Was weiß man über den Iran?

Couchsurfen

Ich habe dieses Buch in den letzten Monaten dreimal verschenkt an die Männer von Freundinnen. Alle drei lesen, wenn überhaupt, nur Science Fiction. Hätte es zu den Anlässen schon das neue Buch von Horst Evers gegeben, wäre das natürlich jeweils mein Geschenk gewesen (bespreche ich in der nächsten Woche). Aber so wählte ich diesen Titel aus und oh Wunder, alle drei     haben das Buch zu Ende gelesen und fanden es gut!

Stephan Orth: Couchsurfing im Iran Malik Verlag 14,99

Im letzten Jahr reiste der Autor zwei Monate kreuz und quer durch den Iran. Als erfahrener „Couchsurfer“ gelang es ihm fast immer, bei Privatleuten zu übernachten, und so lernte er das Land aus vielen Blickwinkeln kennen. Es gibt im Iran zwei Realitäten, die gleichzeitig nebeneinander existieren. Die eine Realität ist die der Mullahs. Hier ist die Angst vor dem Gottesstaat und seiner Gewalt so groß, dass viele Iraner lethargisch werden. Die zweite Realität ist die des „Versteckspielstaates“. Fühlen sich Iraner in ihren eigenen vier Wänden oder an abgelegenen Orten sicher, führen sie ein Leben, das unserem im Westen sehr ähnelt. „Shades of Grey“, „Justin Biber“ oder „Facebook“ sind momentan angesagte Themen. So ist dieser gut zu lesende Reisebericht sehr aufschlussreich, und am Ende fragt man sich, ob die jungen Leute bald in einer neuen Revolution für Meinungs-, Religions- und Bewegungsfreiheit kämpfen werden.