blühenden Bäumen sind jetzt „in“. Ich sah in den letzten Tagen  mal öfter nach unten und fand die Blütenblätterteppiche unter den Bäumen auch sehr schön. Am Wochenende habe ich da mal ein bisschen was ausprobiert. Vielleicht bekommen Sie auch mal Lust, Blätter und andere Dinge zu kombinieren?

Das Päckchen

Ernst, Bibliothekar in der Schweiz, mittleres Alter, verheiratet, will in einer öffentichen Telefonzelle telefonieren, als dort plötzlich das Telefon klingelt. Ernst nimmt ab, am anderen Ende ist eine alte Frau, die einen Ernst auffordert, zu ihr zu kommen, um ein Päckchen abzuholen. Später weiß Ernst nicht mehr, warum er zu der alten Frau geht, doch er tut es. Sie ist fast erblindet und erkennt nicht, dass es der falsche Ernst ist, dem sie das Päckchen zur Aufbewahrung gibt. Sie hat Angst, denn mehrere bedrohliche Männer waren schon bei ihr, fragten nach dem Päckchen, doch sie verriet nichts, hatte sie dies doch ihrem verstorbenen Mann versprochen.

Als Ernst wieder zuhause ist, öffnet er das Päckchen, der Inhalt ist ein sehr altes Buch, der „Abrogans“, das älteste Buch in deutscher Sprache aus dem 8. Jahrhundert, wie Ernst bald herausfindet. Wie kommt die alte Frau in den Besitz dieses Buches? Was ist mit ihrem Mann, der vor 40 Jahren von einem Skiausflug nicht zurück gekommen ist? Was soll Ernst mit diesem Buch machen? Er verstrickt sich immer mehr in Spekulationen, belügt seine Frau, muss sogar vor der Polizei fliehen.

Dies ist ein Teil des Romans.

In dem anderen Teil begleiten wir den Mönch Heimo über mehrere Jahre. Er hat den Abrogans geschrieben und wurde dann von seinem Abt beauftragt, mehrere andere Klöster aufzusuchen, um dort andere Bücher zu kopieren, während die dortigen Klosterbrüder den Abrogans abschreiben sollten. Die Verbreitung des Abrogans liegt dem Abt am Herzen, denn er ist das erste deutsch-lateinische Wörterbuch und ist für die Verbreitung der Bibeltexte unter dem einfachen Volk, das kein Lateinisch spricht, enorm wichtig.

Beide Teile sind im Roman miteinander verwoben und machen das Buch zu einem interessanten und unterhaltsamen Lesestoff. Einmal mehr enttäuschte mich ein Werk des schweizerischen Autors Franz Hohler nicht, er ist fast so eine „Bank“ wie mein schweizer Krimiautor Hansjörg Schneider.

Auch als Hörbuch empfehlenswert, gesprochen von Gert Heidenreich.