Schiff ahoi in Paris- Ein schöner Spaziergang (Paris im August Nr.4)

Wenn Sie in Paris Lust auf Maritimes haben, dann fahren Sie zur Place de la Bastille. Dort beginnt 

ein kleiner Hafen, an dem man schön spazierengehen kann. Entweder direkt am Wasser vorbei an Motor- oder Hausbooten oder durch den kleinen Park, der parallel verläuft.

Am Ende überqueren Sie eine Schleuse, und der Weg führt Sie dann weiter an der Seine entlang. Hier wird man mit diesem schönen Blick belohnt.

Bis zur nächsten Brücke schlendern, dann die Seine überqueren und man ist auf der  Île Saint-Louis. Ach ist das schön…

Entweder man geht weiter am Wasser entlang bis zur nächsten Insel oder man macht einen kleinen Schaufensterbummel, auf der Hauptstraße gibt es viele kleine Geschäfte. 

Nach der zweiten Brückenüberquerung ist man bei Notre Dame, eine Besichtigung empfehle ich nicht. Massen werden durch die Kirche geschleust. Dann doch lieber noch ein bisschen bei den Bouquinisten stöbern…

Endpunkt unseres Bummels war der Boulevard Saint Michel. 

Morgen kommt ein Beitrag zum Thema „Was kann man in Paris alles fotografieren?“

Paris jenseits der großen Attraktionen (Paris im August Nr.3)

Unserer jetziger Parisaufenthalt stand unter dem Motto „Jenseits der großen Touristentrampfelpfade“.

Diese Leere zu finden, das gelang uns fast immer, diese Fotos sind an einem Freitagnachmittag gemacht worden.

Zuerst besuchten wir den „Cimétière du Passy“, der neben dem Friedhof von Monmartre oder dem „Père Lachaise“ eher selten beachtet wird, obwohl hier auch einige prominente Gräber zu finden sind, wie z.B. von Manet, Débussy oder dem Schauspieler Fernandel.

Um ehrlich zu sein:  Wir fanden keins der Gräber, weil wir nicht wussten, dass man beim Pförtner nach einem Lageplan hätte fragen müssen, ganz schön dumm von uns. Doch auch so fanden wir diesen Friedhof auf eigene Art „speziell“. Ein paar Ansichten:

Ganz in der Nähe überquert man den Trocadéro-Platz, von dem man den Eiffelturm blendend fotografieren kann. Das ist das übliche Foto (ein bisschen auf alt getrimmt):

Seitenaufnahmen machen aber auch Spaß:

                                                                   .                           

Wir gingen durch den Trocadéro-Parc Richtung Seine, denn dort liegt das „Palais de Tokyo“, ein Museum für zeitgenössische Kunst. Der derzeitige Museumseingang:                                                                       Ein begehbares  Puppenhaus! 

Momentan läuft eine Ausstellung mit dem Motto „Childhood-Another banana day for the dream-fish“.

20 Künstler widmen sich dem Thema Kindheit mit seinen Träumen, Ängsten und Phantasien. Manches berührte mich sehr oder ich fand es auch gruselig, zu anderen Ideen fand ich keinen Zugang. Wie geht es Ihnen bei diesen Bildern?

Moderne Familie beim morgentlchen Frühstück. Nur ein Kind ist noch „Mensch“ und sucht Wärme am Ofen, die anderen Familienmitglieder , ja was sind sie?

 Liebliche Spielplatzwippe

Erwachsene Kinder und kindliche Erwachsene
Museumsbesucher warten auf das Einhorn…und es kommt…und es geht in die Diskothek…
Ca. 30 Clowns warten auf dich- wirst du lachen oder weinen?

Die Räumlichkeiten sind sehr großzügig, so war es auch hier nicht voll. Hinzu kommt, dass das Museum bis Mitternacht geöffnet hat.

Morgen kombiniere ich Maritimes mit Paris.

 

Die Kleiderdiebin (Paris im August Nr. 2)

Heute eine Besprechung über einen Roman, der in den 30er Jahren in Paris spielt. Eigentlich wollte ich vorher über das Pariser Modemuseum schreiben, doch wird dieses momentan noch renoviert und erst 2019/2020 wieder eröffnet. Auch kamen wir nicht in die Ecke des Place Vendôme, wo sich Chanel, Dior & Co tummeln und ich zum Buch passende Fotos hätte machen können. So müssen Sie mit diesem Foto vorlieb nehmen, immerhin  mit Modepuppe und Schnittmustern!

Aber jetzt zum Buch:

Alix, Angang 20, lebt zusammen mit ihrer Großmutter in Paris in sehr ärmlichen Verhältnissen. Sie lässt sich von einem Freund, der ebenfalls Geldsorgen hat, überreden, in dem berühmten Modehaus, in dem sie als Näherin arbeitet, die Kleidermodelle der anstehenden Kollektion heimlich abzuzeichnen. Diese Zeichnungen bringen Geld ein, denn in den USA werden die Modelle kopiert und viel billiger in den Läden angeboten. Alix hat permanent Angst, entdeckt zu werden, zumal der ahnungslose Besitzer des Modehauses, Monsieur Janvier, sie fördert und sie zusätzlich als Mannequin einsetzt. Um sich abzulenken, lässt Alix sich auf eine Äffäre mit dem Nachtclubbesitzer Serge ein. Dieser hat keinen guten Einfluss auf die junge Frau, doch sie will auch ihre eigentliche Liebe zu dem Journalisten Verrain vergessen. Dieser ist vor Monaten spurlos verschwunden und es gibt kein Lebenszeichen. Und dann sind da auch noch die zwei Überfälle auf sie und ihre Großmutter. Sie müssen irgendetwas mit dem Großvater von Alix zu tun haben. Er war Maler im Elsass und soll angeblich von Zigeunern ermordet worden sein. Weder ihre Großmutter noch zwei Bekannte, die zur selben Zeit im Elsass gelebt haben, verraten Alix die Wahrheit. 

Dieser leichte Schmöker (540 Seiten) bescherte mir Vorfreude auf unseren Parisaufenthalt. 

Morgen geht es dann endlich los mit neuen Besichtigungstipps.

Wenn ein indischer Fakir sich bei Ikea in Paris ein Bett kaufen möchte…

….dann kann er danach einen Roman schreiben. Heute mal eine etwas andere Bewertung des Buches:

Ich habe das Buch während einer langen Autofahrt gelesen, die Zeit verging im Fluge und ein paar Passagen habe ich meinen Mitfahrern vorgelesen, weil sie so witzig waren. Vielleicht noch ein Tipp für den Ferienkoffer?

Morgen mache ich mir kurz Gedanken zur Fußball-WM Dekoration.

Nichts Neues unter der Sonne

Welche Ziele hatten Larry Page und Sergey Brin, als sie Google erfanden? Könnte man es so formulieren?

Ich denke schon, nur stammt dieser Text nicht von den beiden, sondern von den Gebrüdern Fielding und er erschien 1751…

Sie nannten sich Adressbüro, Universal Register-Office, Fragamt oder Berichthäuser und etablierten sich ab 1586 in den Hauptstädten Paris, London, Berlin oder Wien. (In der Habsburger Monarchie und bei den Preußen wurden auch kleinere Städte interessant, so wurde auch Duisburg 1727  zum Knotenpunkt eines Adressbüro-Netzes).

Die Idee dazu hatte ein Herr aus der Familie de Montaigne. Nein, es war nicht „mein VIP“ Michel, sondern sein Vater Pierre Eyquem. Aber Michel de Montaigne berichtet 1580 in einem Essay über die Idee seines Vaters und so kam es 1586 zur ersten Gründung eines Adressbüros  durch einen Franzosen.

Die Aufgaben der Büros waren sehr vielfältig wie z.B. die Registrierung von zu verkaufenden Immobilien und freien Arbeitskräften- am Anfang  zwei Schwerpunkte dieser Einrichtungen. Die Büros wurden zusätzlich zu Detektivbüros, Meldeämter für Touristen oder Mitfahrzentralen. Man bot dort Waren an und unter Leibnitz übernahm das Büro kulturelle Aufgaben,  ein Lesesaal wurde eingerichtet oder man traf sich zum Diskutieren. Besonders pfiffige Ideen, um die Kundenfrequenz im Büro zu erhöhen, hatte das Fragamt in Bratislava. Hier konnte man Sachen zum Einfärben abgeben, erste Versuche der Geldvermittlung wurden gestartet und oder wer Flaschenleergut unbeschädigt zurückbrachte, bekam „auch den 5ten Groschen wieder zurück“. (Das war 1782!)

Der Erfolg dieser Büros hielt allerdings oft nicht lange an. Schon damals gab es „Probleme mit dem Datenschutz“ beim Registrieren der Leute, die die Dienstleistungen eines Büros in Anspruch nehmen wollten. Die Einzelhändler beschwerten sich über das große Warenangebot, das in den Räumen der Büros gezeigt wurde und dass man sort direkt einkaufen konnte. Schließlich kamen die Büros auch immer wieder in Verdacht, politisch konträr zur Monarchie oder zur bestehenden Regierung zu agieren. Hatten die Büros am Anfang durch Plakate auf ihr Angebot aufmerksam gemacht, gab es schon bald Informationsblätter mit Anzeigen, daraus wurden schließlich Zeitungen, in denen zu den Anzeigen auch Artikel veröffentlicht wurden. Und dann war da noch das Problem der Bezahlung: Die Bevölkerung fanden die Büros sehr nützlich, doch für die Dienste zahlen wollten die Leute nicht. So mussten Büroeigentümer auch oft wegen mangelndem Geldes wieder schließen.

Kommt Ihnen das alles bekannt vor? Deshalb entschied ich mich auch für diesen Blogtitel. Das Buch bietet noch eine Reihe weiterer erstaunlicher Tatsachen rund um die Themen Medien und Kommunikation. Allerdings gab es auf den 175 Seiten auch viele Wiederholungen, welche Dienstleistungsangebote es in welcher Stadt gab. Das hätte man etwas straffer schreiben können, so blätterte ich manchmal etwas genervt ein paar Seiten weiter.

Nächster Blogeintrag kommt übermorgen am 14.6., passend zur Eröffnung der Fußball WM. 

 

 

Niederrhein-Paris-Karibik

“Sei mir ein Vater“, das sagte die Französin Lilie zu ihrem Gastvater Hermann in Xanten. Ihr eigener Vater Yves hatte sich kaum um sie gekümmert, doch Hermann wusste Lilie zu nehmen und auch in eine gute Richtung zu lenken, als sie als pubertierende Schülerin zu Hermanns Familien an den Niederrhein kommt, um die deutsche Sprache zu lernen. Seitdem sind 20 Jahre vergangen. Jetzt ist Lilie wieder auf dem Weg nach Xanten, da Hermann schwer erkrankt ist und nicht mehr lange leben wird. Mit den Gedanken ist sie allerdings noch bei sich zuhause in Paris, wo sie einen Einbrecher in ihrer Wohnung überraschte, als dieser ein altes Bild stehlen wollte. Der Einbrecher kann fliehen und lässt Lilie ratlos zurück. Warum wollte er diesen alten Schinken klauen, den ihr Vater ihr vor langer Zeit mal zur Aufbewahrung gegeben hat? Lilie sieht sich das Bild genauer an und entdeckt im Bilderrahmen einen Brief einer Georgette Agutte. Kurz entschlossen nimmt sie Bild und Brief mit nach Deutschland.

Als Lilie Hermann und dessen Tochter Hanna beides zeigt, ist Hermann Feuer und Flamme, dieses Rätsel zu lösen und sich damit abzulenken. So reisen die Drei nach Frankreich, um Näheres herauszufinden. Georgette Agutte erlangte in Paris ein gewisse Berühmtheit. Sie war Malerin, heiratete dann in zweiter Ehe einen Juristen, der nebenbei Kunstsammler ist und später in die Politik geht. Sie gehören zur Hautevolee von Paris zur Zeit der Belle Epoque, Pissaro ist ein väterlicher Freund, Matisse geht im Haus ein und aus. Es stellt sich heraus, dass Georgette eine Vorfahrin Lilies ist, doch das Geheimnis des Bildes ist damit noch nicht gelöst. Um weiterzukommen müssen die Drei in die Karibik fliegen, denn dort lebt Lilies Vater und er sollte mehr über das Bild wissen…

Es gibt zwei sich abwechselnde Handlungsstränge in diesem Roman, nämlich die Geschichte der drei „Detektive“ und das erzählte Leben von Georgette. Anfänglich war ich von dem Unterhaltungswert des Buches sehr angetan, ab Mitte der Geschichte wurde es nach meinem Geschmack dann allerdings etwas zäh. Georgette ringt über Jahre hinweg, eine ähnliche Genialität wie Matisse zu erlangen und sehr berühmt zu werden. Doch dazu fehlt ihr letztendlich der Mut, unangepasst zu malen. Dieses Ringen wird zu ausführlich geschrieben. Was mich für das Buch trotzdem eingenommen hat ist die Tatsache, dass die Autorin uns eine Geschichte erzählt mit Personen, die tatsächlich alle gelebt haben. So war es nach dem Beenden des Buches  interessant, im Internet über Georgette, ihrem Ehemann und dessen politischen Zeitgenossen weiterzulesen.

Lösung des Schmuckstück-Rätsels

Gestern wollte ich von Ihnen wissen, wer diese Schmuckstücke fabriziert hat. Ich nannte Ihnen sieben Namen…

Auflösung der Frage Nr. 1: Dali ist bei dieser Schmuckauswahl nicht vertreten

Auflösung der Frage Nr. 2: Nr. 1= Robert Rauschenberg, Nr. 2= Max Ernst, Nr. 3= Niki de Saint Phalle, Nr. 4= Picasso, Nr. 5= George Braque, Nr.6= Hans Arp

Die Ausstellung in Paris  läuft noch bis zum 15.7.2018.

Rätsel-Schmuckstück

Ich hatte das große Vergnügen, vorletzte Woche eine Freundin für einen Tag nach Paris begleiten zu dürfen. Dort läuft z.Zt. in dem MAD Musée eine Schmuckausstellung mit Exponaten vieler bekannter Künstler. Beim Bewundern kam mir die Idee zu diesem Quiz. Es sind sechs Schmuckstücke, ich nenne Ihnen sieben Künstler. Welcher Künstler ist bei dieser Auswahl nicht vertreten? Das ist die Frage Nr. 1. Frage Nr. 2: Können Sie die Namen der Künstler den einzelnen Schmuckstücken zuordnen?

Die Künstlernamen lauten: George Braque- Picasso- Max Ernst- Niki de Saint Phalle- Robert Rauschenberg- Dali- Hans Arp

Morgen Abend gibt es die schmucke Auflösung zu diesem Rätsel.

Das Pariser Bistro

Heute ist der „Welttag des Buches“. Ich finde, dass da eine Buchbesprechung zu diesem Buch prima passt, denn das Bistro ist doch einer der Orte, wo das Lesen was ganz Feines ist.

 

Lesen im Bistro ist natürlich dem Autor im Buch eine große Erwähnung wert. Aber er hat noch viele andere Aspekte zum Thema Bistro zu bieten, wie z.B. die Geschichte des Wortes „Bistro“ oder die Beschreibung Pariser Bistros, in denen sich berühmte Maler und Literaten in der Vergangenheit getroffen haben.

Der Autor lebt schon lange in Paris, ist zwischendurch immer wieder in ein anderes Arrondissement umgezogen, so dass er auch neue „Stamm-Bistros“  hatte.  Für ihn ist sein Bistro morgens und abends eine Schleuse, ein Zwischenraum, zwischen seinem Zuhause mit seiner Privatheit und dem Berufsalltag. Er trinkt seinen Espresso und wechselt mit Inhaber und Kellner oder den Stammgästen am Tresen ein paar Worte. Nichts Privates, nichts Politisches. Das Debattieren oder vertrauliche Gespräche sind eher den Tischgästen vorbehalten. Sich in einem Bistro zu treffen ist etwas Anders als in einem Restaurant oder in einer Bar. Unverfänglicher.

Allerdings ändern sich für Bistros auch die Zeiten. Es wird z.B. zum Arbeitsplatz, wenn Gäste sich mit ihren Laptops oder Handys niederlassen. Damit abends die Kasse stimmt, nimmt man immer mehr Rücksicht auf Touristen, für den Autor wird die Atmosphäre im Bistro unpersönlicher. Aber trotzdem ist es immer noch ein Ort, an dem man stundenlang alleine sitzen kann und seinen Gedanken oder Träumen nachhängen oder sich Geschichten zu den anderen Gästen ausdenken kann. (Macht der Autor sehr gerne).

Beim Lesen fühlte ich mich direkt wieder nach Paris versetzt und freute mich schon auf den nächsten Besuch, bei dem ich dann auch mal in den Mikrokosmos „Bistro“ tiefer eintauchen werde.