Herzlich willkommen! (FR Nr. 4)

Meine Vorfreude auf die Einladung von Axel Birgin und seiner Frau Marie in Saint-Julien de Peyrolas war groß, denn ich hatte zuvor dieses Buch von Axel gelesen:

Er beschreibt mit Humor und dokumentiert es auch mit Fotos, wie er und seine erste Frau ein ca. 300 Jahre altes Gehöft mit viel dazugehörigem Land gekauft haben und dann anfingen, es zu renovieren und auch umzugestalten. Kein leichtes Unterfangen, wenn man eigentlich in Karlsruhe wohnt, kein Französisch spricht und auch handwerklich anfangs kein Tausendsassa ist. Aber die beiden haben viel Glück mit ihren Nachbarn, die immer tatkräftig zur Seite stehen und gute Ratschläge parat haben und Schritt für Schritt erschaffen sie sich ein kleines Paradies.
Inzwischen sind 30 Jahre vergangen. In der Coronazeit sind Axel und seine zweite Frau Marie erstmalig acht Monate am Stück in Frankreich und merken, dass sie nach Deutschland eigentlich nicht mehr zurück möchten. So sind sie heute in Karlsruhe nur noch zu Besuch und genießen ihr französisches Domizil. Na ja, fast immer, denn auch hier knarzt es manchmal, wie in dem Buch in kleinen Alltagsgeschichten zu lesen ist. Ergänzt werden diese Berichte durch Beschreibungen der besonderen Tierwelt auf ihrem Land und es gibt auch Erklärungen über typisch Französisches. Wussten Sie z. B., wie das typische Tabakschild zu seinem Aussehen kam?

Gibt es etwa eine Schutzheilige der Raucher???

Das Buch ist feiner Lesestoff für Frankreichliebende und Pflichtlektüre für alle, die von einem eigenen Heim in Frankreich träumen.

Der schöne Abend war schnell vergangen. Wir wurden herzlich empfangen und hatten uns viel zu erzählen, obwohl wir uns vorher persönlich gar nicht kannten.

Axel und Marie in ihrem Garten
Oben: Von der Terrasse hatte man einen grandiosen Blick bis zum Mont Ventoux.
Links unten: Der Hahn ist fast schon ein Wahrzeichen für das Anwesen, daneben: In der Einfahrt empfingen uns diese herrlichen blauen Iris und prompt war man in „Van-Gogh-Stimmung“!

Am nächsten Tag sahen wir uns morgens Aiguèze an. Zuerst mussten wir diese ziemlich spektakuläre Brücke überqueren.

Kurz danach empfing uns das wie aus dem Ei gepelltes provenzialisches Örtchen Aiguèze. Keine Menschenseele, wir hatten alle Schönheiten für uns alleine!

Danach ging es weiter zum Gorges d‘Ardèches. Es war unglaublich windig, beim Fotografieren musste man aufpassen, dass man nicht von den Aussichtspunkten weggeweht wurde.

Wir wären gerne länger geblieben, aber der Sturm wurde immer unangenehmer und es zog uns weiter Richtung Martigues, wo wir für die nächsten Tage unsere erste Ferienwohnung bezogen. Als wir ankamen, fragten wir uns etwas verwundert: „Sind wir wirklich noch in Frankreich“? Mehr dazu am Donnerstag.