Ein Abend im Seewerk

Nach unserer Besichtigung des Seewerks tagsüber Anfang November (siehe unten), waren wir jetzt noch einmal am Samstagabend dort. Auch abends ist dieses Gelände sehenswert.

In einer Lagerhalle zeigte das Ensemble des Moerser Schlosstheaters das Theaterstück „Der Process“ von Franz Kafka. Diese karge Installation aus 250000 geknüddelten Papierstücken war die Bühne:

In zwei Stunden wurde die Geschichte des Bankangestellten Josef K. erzählt, der unschuldig verhaftet wird und in die Mühlen der Justiz gerät. Die Vorstellung der drei Schauspieler und zwei Schauspielerinnen, die abwechselnd Josef K. spielten, war sehr beeindruckend. Ich fand es toll, wie die Akteure nur durch Bewegungen in dem Papierberg und durch Benutzung einzelner Papierstücke es schafften, Bilder in den Köpfen der Zuschauer heraufzubeschwören. Dazu kamen noch z.T. große Papierpuppen, die aus Stöcken und Papierfetzen improvisiert wurden- der belgische Puppenkünstler Joost van den Branden war Berater bei der Inszenierung des Intendanten Ulrich Grebs.

Die vierzig Zuschauer gaben begeistert lang anhaltenden Applaus. Am 11.Dezember findet die letzte Aufführung in diesem Jahr im Seewerk statt.
Mehr Informationen unter:

Ausflug zum Seewerk

In Moers/Kapellen liegt der Silbersee. Hier habe ich schwimmen gelernt und meine Eltern und Großeltern fuhren in den 60er Jahren gerne zum Kaffeetrinken in das dazugehörende Ausflugslokal. Irgendwann war das Lokal geschlossen und der Silbersee wurde für mich zu einer Kindheitserinnerung.

Und dann sahen mein Mann und ich vor ca. 2 Wochen zufällig im Fernsehen „Westart“ mit einem Bericht über das Seewerk am Silbersee. Seit 2009 sollte es quasi vor unserer Nase einen Skulpturenpark, Museumsräume und Werkstätten geben? Wir konnten es nicht glauben, dass wir das nicht mitbekommen hatten.
Am Sonntag besuchten wir das Gelände und waren beeindruckt. Hier ein paar Impressionen:

Auf dem Außengelände kann man auf Entdeckertour gehen
Der Künstler ANATOL arbeitete hier bis zu seinem Tod 2019 und es gibt auf dem Gelände einen Erinnerungsraum und ein kleines Museum
Dieses Werk von Manuel Franke hat es mir besonders angetan und meine Fotoexperimente haben gerade erst angefangen…

Am jetzigen Wochenende kann man zum letzten Mal ohne Voranmeldung das Seewerk besuchen. Mehr Informationen über diesen niederrheinischen Kunst-Hotspot gibt es hier: https://das-seewerk.de/

Wir waren anschließend im nahe gelegenen Bauernhofcafé „Café Frieda“ in Moers-Holderberg. http://www.cafe-frieda-moers.de/Aktuelles/. Sehr leckerer Kuchen!

Ein Tipp für einen abwechslungsreichen Sonntagnachmittag.