Das Brombeerfeld im Juni (Teil 1)

2018 berichtete ich von meinem zweiten Versuch, einen Streifen eines Brombeerfelds hinter unserem Garten in eine Blumenwiese umzuwandeln, damit Insekten dort länger Nahrung finden als in der kurzen Zeit der Brombeerblüte. (Siehe unter „Related Posts). Dieser Versuch ist damals wie der erste gescheitert, denn Zeitmangel erlaubte es mir nicht, täglich die nachwachsenden Brombeeren immer wieder abzuschneiden. So sah das Feld im Februar dieses Jahres wieder so aus.

Dann kam im März an einem Morgen plötzlich ein riesiger Bagger und machte Tabula rasa. Ich war zuerst erschüttert, denn ich bekam nun live eine Ahnung davon, wie die täglichen Verwüstungen im Regenwald aussehen.

Wie meine Nachbarin vom Pächter des Grundstücks erfuhr, sollte hier nun eine Wiese entstehen. Abgeholzte dünne Bäume wurden allerdings vor Ort liegen gelassen, auch wurde das Feld nicht eingeebnet, geschweige denn, dass Wildblumensamen ausgestreut wurden. Es passierte nichts.
Meine Nachbarin und ich sahen das als Chance, einen dritten Versuch für eine Blumenwiese zu starten und inzwischen haben wir schon erste kleine Erfolge zu verbuchen.
So sah es im Mai aus:

Die Fingerhüte waren eine Spende aus dem Garten eines Nachbarn, ein paar Schmetterlings-und Hundsrosenbüsche waren von uns gepflanzt worden. Goldnessel, Storchenschnabel und Brennnessel herrschen hier momentan noch vor, darunter ein paar schüchterne Vergissmeinicht. Der helle grüne Fleck rechts in der Mitte ist ausgesäte Phacelia, die später noch blau blüht und den Boden verbessert.

Stand Ende Juni:
Diese Blumen entdeckte ich vor ein paar Tagen auf dem Feld. Sie haben sich selbst angesiedelt oder erste eingearbeitete Wildblumensamen fangen nun an zu blühen.

Oben links und darunter zwei Malven, darunter Ampfer-Knöterich
Oben Mitte: eine Nachtkerze, darunter Flachs und eine Taubnesselart.
Rechts: Wilde Möhre, Klee und Kamille.

Die Brombeeren kommen wieder, aber nicht in dem Maße wie bei den ersten beiden Versuchen. Einige Pflanzen sollen ruhig wieder groß werden, denn Spatzen waren die Hauptnutznießer des Brombeerfeldes. Wir müssen auf die Ackerwinde achten, die sich ihr Terrain erobert und Pflanzen erwürgt. So erledige ich z.Zt fast täglich meine „Feldarbeit“.

Ich hoffe, Ihnen im Laufe des Sommers noch weitere Pflanzen vorstellen zu können. Hummeln und Bienen sind schon tägliche Besucher, bin gespannt, welche Schmetterlinge das Feld für sich entdecken.

Des Weiteren hoffe ich, dass diese Aktivitäten bei der Stadt Duisburg auf positive Resonanz stößt. Aber anscheinend findet ja ganz langsam (Siehe unten Beitrag von 2017!) ein Umdenken statt:

Dieser Handzettel wurde vor zehn Tagen beim Pflanzenmarkt im Duisburger Kantpark verteilt.

Brombeeren zum Zweiten

Vor einem guten Jahr berichtete ich in meinem Blog über mein erstes Einmachen von Brombeeren. In diesem Jahr ging es wieder in die Büsche, aber mein Konfitürenanspruch war jetzt schon höher. Ich wollte nicht nur reine Brombeerkonfitüre machen, sondern auch Gemixtes ausprobieren.

Drei Rezepte hatte ich mir ausgesucht: Einmal mit Apfel, Brombeeren mit Schokolade und dann mit Birnen und Rosmarin. Alle Rezepte fand ich unter chefkoch.de .

Brombeeren mit Apfel: Diese Mischung enttäuschte mich ein bisschen. Man schmeckte den Apfel nur mit gutem Willen heraus. Das war etwas ärgerlich, denn ich hatte geglaubt, dass ich Äpfel der Sorte“Kanzi“ gekauft hätte, sah dann aber zuhause, dass es Braeburn-Äpfel waren, die wohl im falschen Fach gelegen hatten. Die Braeburn-Äpfel waren zu mehlig und hatten nicht genug Eigengeschmack. Wer also diese Mischung ausprobieren möchte, sollte sehr aromatische Äpfel aussuchen.

Brombeeren mit Schokolade: Man sollte laut Rezept Zartbitterschokolade nehmen, ich kaufte eine hochwertige Tafel mit 70% Schokoladenanteil. Bei dieser Konfitüre wurde empfohlen, die Kernchen zu entfernen, sei es mit der „Flotten Lotte“ oder die Beeren passieren und dann durch ein feinmaschiges Sieb drücken. Ich wählte die zweite Variante und die Konfitüre wurde dadurch recht fest, quasi wie festes Gelee. Beim Essen hat man zuerst einen Brombeergeschmack, der dann nach und nach schokoladiger wird, der Abgang erinnert ein bisschen an Nutella. Zum Verrühren in Joghurt eignet sich diese Konfitürenart nicht so gut, optimal passt frisches Weißbrot dazu.

Brombeeren mit reifen Birnen und Rosmarin-mein Favorit! Die unterschiedlichen Geschmäcker und auch Konsistenzen der Zutaten sind im Mund ein Erlebnis. Ich hatte dann noch zwei Esslöffel Obstbrand hinzugefügt, das war nicht verkehrt.

Alle Brombeeren habe ich noch nicht verarbeitet, sondern eingefroren. Es gibt noch ein paar andere spannende Rezepte (z.B. mit Banane oder Cassis), die ich dann später im Jahr noch ausprobieren werde.

Vor dem Einfrieren sollte man die Beeren einzeln auf einem Teller im Gefrierfach anfrieren lassen. Danach kann man sie in einen Gefrierbeutel umfüllen.

Das war ein Hoch auf den Geschmackssinn! (Wer nicht regelmäßig meine Beiträge liest: Vorgestern besprach ich ein Buch, das sich mit dem Geschmackssinn beschäftigt).