5 Tage im Mai

Die Eltern von Illy haben ein Sportgeschäft und damit nicht viel Zeit, sich um ihre Tochter zu kümmern. So wird Tatka, der Großvater, zur wichtigsten Person für das Kind. In seiner Werkstatt ist sie am liebsten, lauscht seinen vielen Geschichten und fühlt sich von ihm verstanden. Das ändert sich, als Illy, inzwischen Jugendliche, sich in Tristan verliebt und nur noch Augen für ihn hat. Tristan hat keinen gut Ruf im Dorf, denn er treibt sich in schlechter Gesellschaft herum. Ist Illy mit ihm alleine, verhält sich Tristan wie ein liebevoller und vernünftiger junger Mann, kommt er mit seiner Clique zusammen, trinkt er schnell zu viel und wird aggressiv. Illy sieht zuerst darüber hinweg, erst als es auf einer Feier zu einem schlimmen Zwischenfall kommt, distanziert sie sich von ihm. Diese vernünftige Entscheidung hat allerdings so schwerwiegende Folgen, dass erst Tatka nach Jahren, als Illy schon fast ihr Studium beendet hat, seine Enkelin von den tiefen Schuldgefühlen befreien kann, in dem er ihr die tragische Geschichte seiner eigenen ersten Liebe erzählt.

Illy ist eine sympathische Figur, ein Kind, Mädchen, junge Frau, voller Neugierde und Freude, dann aber auch voller Selbstzweifel und Grübeleien. Der Roman spielt im heutigen Tirol und Tatka ist ein Symbol für die vergangene Zeit. Er ist ein „harter Knochen“, dem man nichts vormachen kann und der sich auch nichts sagen lässt. Man gewinnt ihn beim Lesen lieb und sein Abschied von dieser Welt an seinem hundertsten Geburtstag lässt einen schon schlucken.

Alles in allem ein Buch, das mir gut gefallen hat. (Keine bezahlte Werbung)

Morgen gibt es einen musikalischen Beitrag zum Vatertag.