Städtenotizen (Urlaub im Havelland 8)

Zum Schluss ein paar Tipps, welche Städte außer den bisher beschriebenen noch besuchenswert sind.

Oranienburg– Von der Inneneinrichtung des geschichtsträchtigen Schlosses ist leider nur noch wenig vorhanden. Allerdings werden die Räume für Sonderausstellungen genutzt und wir hatten das Glück, viele Einblicke in das Leben des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg zu bekommen. Dieser Fürst, der auch seit 1614 für das des Herzogtum Kleve zuständig war, gründete u.a. 1654 die Universität in Duisburg und hatte für seine Zeit z.T. sehr fortschrittliche Gedanken. Viele Porträts von ihm und seinen Zeitgenossen waren ausgestellt, gemalt von berühmten Künstlern wie z.B. A. van Dyck.

Das Zimmer mit der Porzellansammlung der Fürstin und einige Wandmalereifragmente lassen erahnen, wie prächtig das Schloss einstmals ausgestattet war


Der weite Schlosspark ist sehr abwechslungsreich, da hier 2009 die Landesgartenschau stattfand. Ein Relikt aus dieser Zeit sind z.B. die verschiedenen Gartenzimmer und die großzügig angelegten Spielflächen für Kinder.

Links oben das Zimmer der Zeit, darunter das Zimmer der Träume, rechts widmet sich ein Zimmer dem Luxus

Potsdam– In Potsdam kann man mehrere Wochen verbringen, möchte man alle historischen Gebäude, Museen oder den Filmstadtteil Babelsberg besichtigen. Einer der Höhepunkte des Urlaubs war für mich der Besuch des Barberini Museums, in dem eine exquisite Auswahl impressionistischer Werke gezeigt wird. Noch nie haben ausgestellte Bilder für mich so in ihrer Farbenpracht geglüht dank einer perfekten Ausleuchtung. Ich konnte in diesem Museum für kurze Zeit all das Grau der letzten Corona Monate vergessen.
Wenig bekannt ist, dass es auf einer Halbinsel in der Havel einen Garten gibt, der nach den Regeln des Gartenspezialisten Karl Foerster angelegt ist. Ein Café direkt an der Havel, abseits vom Rummel gelegen, war Ziel unseres Gartenrundgangs, bei dem ich einige Ideen für den eigenen Garten mitnehmen konnte.

Schwielowsee– Hier begegnete uns Kurfürst Friedrich Wilhelm erneut, denn wir besuchten das Schloss Caputh.

Das frühbarocke Schloss war einst die Sommerresidenz Dorotheas, der zweiten Frau des Fürsten. Besonders beeindruckend ist der Kachelraum mit ca. 7500 niederländischen Fliesen. Auch gibt es einige schöne Stillleben und Landschaftsbilder, die allerdings, mit den Bildern in Potsdam verglichen, stiefmütterlich präsentiert werden.
Auch hier kann man schön am Wasser spazieren gehen und zwischendurch mal eine Galerie besuchen oder auch noch einen Abstecher zum Sommerhaus von Albert Einstein machen.

Templin– Einen Tag sind wir in die Uckermark gefahren, um deren berühmte Weite und Leere kennenzulernen. Es gibt dort wirklich sehr viel Landschaft, aber mitten drin liegt Templin. Hier herrschte eine sehr quirlige und nette Atmosphäre, die wir, ehrlich gesagt, nicht erwartet hatten.

Werder

Die Altstadt von Werder liegt auf einer Insel. Sehr malerisch, sehr viel Flair, besonders, bei einem Besuch am späten Nachmittag, wenn die Mehrzahl der Touristen nicht mehr da ist. Und es gibt Eisdielen mit ganz vorzüglichem Eis!

Das war die Reise ins Havelland. Vieles haben wir noch nicht gesehen, den nächsten Urlaub hier auf einem Boot zu verbringen, das ist ein schöner Gedanke.