Steinig, malerisch, pompös, urig – vier Kleinodausflüge (FR Nr. 16)

Es muss nicht immer bombastisch sein, daran wurden wir bei unseren Ausflügen rund um Riom mal wieder erinnert.
Ein bisschen wie in Südengland fühlten wir uns in Charroux. Nette Cafés, Kunsthandwerkerlädchen, ein kleines Heimatmuseum und malerische Nischen und Gärten trugen dazu bei, dass wir uns hier sehr wohl fühlten.

Ein zweites Wohlfühlstädtchen ist Besse-et-St-Anastaise.

Unten links: Das Schaufenster eines kleinen Skisport-Museums, die Umgebung ist für Wintersport bekannt. Rechts daneben: Ein Messer-Laden, Messerschmieden sind ebenfalls eine Spezialität der Gegend.

In der Nähe des Ortes liegen der sehr schöne Vulkansee Lac Pavin (ich habe schlichtweg vergessen, Fotos zu machen) und die „Grottes de Jonas“, eine der größten Höhlenwohnanlagen in Europa. Man weiß nicht, wann die Höhlen zum ersten Mal bewohnt wurden, nachweisbar sind Siedlungsspuren ab 400 v. Chr. In späteren Jahrhunderten boten die Wohnungen Platz für 600 Menschen.

Wie oben geschrieben, es muss nicht immer bombastisch sein, aber Saint Nectaire überraschte uns dann doch mit altem Prunk.

Saint Nectaire besteht aus zwei Teilen. Der untere Teil war früher ein angesagter Kurort mit üppiger Kurarchitektur, heute standen viele Häuser leer, nur wenige Läden und Cafés waren noch geöffnet. Der obere Teil des Städtchen ist der ältere und hier steht eine über die Grenzen hinaus bekannte schöne romantische Kirche. In beiden Teilen gibt es mehrere Käseläden, denn Saint Nectaire ist ein „Wallfahrtsort“ für Käseliebhaber.

Bei unseren Landpartien kamen wir an diversen alten Wassertürmen vorbei, die mich dann zu dieser Collage inspirierten.

Ich nähere mich langsam dem Ende der Reise. Deshalb erscheinen ab nächste Woche wieder wie üblich zwei Beiträge pro Woche, darunter ein Bericht über unsere Fahrt Richtung Beaume, auf der wir in Vichy und Moulins einen Zwischenstop einlegten.

Auf den Spuren der Tour de France (FR Nr. 14)

Während unserer Fahrt durch die Auvergne stießen wir immer wieder auf Spuren der Tour de France.

Oben links steht auf der Straße: „Ab hier beginnt die Hölle“.

Da mein Mann und ich im Fernsehen gerne die Tour de France verfolgen, wollten wir einmal auf den Puy de Dôme, einen knapp 1500m hohen Vulkan, der in den 80er Jahren und dann nach 35 Jahren wieder 2023 ein Ziel der Tour de France war. Die Fahrer müssen bis zu 12 % Steigung überwinden…
Wir fuhren nicht mit dem Rad nach oben, sondern setzten uns in eine Zahnradbahn, die die ca. 5 km lange Steigerung überwindet.

In der Talstation der Zahnradbahn gab es auch eine Tour de France Ausstellung. Hier hing u.a. das Originaltrikot von Michael Woods, dem Etappensieger 2023. Links unten: Ein Foto aus früheren Tagen, rechts daneben die Etappenstraße hoch zur Pergspitze.

Die Aussicht vom Gipfel war grandios, wir hatten an diesem Tag Glück mit dem Wetter.

Links oben: Erkennen Sie die Türme der Kathedrale von Clermont-Ferrand? Die Stadt liegt ca. 15 km entfernt. Unten rechts: Vom Puy aus kann man ca. 100 erloschene Vulkane sehen. Links unten: Auch sportliche Betätigung ist möglich, ein kleines Museum wartet auf Besucher oder Reste eines alten römischen Tempel können besichtigt werden.

Die diesjährige Tour de France hat am Samstag begonnen. Zuvor habe ich in diesem Buch ein bisschen geschmökert:

Es vermittelt nicht nur Geschichte und erzählt von besonderen Vorkommnissen, sondern erklärt auch Regeln, Abläufe und was dieses Radrennen für ein wirtschaftlicher Faktor ist. Dadurch sieht man die Berichte im Fernsehen noch einmal „mit einer anderen Brille“.

Noch ein Tipp: Auf Netflix gibt es eine Dokumentation über die Tour de France 2023.

Mit der Frankreichrundreise geht es in der nächsten Woche am Freitag weiter, dann statte ich Clermont-Ferrand einen Besuch ab.

Mit Moos ist was los ( FR Nr.13)

Von unserem Standort Mende unternahmen wir eine Tagestour und fuhren zum Gorges du Tarn. Wir hatten auf schöne Aussichten gehofft und wollten Stops mit kleinen Spaziergängen einlegen, doch es goss die ganze Zeit in Strömen. Also fuhren wir nach Ste-Énimie, ein malerischer Ort, der von Touristen geliebt wird. Jetzt hatten wir das Städtchen fast ganz für uns alleine!

Hier machte ich an diesem Tag meine ersten Moosfotos, viele Mauern waren weich und kuschelig oder Moosskulpturen begleiteten unseren Altstadtbummel.

Auch in unserem zweiten Städtchen, La Canourgue, war es sehr grün und verwinkelt romantisch, dank mehrerer Kanäle aus dem 15. Jahrhundert, die durch die Gassen gluckerten.

Und ich fand ein zweites Fotosammelmotiv:

Wie wir den 1. Mai in Frankreich verbracht haben, das erzähle ich Ihnen nächsten Montag, in dieser Woche empfehle ich noch einen Krimi und zwei Ausflugsziele Richtung Aachen.

Unser zweites Ziel: Die Auvergne (FR Nr. 12)

Frühmorgens machten wir uns auf, um von Martigues nach Mende zu fahren, wo wir zweimal übernachten wollten. Letztes Jahr wurde bei uns die Idee geboren, einige Orte zu besuchen, von denen wir durch das Gucken der Tour de France in den letzten Jahren zum ersten Mal gehört hatten. Mende und seine Umgebung gehörte dazu.
Von der Provence verabschiedeten wir uns in Uzès . Es war wieder ein Montag und wir nahmen an, dass wie in Valence und Montélimar das Städtchen ausgestorben sei. Weit gefehlt! Die meisten Läden waren geöffnet und im Café sahen wir dem geschäftigen Treiben zu, bevor wir einen Rundgang starteten.

Sah man in den Himmel, bekam man solche Aussichten. Uzès erinnert eher an eine italienische Stadt mit vielen hohen Stadtpalästen. Zwischen den Häusern gibt es immer wieder hübsche Plätze und malerische Details zu entdecken.

Das Stadtbild wird u.a. geprägt von der ehemaligen Kathedrale Saint Théodorit aus dem 18. Jahrhundert. Der Turm im italienischen Stil, die Emporenbasilika und die Bemalungen tragen dazu bei, dass die Kirche zu den schönsten in Südfrankreich gezählt wird.

Die Reiseführer, die ich gelesen habe, wurden der Schönheit des Ortes nicht gerecht und es blieb beim Lesen nur „Der Ort mit dem Haribomuseum“ hängen. Wie gut, dass wir auf unseren Vermieter in Martigues gehört haben, der uns Uzès ans Herz gelegt hatte!
Von Uzès aus ging es weiter über Alès Richtung Mende. Wie vermieden Autobahnen und Schnellstraßen, um einen ersten Eindruck von den Cevennen zu bekommen. Leider regnete es heftig, so dass die Fotoausbeute eher mager ist.

Willkommen im Land der Berge, Wälder, Flüsse, Wasserfälle und Stauseen. Manche Ausblicke erinnerten mich an Schottland, dann war ich plötzlich wieder im Allgäu…

In Mende angekommen, machten wir abends noch einen kleinen Spaziergang , den wir dann am nächsten Tag noch einmal wiederholten, um so die ganze Altstadt kennenzulernen.
Auch hier ist die gothische Kirche der „Hingucker“ im Stadtbild.

Mittelalterliche Häuser lösen sich mit Prachtbauten aus späteren Jahrhunderten ab. Auf einem Rundgang gibt es über 20 verschiedene ausführliche Erklärungstafeln.

Obwohl Mende ein großes Einzugsgebiet hat, war der Leerstand der Geschäfte auffallend hoch. Die Coronazeit und der Wegfall (?) von Steuervergünstigungen für den Einzelhandel haben hier ganze Arbeit geleistet.

Ich habe versucht, manchen Laden wieder etwas Leben einzuhauchen…

Am Freitag erzähle ich Ihnen über Erik und Narcisse, wie die beiden sich in der Nähe von Mende herumgetrieben haben.