Wieviele Knoten machen Sie an einem Tag?

Vielleicht einen ins Taschentuch, zwei in die Schnürsenkel, in das Geschenkband eines Päckchens? Sagen wir mal großzügig fünf Knoten am Tag.

Ich habe einen Artikel über einen Künstler gelesen, der unter der Woche vier, an den Wochenenden zwei Stunden pro Tag nur Knoten in naturfarbenen Seidenzwirn macht. Und das seit 16 Jahren. Verrückt? Er beginnt mit einem 1000 m Faden, der durch die Knoten immer kürzer wird und er endet, wenn er keinen Knoten mehr in den Faden machen kann. Aus dem Zwirn ist eine Skulptur entstanden, die er „Seidenstück“ nennt. Für ein Kunstwerk braucht er ca. 1500 Stunden.

Ich habe das mal mit einem 1 m langen Geschenkband und einem 1 m langen Draht ausprobiert. Herausgekommen sind diese beiden Miniskulpturen für leere Streichholzkästchen:

Der Künstler heißt Jens Risch. Er ist verheiratet und hat einen Sohn. Risch wirkt sehr zufrieden und auch abgeklärt, denn er schafft es inzwischen, bei seiner Arbeit oft nicht mehr zu denken. Es ist inzwischen Meditation, unterbrochen von Beobachtungen der Wolken, der Vögel, der Bäume. (Er sitzt am Küchentisch mit Blick nach draußen). Verrückt? Ich bewundere seine tägliche Hingabe und seine Konsequenz, seit 16 Jahren seiner Überzeugung zu folgen.

Wenn Sie sehen möchten, wie die Kunstwerke von Risch aussehen und miterleben möchten, wie er arbeitet, hier geht es zu seiner Homepage:

http://www.jensrisch.de/mobile/

Morgen habe ich mal wieder ein paar Momente gesammelt, dieses Mal zum Thema Essen und Trinken. Dazu gibt es noch eine Buchbesprechung.