Revival-Urlaub in England 1- Rye

Meine England „Vorgeschichte“: Seit Mitte der 90er Jahre waren mein Mann und ich mindestens einmal pro Jahr in England, weil wir Land und Leute sehr schätzten und dort auch Freunde gefunden hatten. Seit 2013 waren dann unterschiedliche Gründe dafür verantwortlich, dass wir England nicht mehr besuchen konnten. Wir nannten es schlechtes Karma. Um dieses Karma zu durchbrechen, starteten wir jetzt einen neuen Versuch- mit Erfolg! Wir waren nur 3 Tage dort und zwar unten an der Südküste und in London, doch fühlten wir uns gleich wieder „wie Zuhause“.

Im Vorfeld hatten wir uns natürlich gefragt, wie sehr merkt man den Brexit? Das kann schnell beantwortet werden: An der Fähre in Dünkirchen mussten wir insgesamt fünfmal unsere Reisepässe zeigen und zweimal hinten den Kofferraum öffnen. Alles ging sehr schnell, alle Kontrolleure waren freundlich und entspannt. Auf der Rückfahrt wollten die Zöllner nur den Reisepass sehen.
Den ersten Tag verbrachten wir in Rye und Umgebung. Mehrmals sah man Schilder dieser Art:

Das waren die einzigen Brexiterfahrungen, die wir gemacht haben.
Rye ist ein Städtchen mit vielen malerischen Ecken.

Die Stadt und seine Einwohner kann man eher als wohlhabend bezeichnen, was sich auf den Einkaufsstraßen widerspiegelt. Kaum Filialen von Ketten, stattdessen schicke Boutiquen, Einrichtungsläden, Galerien und Antiquitätengeschäfte. Nicht zu vergessen diverse Cafés,Tearooms und Restaurants.
Der besondere Charme von Rye liegt darin, dass es neben seiner Innenstadt, in der viele Gebäude aus dem 15.-18. Jahrhundert stammen, auch einen Hafen besitzt, man also auch „maritimes Flair“ findet. Darüberhinaus befindet sich nur einen Steinwurf das „Rye Harbour Nature Reserve“. Das bietet mehrere Lebensräume für Flora und Fauna und in ihm kommt man auf seine Kosten, wenn man sich mit der Natur verbunden fühlt. Mehrere markierte Wege ermöglichen schöne Spaziergänge.

In den Salzwiesen (oben) kann man besonders gut Vögel beobachten.

Über den zweiten Tag in Hastings berichte ich nächste Woche.

Mal im Museum schaukeln

Das Museum Schl0ss Morsbroich in Leverkusen war nach dem Zweiten Weltkrieg eins der ersten Museen, das sich ausschließlich der Gegenwartskunst widmete. In den 50er und 60er Jahren wurden beispielsweise Werke von Gerhard Richter, Georg Baselitz, Blinky Palermo) angekauft, so dass das Museum heute einen Fundus von ca. 550 Bildern und Skulpturen und 5000 Arbeiten auf Papier besitzt. Neben deren Präsentation gab es immer wieder Sonderausstellungen, die 2015 dem Museum den Titel „Museum des Jahres in NRW“ einbrachte. Doch nach 2015 folgten wegen Geldknappheit der Stadt schwierige Jahre und das Museum sollte geschlossen werden. Glücklicherweise besann man sich in letzter Minute und seit August 2021 geht es mit dem Duisburger Direktor Jörg van den Berg wieder aufwärts.
Momentan werden unter dem Motto „Sichtweise 1“ mehrere zumeist jüngere Künstler vorgestellt. Den Präsentation der Werke und Installationen werden viel Platz eingeräumt, so dass das Zusammenspiel zwischen Alt und moderner Kunst besonders gut zur Wirkung kommt.

Neben der Kunst kann man auch viele schöne Details entdecken.

Damit Sie einen kleinen Eindruck bekommen, wie der „frische Wind“ des Kurators aussieht, zeige ich Ihnen zwei der Blätter, die zu jedem Künstler in den Räumen aushingen und die man sich mitnehmen konnte:

Links u.a. Thema Schaukel, rechts Thema neue Präsentation der Kunstwerke aus dem Bestand
Zwei passende Fotos zu den Infoblättern.

Das Schloss liegt in einem Park, der an einen englischen Landschaftspark mit Skulpturen erinnert und in dem man einen kleinen Spaziergang machen kann. Auch hier hängt eine Schaukel!

Sollten Sie das Museum besuchen, hier noch einige Tipps:
Neben dem Schloss gibt es noch einen Hofladen, da zu dem Gelände u.a. auch noch eine Obstplantage gehört
Das Schlosscafé bzw. Restaurant war zu. Bei Bedarf bitte vorher informieren.
Wir parkten nicht unmittelbar beim Schloss auf der Gustav-Heinemann-Straße, sondern auf der Alkenrather Straße. Hier entdeckten wir zufällig den „Grillmeister“. Eine Art Schnellrestaurant, in dem es wie im Taubenschlag zugeht, da es hier gutes Essen zu freundlichen Preisen inkl. netter Bedienung gibt.

Ein bisschen Romantik

Die Blaue Blume- etwas ramponiert

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Die blaue Blume

Ich suche die blaue Blume,
Ich suche und finde sie nie,
Mir träumt, dass in der Blume
Mein gutes Glück mir blüh.Ich wandre mit meiner Harfe
Durch Länder, Städt und Au’n,
Ob nirgends in der Runde
Die blaue Blume zu schaun.Ich wandre schon seit lange,
Hab lang gehofft, vertraut,
Doch ach, noch nirgends hab ich
Die blaue Blum geschaut.

Joseph von Eichendorff
(1818)

Tauchen Sie ab!

Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie diese Lebewesen einmal live sehen, ist eher gering. Selbst in berühmten Aquarien werden Sie sie vermutlich nicht finden.

Sie leben in mehren tausend Metern Tiefe im Meer und nur die Besatzung von Forschungsschiffen mit spezieller Ausrüstung erleben diese Meeresfauna zum Greifen nah.

Mit den nachfolgenden beiden Büchern bekommen Sie allerdings die Chance, ebenfalls einen Eindruck von der Pracht der kleinsten Lebewesen unter Wasser zu bekommen.

Das Tiefseebuch besticht neben grandiosen Aufnahmen durch fundierte Texte, die auch einem absoluten Laien verständlich machen, wie wichtig es ist, die Meere, die das größte Ökosystem auf der Erde darstellen, zu schützen. Unter den Überschriften: „Faszination Tiefe“, „An der Grenze des Lichts“, „In der ewigen Finsternis“, „Oasen des Lebens“, „Geheimnisvolles Leuchten“ und „Im Fjord“ wird verdeutlicht, dass wir Menschen staunen und viel von diesen Lebewesen lernen können. Es verblüfft beim Blättern und Lesen des Bildbandes z.B. immer wieder, welche Techniken Krebse, Quallen oder Tintenfische anwenden, um im Meer zu überleben. Da ist u.a. die Staatqualle. Sie besteht aus mehreren eigenständigen Polypen, von denen jeder dazu beiträgt, dass der Gesamtorganismus „Qualle“ funktioniert. Oder es gibt eine Tintenfischart, deren Haut eine andere Farbe annimmt, sobald sie mit Sonnenlicht in Berührung kommt. Wissenschaftler erforschen z.Zt. diese Sonnenschutzmethode, um evtl. ein nichtchemisches Sonnenschutzmittel für Menschen zu finden. Der Kinderwagen-Krebs, die Flügelschnecken, das Schokoladentröpfchen, der Peitschennasen-Anglerfisch- sie und noch viele andere Tiefseewesen warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden.
Das Kapitel „Fotografieren, wo andere forschen“ soll nicht unerwähnt bleiben, da es ebenso faszinierend ist.

Sind die Lebewesen im Tiefseebuch zumeist einige Zentimeter groß, geht es bei Plankton in den Größenbereich von Mikrometern. Beschäftigt man sich mit Plankton, blickt man in die Geschichte der Erde, auf der vor 4,6 bis 3,5 Milliarden Jahren im Urozean das Leben begann.
Auch in diesem Buch wird ausführlich darauf eingegangen, wie schwierig die Forschung auf diesem Gebiet ist. Um möglichst viele unterschiedliche. Arten präsentieren zu können, werden Planktonfunde u.a. aus dem Mittelmeer, dem nördlichen und südlichen Pazifik und dem japanischen Meer gezeigt.
Welche Farben, welche Formen! Die Fotos kommen mir manchmal wie Bilder aus einem Science Fiction Film vor, das Titelbild geht ja auch in diese Richtung. Die Texte sind ebenfalls gut zu lesen und zeigen deutlich auf, wie fragil der Lebensraum von Plankton und wie wichtig Plankton ist. Für die Nahrungskette, an deren Ende der Mensch steht und für das Klima, denn Plankton bindet mehr CO 2, als alle Wälder auf der Erde.

Die Fotos stammen nicht aus den Büchern, sondern sie habe ich bei Pixabay gefunden. Die Qualität der Bilder ist aber vergleichbar.