Begegnung mit Darwin und Marx

Vor der Buchbesprechung eine Entschuldigung: Beim Schreiben des gestrigen Textes bin ich wohl abgelenkt worden und es fehlten zwei Bilder und eine Jahreszahl zum Thema Reiseführer. Wer also evtl. diese Angaben vermisst hat, jetzt ist der Artikel komplett. Verspreche Besserung!

Dieses Buch las ich während meines Urlaubs und es passte perfekt zur Reise.

Darwin und Marx sind alt und krank. Obwohl sie nicht weit voneinander wohnen, kennen sie sich nicht persönlich, aber sie haben einen gemeinsamen Hausarzt. Doktor Beckett ist für seine Zeit ein sehr fortschrittlicher Arzt, denn er vertritt die Ansicht, dass viele Krankheiten auch seelische Ursachen haben und nimmt sich deshalb viel Zeit für Gespräche mit seinen berühmten Patienten. Er und damit auch wir als Leser bekommen einen tiefen Einblick in die seelischen Befindlichkeiten von Darwin und Marx. Darwin kommt aus einer religiösen Familie und die Tatsache, dass seine Evolutionstheorie die Aussagen der Bibel in Frage stellt, macht ihm sehr zu schaffen. Auch Marx reibt sich an der Frage der Religion, sie ist Opium für das Volk, doch diese Ansicht lässt ihn immer wieder in Ungnade fallen. Doktor Beckett macht den Vorschlag, dass sich beide einmal treffen sollten, doch das lehnen sie ab. Aber dann will es der Zufall, dass Marx eines Tages in Darwins Garten steht…

Vilnius mit seinen vielen Kirchen, Klaipeda mit vielen Straßenzügen aus alten kommunistischen Zeiten- bei der Reise waren die Themen Religion und Kommunismus bisher sehr lebendig. Da war dieses wirklich lesenswerte Buch eine willkommene „Unterfütterung“.

Morgen setzte ich mit der Fähre über auf die Kurische Nehrung.