Mein Abschied von „Social Media“

Über Pfingsten las ich ein Buch, das mich sehr nachdenklich gemacht hat. Es geht um dieses Thema:

Jaron Lanier gehörte zu den begeisterten und mitreißenden Pionieren des Silicon Valleys, bis er sich darüber klar wurde, dass das Internet durch facebook und Google fast zu einer Büchse der Pandora geworden ist. Er warnt seit Jahren vor den Konsequenzen, die das Datensammeln und die damit verbundene Manipulation jedes Einzelnen nach sich ziehen.(2014 bekam er für seine Schriften den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels).

Lanier verteufelt das Internet nicht, im Gegenteil, er ist immer noch begeistert. Er klärt sehr deutlich auf, wo in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden und warum die o.g. Firmen solche Macht bekommen konnten. Um die Firmen zum Umdenken zu bewegen, müssen Benutzer zumindest so lange ihre Accounts löschen, bis fb + Google im Sinne der Benutzer reagieren.

Ich mag den Schreibstil des Buches nicht, ich habe nicht den ganzen Inhalt verstanden und glaube oder hoffe zumindest, dass einige der beschriebenen Auswirkungen eher auf die USA als auf Deutschland zutreffen. Aber trotzdem habe ich zwei Tage später meine facebook- und twitter-Accounts gelöscht. Google erscheint nicht mehr auf der Eröffnungsseite meines PCs, sondern die Eingabemaske der Suchmaschine Qwant. (In französischem und deutschem Besitz, kaum Werbung, es werden keine Daten gesammelt!).

Das tat alles überhaupt nicht weh.

Bei Instagram bin ich nur noch mit Fotos von Duisburg und seinen Stadtteilen vertreten. Ich gebe zu, dass das Löschen meines libroart-Accounts mir momentan noch schwerfällt und ich hadere noch.

Ja und dann ist da ja auch noch dieser Blog. Abschalten? Weitermachen? Im Hintergrund laufen keine Algorithmen, die meine Leser und Leserinnen ausspionieren, aber der Blog selbst wird von diversen Suchmaschinen durchsucht und die Beiträge in Kategorien einsortiert. Das machte mir bisher nichts aus, aber nach der Buchlektüre sehe ich das inzwischen etwas anders. Ich grübele und mache morgen erst einmal mit einem Musikbeitrag weiter.

Autor: linda

Wohne in Duisburg.

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