Bügeln als Bestrafung

Tonia wird auf einem Segelboot geboren, mit dem ihre Eltern über die Weltmeere fahren. Beide sind Wissenschaftler und dank einer Erbschaft sehr vermögend, so dass sie als Beschäftigung Pflanzen sammeln. Die Mutter übernimmt den Schulunterricht von Tonia und das Mädchen ist eine ausgezeichnete Schülerin, wie jährliche Tests in Wien zeigen. Den zweiten Lebensabschnitt verbringt Tonia in einem italienischen Internat. Dort erhält sie eines Tages die Nachricht, dass ihre Eltern tödlich verunglückt sind und erfährt gleichzeitig, dass sie eine Halbschwester hat, Hannah. Beide jungen Frauen verstehen sich blendend, so dass sie zusammen in das große Wiener Haus von Tonia ziehen. Glückliche Studienjahre folgen, Hannah heiratet und bekommt ihre Tochter Emile.Tonia liebt Emile, als wäre es ihre eigene Tochter und Tonia liebt das Leben.

Schnitt

Tonia arbeitet verarmt zwei Jahre erst als Haushälterin in Hamburg, dann zieht sie nach Heidelberg, um sich ganz auf das Bügeln der Wäsche von fremden Leuten zu konzentrieren. Das ist ihre Strafe für die Schuld, die sie ihrer Meinung nach auf sich geladen hat. Sie bekommt schnell einen festen Kundenstamm von betuchten Leuten, denn ihre Bügelkunst ist einzigartig. Tonia lebt sehr zurückgezogen, bis sie Karl Dyballa trifft, einen Mann, der wie der Lieblingsschriftsteller ihrer Mutter aussieht. Tonia und Karl freunden sich an, aber die Freundschaft reicht nicht aus, um Tonias zwanghaftes Wunsch nach eigener Bestrafung auszusetzen. Ihre Schuld ist zu groß und am Ende findet sie einen Weg, endlich ihre Schuld wieder gutzumachen.

Weitere „Zutaten“ zu dieser Geschichte, die eine Rolle spielen: Das schwarze Quadrat von Malewitsch, Whisky, schwimmen, Meeresbiologie, Mallorca, Besteigung des dritthöchsten Gipfels der Welt, eine Giraffenfotografie, Kino, Obst-und Gemüse und ein Mercedes.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, denn Tonia ist eine außergewöhnliche und konsequente Frau. Das Buch ist für den Autor nicht typisch, denn er schreibt ansonsten sehr phantasievolle Romane oder Krimis, für die er auch schon den Deutschen Krimipreis bekam. Auch die Krimis zeichnen sich durch teilweise skurrile Handlungen aus, was bei „Der Büglerin“ aber nur manchmal aufblitzt.

Beim Bügeln fallen einem manchmal verwaiste einzelne Socken auf. Genau um diese geht es morgen.

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Aber dieser Beitrag ist so richtiges “Product Placement”, weil ich so begeistert bin. Die Gründe kommen gleich.

Zur Einstimmung aber erst einmal ein Lied:

Ja, es geht um einen Pullover, den Troyer…Und wie komme ich nun darauf, die Werbetrommel zu rühren?

Mein Mann hat sich vor einiger Zeit einen Troyer über das Internet bestellt. Er hatte gehört, dass der Pullover so gut wie “unkaputtbar” sei und sich wie ein Pullover mit eingebauter Klimaanlage trägt. Und dann kam der Pullover an (das Filmchen wurde nicht von uns gedreht, aber wir hätten es nicht besser zeigen und sagen können):

Mein Mann verliebte sich sofort in den Pullover, na ja und ich zog ihn dann auch schon manchmal abends an, wenn es usselig wurde.

Als wir im Mai nun an der Schlei im Urlaub waren, machten wir auf der Hinfahrt einen kleinen Umweg über Stade, hier befindet sich die Firma, die den Troyer herstellt und es gibt einen Laden. An einem Samstagnachmittag wurden wir sehr freundlich bedient und beraten und ich wurde stolze Besitzerin eines Troyers in Jackenform. Was ich dann aber ganz besonders toll fand war, dass der Chef kam und uns beide durch die Firma geführt hat. Eine 3/4 Stunde bekamen wir alles über die Geschichte des Troyers und auch der Firma erzählt und uns wurden Webstühle, Garne usw. gezeigt. Ich sage nur: In Deutschland gemacht von einer inhabergeführten Firma…

Und hier ist der Chef und stellt sich und seine Troyer-Philosophie vor.

Der Troyer hat mir den Urlaub gerettet, denn der Wind war lausig kalt. Auch jetzt ziehe ich ihn noch an, quasi als Übergangsjacke, wenn nicht gerade 30 Grad sind, aber den ganz großen Auftritt bekommt er dann im nächsten Winter. Winter? Wen juckts?