Dubai- alt und sandig (Dubai Nr. 4)

Steht man in Dubai oben auf einer Aussichtsplattform, dann sieht man, dass der größte Teil Dubais aus Ein- oder Zweifamilienhäusern, Moscheen, Grünanlagen oder aus Wüste besteht. Das verwundert zuerst ein bisschen, denn bei Dubai denkt man ja doch eher nur an eine Skyline von Wolkenkratzern.
In einem dieser „niedrigen“ Stadtteile befindet sich die Altstadt. Sie wird geteilt durch den Creek, einer Wasserstraße. Für mich einer der schönsten Gegenden von Dubai, alleine schon der Tatsache geschuldet, dass hier immer ein frisches Lüftchen weht.

Collage aus fünf Fotos mit Bildern vom Creek und der Altstadt

Im Altstadtteil oben ist schon viel renoviert worden, bzw. wurden alte Häuser abgerissen und Gebäude im alten Stil hochgezogen. Hier befinden sich viele Geschäfte für Touristen und deren Busse haben ihre eigenen Parkplätze.

Die vier Fotos zeigen die prächtigen Farben von Gewürzen, Abendkleidung oder Blumenketten. Auch Töpfereiwaren konnte man erwerben.
Souvenir mit Wüstensand für einen MSV Fan? Kein Problem in Dubai!

Auf der anderen Seite des Creeks ist es ursprünglicher und in den kleinen verwinkelten Gassen kauft auch noch die einheimische Bevölkerung ein.

Foto von einer alten Soukgasse, jeder Laden wird abends mit Holzläden geschlossen.

Diese „Souks“ sind nach verschiedenen Themen geordnet, wie beispielsweise der „Textilsouk“, „Küchensouk“ oder „Goldsouk“ und Handeln ist erwünscht. Man kann hier Stunden verbringen, stöbern oder sich an den Creek setzen und Leute beobachten.

Den sandigen Teil Dubais wollten wir auch erleben und so nahmen wir an einer Tour teil, auf der uns besonders die Natur in der Wüste erklärt wurde.

Collage aus drei Fotos : In der Wüste gibt es Antilopen, Gazellen, viele Vögel und Eidechsen. Glücklicherweise wurde dieser Teil der Wüste zu einem Naturschutzgebiet erklärt, in dem nur auf streng limitierten Wegen gefahren und geguckt werden darf.
Der Sonnenuntergang in der Wüste. Später sahen wir noch einen klaren Sternenhimmel, an dem Jupiter und Mars und das Sternenbild „Der Fuhrmann“ gut zu sehen waren. Hier lernte ich als Ahnungslose die App „Stellarium“ kennen. Auch die kostenlose Version bietet schon viele Informationen.

Als es dunkel war, besuchten wir eine Wüstenhotelanlage, wo es auch noch einiges zu entdecken gab.

Oben links: Wer möchte eine Henna-Verschönerung? Sie hielt ca. 10 Tage. Daneben: Köstlicher Chai Tee wartete auf uns und frisches Chubz Brot. Links gab es eine musikalische Trommeleinlage, links unten und großes Bild: Ein kleiner Eindruck von der reichverzierten und wüstentauglichen Einrichtung

Am Anfang der Reise schrieb ich, dass ich eigentlich gar keine Lust hatte, mir Dubai ein zweites Mal anzusehen. Zu sehr hatte ich nur die Shopping-Bilder im Kopf. Jetzt hätte ich nichts gegen einen dritten Besuch. Die Menschen waren überall sehr freundlich und aufgeschlossen und ich würde gerne live miterleben, wie sich dort die Zukunft gestaltet.
Wieder zuhause, haben mich mehrere Menschen gefragt, ob man als Frau auch alleine nach Dubai reisen könnte. Ich hätte keine Probleme damit, denn neben der Freundlichkeit gibt es wohl auch noch einen hohen Sicherheitsstandard. Wie uns mehrfach erzählt wurde, schließt man z.B. die Autos in Dubai nicht ab, es wird nichts gestohlen.

Es waren einmal zwei Supermärkte in einer Wüste

Der Name des Jungen, den Sie auf dem Buchumschlag sehen, lautet Tom Samuel Elliott.

Er war in seiner Kindheit das Werbegesicht für die Popcorn Fabrik Buffalo Rocks in Cornado, für die fast alle Einwohner seines Heimatorts Shellawick arbeiten.
Shellawick liegt am Rand einer schwarzen Steinwüste, genannt der „Schuttfuß“. Es ist heiß, es ist immer staubig, es ist trostlos, das Wort „Blumenverkäufer“ ist das Schimpfwort für einen schwachsinnigen Menschen. Nur Mais in Form von süßen Krapfen oder in Form von Alkohol bringen ein bisschen Freude.
Der Bürgermeister von Shellawick ist der Bruder des Personalchefs der Popcorn Fabrik und für beide steht der Gewinn der Fabrik an erster Stelle. Leute aus Shellawick, die das kritisch sehen, sind erklärte Feinde der Brüder. Tom Elliot seht dabei ganz oben auf der Liste. Nach der Schule verlässt er als einziger Shellawick und studiert vier Jahre Literatur. Als sein Vater Selbstmord begeht, kehrt er zu seiner Mutter zurück und eröffnet einen kleinen Supermarkt von dem Geld, das er in seiner Kindheit als Werbefigur verdient hat. Fast alle Läden sind inzwischen in Shellawick verschwunden und so wird der Supermarkt zur Anlaufstelle der Einwohner. Nicht unbedingt wegen des Einkaufens, sondern um zu reden und sich auch mal das Herz auszuschütten. Tom ist ein guter Zuhörer und inspiriert durch die Geschichten seiner Kunden schreibt er Haikus. Sein Ruf als schreibender Supermarktbesitzer macht die Runde und eines Tages kommt ein betrunkener Mann in den Laden, der sich als „Okomi“ vorstellt und ihn auffordert, einen Songtext über die Arbeitsbedingungen in der Fabrik zu schreiben. Er bedroht Tom dabei mit einem Messer. Tom denkt sich einen Text aus und vergißt diesen Vorfall wieder. Er muss sich mit dem Auftauchen eines riesigen, modernen Supermarkt mit Klimaanlage direkt gegenüber seines Geschäfts auseinandersetzen. Die Brüder stecken dahinter und wollen Tom so aus Shellawick vertreiben. Seine Kunden kommen immer seltener (sie treffen sich jetzt lieber an der Tiefkühltruhe gegenüber), nach einem Jahr schließt Tom seinen Supermarkt. Er zieht sich zurück, droht völlig zu verwahrlosen, während er einen Roman über sich und Shellawick schreibt. Dann tritt Emily Dickinson in sein Leben, die er schon sehr lange aus der Ferne verehrt hat. Tom kriecht langsam aus seinem dunklen Loch. Als er eines Tages bei einer Werbeveranstaltung des Supermarkts Okomi trifft, wird Toms Leben schließlich komplett umgekrempelt.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Erzählt wird eine ungewöhnliche Geschichte mit vielen „Charakterköpfen“. Die Mischung aus lustigen, poetischen und traurigen Momenten ist genau richtig.