Dem Regen sei Dank

Nachdem ich gestern ein bisschen über die Stadt Mannheim und unserem Spaziergang in der City erzählt habe, komme ich heute zu dem Grund, warum wir für einen Tag nach Mannheim gefahren sind.

Wir hatten eine Führung am Nachmittag gebucht, gingen aber schon früher ins Museum, da es unentwegt regnete. Das war ein Glück!

Die Kunsthalle Mannheim gibt es schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts, doch ist sie seit 2018 durch ein großes Gebäude erweitert worden, in dem auch im Erdgeschoss die Matisse-Bilder und Skulpturen zu sehen sind. Wir fuhren in die zweite Etage und dort empfängt den Besucher großzügig viel Raum mit wenigen Kunstwerken.

Oben rechts beispielsweise zwei Werke von Amseln Kiefer, die dank des Großzügigkeit toll zur Wirkung kamen

Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir das Keramik-Kabinett, in dem man ganz nah die Formen und tollen Glasuren der einzelnen Teile bewundern kann.

Highlight Nummer 3 war dieser Raum.

Hier liegt ein Bild von Miro neben einer Skulptur von Henry Moore, ein Liebermann und ein Beckmann teilen sich ein kleines Plätzchen. Dazwischen unbekannte Künstler, die in den Fokus rücken.

Hier die Raumbeschreibung:

Leider blieb uns keine Zeit mehr, die Räume des alten Gebäudes entsprechend zu würdigen. Dort gibt es u.a. viel zu sehen und zu lesen zum Thema Raubkunst und Provenienzforschung- wie z.B. bei der sehr beachteten Gurlitt-Ausstellung. (Siehe auch unten).

Die Matisseausstellung zeigt nicht nur Werke des berühmten Malers, sondern, wie der Titel des Ausstellung schon andeutet, auch Bilder anderer berühmter Künstler, die von ihm beeinflusst wurden. Viele Exponate waren noch nie oder sehr selten in einer Ausstellung zu sehen und deshalb ist es für Kunstliebhaber fast ein Muss, nach Mannheim zu fahren, selbst wenn man z.B. schon in den beiden Museen in Südfrankreich war.

Man erkennt beim Betrachten der Bilder und Skulpturen sehr gut, wie Matisse sich entwickelt hat. „Aus Farbe wird Licht“ war einer der Kernsätze unserer Führung, denn wurde Licht bisher durch eine Lichtquelle und Schatten dargestellt, übernahm bei Matisse die Anordnung der Farben die Darstellung von Licht. Ich wusste auch nicht, dass Matisse für zwei Jahre eine Kunstschule leitete, diesen Teil der Führung fand ich ebenfalls sehr interessantesten. Die Ausstellung endet zeitlich 1930, seine berühmten Papierarbeiten sind in also nicht zu sehen.

Die Matisse-Ausstellung wird ergänzt von diversen Fotos, die Matisse in seinem Atelier zeigen und einem Film von 1946. In ihm schaut man Matisse, inzwischen 75 Jahre alt, beim Zeichnen und Malen zu oder wie er eine Ausstellung vorbereitet.

Ein Wochenende in Mannheim mit Weihnachtsmarkt und Kunst? Ich hoffe, dass ich darauf bisschen Lust gemacht habe. Wem das noch nicht reicht: Frankfurt hat ebenfalls einen großen Weihnachtsmarkt und dort läuft z.Zt. eine große van-Gogh-Ausstellung. Was man sonst noch in Frankfurt machen kann, erzählte ich in einem Blogbeitrag im Sommer. (Siehe auch unten)

Langes Wochenende für weihnachtsmarktsammelnde Kunstliebhaber

Einer der ältesten und größten Weihnachtsmärkte befindet sich in Mannheim. Also ist es jetzt bald wieder soweit… Neben dem Weihnachtsmarkt bietet Mannheim noch bis zum 19.Januar eine besondere Kunstausstellung:

Wir besuchten diese am 1. November. Der Andrang ist groß und so buchten wir eine Führung am frühen Nachmittag. Da wir morgens schon ankamen, machten wir uns auf eine andere Art von Kunstbesichtigung. Seit 2013 gibt es in Mannheim ein Projekt, dass Künstlern Häuserfassaden zur Verfügung stellt.

Ein Plan der „Open Art Gallery“, den man im Internet herunterladen kann,

https://www.stadt-wand-kunst.de/mural-map/ Stadt.Wand.Kunst Mural Map – Übersichtskarte aller Werke Stadt.Wand.Kunst

führt zu den Häusern. So lernt man „on the way“ die Innenstadt von Mannheim kennen. Die Architektur ist sehr vielfältig, zwischen üppig bis gruselig gibt es alles. Da das Wetter am Tag regnerisch war, machte ich nur ein paar Fotos.

Links unten der Wasserturm, das Wahrzeichen von Mannheim. Um ihn herum findet auf dem Friedrichsplatz der Weihnachtsmarkt statt.

Auf eine Besonderheit beim Bummeln muss man sich in Mannheim einstellen: Das Quadrateviertel, in dem die Straßen mit Buchstaben und Zahlen gekennzeichnet sind. In dieses System muss man sich erst ein bisschen hineindenken.

Unten das „Mie House“ im J 5 Quadrat- eine sehr gute Adresse, um sich auf dem Spaziergang zu stärken. Es ist Café, Bar und auch ein bisschen Restaurant.

Thema Wochenendtripp: Mannheim ist auch eine große Einkaufsstadt mit den üblichen Filialen und besonderen Läden in den Seitenstraßen. Da wir an einem Feiertag da waren, konnte ich keinen Laden besuchen. Darüberhinaus gibt es neben weiteren Museen auch ein Szeneviertel mit einer Popakademie, den flächenmäßig größten Binnenhafen Deutschlands, ein tolles Tanztheater oder im Luisenpark eins der größten Teehäuser außerhalb Chinas.

Jetzt ist der Beitrag schon so lang, da lege ich doch lieber eine Pause ein. Morgen geht es mit dem Besuch der Mannheimer Kunsthalle weiter.