Denk mal!

Beim Entstauben meines Bücherregals entdeckte ich diese vier Bücher:

Ich habe sie im Laufe der letzten Jahre gelesen und angesichts der momentanen Zeiten blätterte ich sie zur Auffrischung noch einmal durch. Damals war ich von allen vier Titeln begeistert, jetzt würde ich die beiden linken Bücher nicht mehr kaufen. „Keine Macht den Doofen“ von 2012 ist polemisch geschrieben. Es zu lesen macht Spaß, wenn man sich gerade mal wieder aufgeregt hat und meint, dass man nur von Dummheit umgeben ist. Aber es bietet außer dem Hinweis, dass die Schulbildung das A und O für zukünftige Verbesserungen der menschlichen Schwarmintelligenz ist, keine weiteren Lösungsvorschläge, wie man aus der weltlichen Misere herauskommt.

Ganz anders dagegen das Buch „Selbst denken“ von Harald Welzer. Auch er stellt der Menschheit kein gutes Zeugnis aus und beschäftigt sich u.a. mit der Manipulation des „Kleinen Mannes“ und dessen Unfähigkeit und Unwille, Widerstand zu leisten. Doch Welzer zeigt Wege auf, wie wir Menschen noch den Dreh bekommen können, selbst wenn man denkt, es sei alles schon zu spät. Das Buch ist von 2013 und einige seiner Vorschläge sind jetzt bereits schon realisiert worden, bzw. nehmen im Denken der Bevölkerung einen immer größeren Platz ein (z.B. Vermeidung von Plastik). Das macht Hoffnung und dieses Buch bekommt im Bücherregal einen prominenteren Platz als vorher.

2011 erschien das Buch „Das Ende der Normalität“. Sein Inhalt ist gerade in den letzten Monaten mehrfach überholt worden und ich sehe es nur noch als Bestandsaufnahme, wie es früher einmal war.

Zeitlos und immer wichtiger werdend ist das letzte Buch „Starrköpfe überzeugen“. 2013 erschienen, erklärt es, wie Starrköpfe ticken und wie man versuchen kann, sie zu überzeugen. Ich schreibe bewusst „versuchen“, denn Fakten spielen dabei eher eine untergeordnete Rolle. Das Buch vermittelt psychologisches Wissen, denn es kommt auf die Emotionen an, mit denen man solchen Menschen begegnet. Bei diesem Buch sehr angenehm: Nach jedem Kapitel steht ein Fazit, so dass man sein Wissen durch Lesen dieser Ergebnisse jederzeit auffrischen kann. Neuer Bücherregalplatz: Neben „Selbst denken“.

Im Bann von Herrn Zett

HerrZett

Was macht Herr Zett auf einer Parkbank? Das beschreibt Hans Magnus Enzensberger in seinem Buch “Herr Zetts Betrachtungen, oder Brosamen, die er fallen liess, aufgelesen von seinen Zuhörern”.  Herr Zett ist ein Mann mittleren Alters mit braunem Bowler auf dem Kopf, der eines Tages plötzlich auf einer Parkbank auftaucht und seine Meinungen zu Gott (manchmal) und die Welt (sehr oft) verlauten lässt. Er zieht damit sehr unterschiedlichen Zuhörer an, die sich oftmals an Zetts Ansichten reiben oder sich sogar fürchterlich ärgern und Diskussionen anfangen. Aber genau das beabsichtigt Zett. Mal ist er bei den Schlagabtäuschen nett, mal ein Grantler, mal schlichtweg unausstehlich. Das alles erfahren wir von einem der Zuhörer, der 259 Betrachtungen von Zett in dem Büchlein zusammengefasst hat.

Das Büchlein hat 226 Seiten und ist sympathisch klein, so dass es wirklich in jede Tasche passt und man es mitnehmen kann, wenn man mal zwischendurch etwas Intelligentes lesen möchte. Es kostet 8 Euro.