Tadunos Lied

Heute erscheint das Buch “Tadunos Lied” von dem nigerianischen Autor Odafe Atogun.

Tadunos Lied

Ich hatte das Vergnügen, es vorher lesen zu dürfen, und seine Geschichte hat mich beeindruckt.

Taduno ist ein Liedermacher, der im Exil lebt. Das Volk von Nigeria liebte ihn wegen seiner Stimme und weil er es wagte, mit seinen Liedtexten die Diktatur in seinem Heimatland zu kritisieren. Er wird jedoch festgenommen und gefoltert, weil er sich weigert, Lobeshymnen auf den Diktator zu singen. Eines Tages erhält er im Exil von seiner Geliebten Lela auf mysteriösem Weg einen Brief und erfährt, dass man Lela ins Gefängnis geworfen hat. Taduno beschließt, umgehend in die Hauptstadt Lagos zurück zu kehren und sich zu stellen. Lela ist das neue Druckmittel der Regierung, um Taduno in die Knie zu zwingen. Allerdings erwartet ihn zuhause eine Überraschung: Niemand erkennt ihn mehr. Seine Stimme kann er als Beweis nicht mehr einsetzen, da er diese durch die Folter fast verloren hat und so beginnt er verzweifelt, auf seiner Gitarre Lieder zu spielen, um die Herzen der Menschen erneut zu gewinnen. Auch diese Lieder sind so gefühlvoll wie früher seine Stimme, so dass ihm schon bald immer mehr Menschen zuhören und ihn wie den alten Taduno verehren. Die Maschinerie der Diktatur mit ihren Greultaten beginnt von vorne und Taduno muss sich entscheiden, ob er ein Loblied auf die Tyrannei singt und damit Lela rettet oder sich erneut weigert, zum Verräter am Volk zu werden.

Die Figur des Taduro lehnt sich an das Leben des nigerianischen Musikers Fela Kuti an, der in den 70er und 80er Jahren ebenfalls mit seinen Liedern für ein freies und gerechteres Nigeria gekämpft hat. Der Inhalt des Buches bestürzt, zeigt aber auch, was Zivilcourge, der Kampf um die Freiheit und die Macht der Musik im Leben eines jeden Einzelnen bedeuten kann. Der Erzählstil erinnert manchmal an ein Märchen und so strahlt dieses Buch etwas Magisches aus, dem ich mich kaum entziehen konnte.

 

 

Autor: linda

Wohne in Duisburg.

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