Es waren einmal zwei Supermärkte in einer Wüste

Der Name des Jungen, den Sie auf dem Buchumschlag sehen, lautet Tom Samuel Elliott.

Er war in seiner Kindheit das Werbegesicht für die Popcorn Fabrik Buffalo Rocks in Cornado, für die fast alle Einwohner seines Heimatorts Shellawick arbeiten.
Shellawick liegt am Rand einer schwarzen Steinwüste, genannt der „Schuttfuß“. Es ist heiß, es ist immer staubig, es ist trostlos, das Wort „Blumenverkäufer“ ist das Schimpfwort für einen schwachsinnigen Menschen. Nur Mais in Form von süßen Krapfen oder in Form von Alkohol bringen ein bisschen Freude.
Der Bürgermeister von Shellawick ist der Bruder des Personalchefs der Popcorn Fabrik und für beide steht der Gewinn der Fabrik an erster Stelle. Leute aus Shellawick, die das kritisch sehen, sind erklärte Feinde der Brüder. Tom Elliot seht dabei ganz oben auf der Liste. Nach der Schule verlässt er als einziger Shellawick und studiert vier Jahre Literatur. Als sein Vater Selbstmord begeht, kehrt er zu seiner Mutter zurück und eröffnet einen kleinen Supermarkt von dem Geld, das er in seiner Kindheit als Werbefigur verdient hat. Fast alle Läden sind inzwischen in Shellawick verschwunden und so wird der Supermarkt zur Anlaufstelle der Einwohner. Nicht unbedingt wegen des Einkaufens, sondern um zu reden und sich auch mal das Herz auszuschütten. Tom ist ein guter Zuhörer und inspiriert durch die Geschichten seiner Kunden schreibt er Haikus. Sein Ruf als schreibender Supermarktbesitzer macht die Runde und eines Tages kommt ein betrunkener Mann in den Laden, der sich als „Okomi“ vorstellt und ihn auffordert, einen Songtext über die Arbeitsbedingungen in der Fabrik zu schreiben. Er bedroht Tom dabei mit einem Messer. Tom denkt sich einen Text aus und vergißt diesen Vorfall wieder. Er muss sich mit dem Auftauchen eines riesigen, modernen Supermarkt mit Klimaanlage direkt gegenüber seines Geschäfts auseinandersetzen. Die Brüder stecken dahinter und wollen Tom so aus Shellawick vertreiben. Seine Kunden kommen immer seltener (sie treffen sich jetzt lieber an der Tiefkühltruhe gegenüber), nach einem Jahr schließt Tom seinen Supermarkt. Er zieht sich zurück, droht völlig zu verwahrlosen, während er einen Roman über sich und Shellawick schreibt. Dann tritt Emily Dickinson in sein Leben, die er schon sehr lange aus der Ferne verehrt hat. Tom kriecht langsam aus seinem dunklen Loch. Als er eines Tages bei einer Werbeveranstaltung des Supermarkts Okomi trifft, wird Toms Leben schließlich komplett umgekrempelt.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Erzählt wird eine ungewöhnliche Geschichte mit vielen „Charakterköpfen“. Die Mischung aus lustigen, poetischen und traurigen Momenten ist genau richtig.

Gartenmomente im Februar

Ich sah in einem Garten eine Bank stehen, darüber hing eine Gitarre in einem Baum. Hier wohnen romantische Leute, dachte ich mir. Einen Moment später sah ich, dass die Gitarre lebhaft als Vogelhäuschen frequentiert wurde. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei.

Und dann habe ich noch ein paar Haikus:



Im Herbst schrieb ich von meinem geplanten „blauen Bändchen“- siehe unten. Hier die ersten „Bändchen-Elemente“:

Über unsere Gärten ziehen jetzt auch wieder die ersten Vogelschwärme. Damit beschäftigt sich mein Rätsel am Samstag.

Begrüßen wir den Februar!

Im letzten Jahr habe ich immer zum Monatsende ein paar Haikus in meinem Blog aufgeschrieben, doch in diesem Jahr sollen sie den Monat beginnen, quasi als Einstimmung.

Diese drei Haikus habe ich mir im letzten Februar ausgedacht:

Gelbe Primelchen
auf dem Wohnzimmertisch-
kleiner Sonnenschein

Erster warmer Tag,
Geschäftigkeit im Garten-
Menschen wachen auf

Die Weidenkätzchen,
so pelzig, weich und silbern-
muss sie sanft streicheln

Da kann man sich doch jetzt auf den Februar freuen, oder?