Passwörter sind nicht tabu

Kennen Ihre Angehörigen Ihre Passwörter oder wissen sie, wo sie nachsehen können, wie diese lauten? Ein Familienmitglied muss plötzlich ins Krankenhaus und ist dort erst einmal nicht ansprechbar…Jemand aus der Familie stirbt und Konten, Mitgliedschaften usw. müssen aufgelöst werden.
Ich habe es bei einer weitläufigen Bekannten miterlebt, deren Mann gestorben war. Er hatte zwar eine Mappe mit Anweisungen vorbereitet, es fehlten aber die Passwörter. Das war für die Ehefrau sehr belastend und zeitaufwendig. Hätte nicht sein müssen.
Auf der Arbeit fiel mir zu diesem Thema eine Aufstellung von dem Verein ZWAR in die Hände. Vielleicht eine Anregung für Sie?

Um seinen digitalen Nachlass zu regeln, gibt es im Internet auch noch andere Checklisten oder auch ein Formular, in dem man alles eintragen kann:

https://www.wonder.legal/de/modele/testament-fur-digitalen-nachlass

Dieses Formular ist insofern hilfreich, weil man eine Übersicht an die Hand bekommt, wo heute theoretisch überall Passwörter gefordert werden.

Wenn man es mit dem Dankeschön ernst meint

In den letzten Tagen gingen per Anzeige, Leserbriefe oder Radiospots viele Dankeschöns hinaus in die Welt an alle, die momentan dafür sorgen, dass unser Alltagsleben nicht völlig zusammenbricht. Dazu gehören auch diejenigen, die in den Supermärkten arbeiten. In einem Supermarkt ist mir vorgestern Folgendes passiert:

Morgens hatte ich beim Aufräumen in einem alten Verbandskasten aus meiner Buchhandlung fünf Mundschutzmasken gefunden. Ich bin absolut kein Fan dieser Masken, besonders nicht zur jetzigen Heuschnupfenzeit, wenn die Nase als Sauerstofflieferant fast immer ausfällt. Aber ich zog eine an, als ich einkaufen ging, weil ich auch mal sehen wollte, wie andere Menschen reagieren. Im Supermarkt war ich die einzige mit Maske und wurde, so hatte ich zumindest den Eindruck, manchmal etwas besorgt angesehen. Mehrere Verkäuferinnen räumten Ware ein. Eigentlich sind diese Damen immer gut oder wenigstens neutral gelaunt, aber jetzt schien es mir, dass sie alle bedrückt waren. Bis mich eine Verkäuferin anlächelte und sich dafür bedankte, dass ich eine Maske trage…Ich lächelte nur zurück, viel zu irritiert, etwas zu sagen.

Wieder zuhause, musste ich noch an die Verkäuferin denken. Wie würde ich mich selber fühlen, wenn ich täglich der Möglichkeit mich anzustecken, hundertfach ausgeliefert wäre? Wäre ich nicht auch dankbar, wenn eine fremde Person von sich aus etwas dafür tut, mich nicht anzustecken?

Ich werde ab sofort immer eine Maske tragen, denn dann ist die Dankbarkeit- siehe oben-kein Lippenbekenntnis mehr.

Aber ich habe mir noch eine zweite Frage gestellt: Warum tun wir uns so schwer, eine Maske zu tragen? Wir bezeichnen uns als vernünftige Menschen, aber die meisten von uns ignorieren hierbei alle sehr guten Argumente, die für das Tragen sprechen. Liegt es vielleicht daran, dass die Maske für uns ein Anzeichen, ein Symbol ist, dass etwas ganz und gar nicht in unserem Alltag stimmt und wir wollen diese Tatsache verdrängen, in dem wir die Maske nicht tragen? Ist dieses Verdrängen für uns wichtiger als unsere Gesundheit? In anderen Staaten wie Japan oder Thailand hat man zu den Masken ein anderes Verhältnis, hier ist es gesellschaftlich völlig ok, wenn man seine eigene Gesundheit und die von anderen schützen will. Also warum nicht bei uns?

Morgen entschleunige ich die Blog, am Samstag geht es mit dem Rätsel weiter.

P.S. Ich bekam gerade ein etwas unwirsches Mail, in dem sich der Absender beschwerte, dass er ja eine Maske tragen würde, wenn es denn eine zu kaufen gäbe.

Es ist besser, sich einen Schal umzubinden, als gar nichts zu tun, so die Aussage eines Arztes in einer gestrigen Radiosendung.