Aus Stille geformt

Die 30 jährige Japanerin Akiko hat das Töpferhandwerk erlernt und möchte Erfahrungen in anderen Ländern sammeln. Auf Anraten ihrer Mutter reist sie nach Deutschland, da ihr Urgroßvater aus Deutschland kam. Nach einer schulischen Weiterbildung findet sie im Frühling eine Praktikumsstelle bei dem Töpfermeister Friedrich im Bregenzerwald. Friedrich lebt alleine auf einem Bauernhofgelände und hat sich ganz der traditionellen Töpferei mit einem Holzbrennofen verschrieben. Er und die ruhige und zurückhaltende Akiko verstehen sich gut, Friedrich erkennt schon bald, dass die junge Frau großes Talent besitzt.
Es ist Sommer und inzwischen ist Friedrich aufgeschlossener gegenüber seiner Mitbewohnerin und erzählt ihr von seinen weltweiten Reisen. Akiko hat allerdings den Eindruck, dass er um seine Japanreise eher einen Bogen macht, obwohl er in seinem Garten einen nach japanischer Gartenkunst angelegten Teich hat und ein japanisches Windspiel im Baum hängt.
Im Herbst sammelt Akiko Hinweise auf Verbindungen zwischen Friedrich und ihrem Elternhaus, im Winter wird es für sie der Zusammenhang zur Gewissheit. Ihr Praktikum endet zur Weihnachtszeit. Sie kehrt zurück nach Japan mit neuen Plänen für ihre Zukunft.

Hat man schon einmal mit Ton gearbeitet, schafft es dieses Buch, dass diese Beschäftigung mit Ton fast wieder spürbar wird. Die Beschreibungen, wie Akiko und Friedrich in ihrer Handwerkskunst aufgehen, haben mich beeindruckt. Die Geschichte ist in einem ruhigen Ton erzählt und unterstreicht die Bedächtigkeit, wie die beiden sich annähern und ihre gemeinsame Vergangenheit ertasten. Ein schönes stilles Buch für so unruhige Zeiten.