Morde auf den Äußeren Hebriden

Teil 1 einer Triologie

In Edinburgh wird ein Mann tot aufgefunden, es sieht wie eine Hinrichtung aus. Kurze Zeit später wird auf der Isle of Lewis ein zweiter Mann auf sehr ähnliche Weise ermordet. Inspektor Fin Macleod aus Edinburgh wird daraufhin nach Lewis geschickt, um zu überprüfen, ob die beiden Morde eventuell von einer Person ausgeführt wurden.
Die Ankunft von Fin MacLeod löst auf der Insel nicht nur wegen seiner Ermittlungen einige Unruhe aus. Fin ist auf Lewis geboren und hat dort seine Kindheit und Jugend verbracht. Seit 18 Jahren war er nicht mehr dort und durch seine Anwesenheit kommen alte Erinnerungen hoch. Er besucht seinen alten Freund Alistair und dessen Frau Marsaili, Fins frühere Freundin. Beide haben einen Sohn, ist Alistair wirklich der Vater? Ein anderer Mitschüler Fins sitzt inzwischen im Rollstuhl, nachdem man ihm als Schüler einen Streich gespielt hat und er dabei von einem Dach gefallen ist. Nie konnte er sich von dem Sturz erholen. Fin trifft auf Männer, mit denen er einmal als Junge auf einem Schiff rausgefahren ist, um nach alter Tradition auf einer Insel Gugas zu töten, da diese auf der Insel als Delikatesse gelten. Bei der Jagd auf die Vögel wurde Fin damals schwer verletzt und der Vater von Alistair kam ums Leben. Nie wurde darüber gesprochen, was wirklich auf der Vogelinsel passierte.
Fins Ermittlungen sind schwierig, denn Angel, der Ermordete, hatte wegen seiner Brutalität einen schlechten Ruf und soll kurz zuvor eine Schülerin vergewaltigt haben. Immer wieder gerät Fin in eine Sackgasse und nur langsam wird ihm klar, dass er selbst der Grund für den Mord an Angel ist.

In dem Buch wechseln sich die Krimihandlung mit den Kindheits-und Jugenderinnerungen von Fin ab. So sehr die Äußeren Hebriden mit ihren eindrucksvollen Landschaften Menschen immer wieder verzaubern, so sehr fordern die Inseln die Bewohner im Alltag. Das Leben auf Lewis ist rau und vielen erscheint es als eintönige Hölle, der man nicht entkommt ( es sei denn, man heißt Fin).
Als verweichlichte Stadtfrau berührten mich die archaischen Traditionen unangenehm und einige Seiten las ich nicht. Der Krimi gefiel mir aber trotzdem so gut, dass ich mir noch den 2. Teil auslieh.

Neun Monate sind vergangen. Fin ist inzwischen von seiner Frau geschieden, hat den Polizeidienst quittiert und ist endgültig nach Lewis zurückgekehrt. Er weiß noch nicht, mit was er sein Geld verdienen wird und beginnt, das Haus seiner Eltern zu restaurieren. Oft komm er allerdings nicht dazu, denn es wird eine Moorleiche gefunden. Eine Tätowierung mit dem Kopf von Elvis und dem Schriftzug „Heartbreak Hotel“ verrät, dass der Mann wohl in den 50er Jahren gestorben ist. Bei der Untersuchung von DNA Spuren stellt sich heraus, dass Tormod, der Vater von Marsaili, mit dem Toten verwandt sein muss. Er wird zum Hauptverdächtigen, kann seine Unschuld aber nicht beweisen. Er ist dement und lebt in seiner eigenen Welt. Fin beginnt für ihn und Marsaili zu recherchieren. Zusammen mit dem Polizisten Gunn muss er sehr tief graben, bis er aufdeckt, wer Tormod wirklich ist.

Auch im 2. Teil der Triologie erzählt der Autor die Geschichte wieder aus zwei Perspektiven. Die Erzählung über Fins Ermittlungen wechselt sich mit den Erinnerungen Tormods ab. Im Alltag findet sich Tormod kaum noch zurecht und spricht nicht mehr viel, aber in seinem Kopf sind die vielen Erlebnisse noch präsent. So formt sich beim Lesen langsam die Geschichte von zwei Waisenkindern. Der Autor greift dabei auf einen Skandal in Schottland zurück, der bis heute noch wirkt.
Der Krimi ist ca. 130 Seiten kürzer als sein Vorgänger, aber zieht man noch die z.T. ausschweifenden Landschaftsbeschreibungen ab, bleibt eine Erzählung, die nicht unbedingt spannend ist, aber zu Herzen gehen kann.

Autor: linda

Wohne in Duisburg.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert