Espresso mit Nutella

Massimo hat vor 15 Jahren die kleine Kaffeebar von seinem Vater geerbt. Im römischen Stadtteil Trastevere ist er für seinen guten Espresso bekannt und einige, zumeist männliche, Kunden kommen täglich, um sich eine kleine Pause zu gönnen und dabei zu tratschen. Massimo liebt seine Arbeit als Barista und die ruhige Beständigkeit seines Lebens als Junggeselle. Das ändert sich, als eines Tages eine junge Frau in die Bar kommt und zur Erheiterung der Kunden in gebrochenem Italienisch einen Tee bestellt. Als sie merkt, dass man sich über sie lustig macht, verlässt sie erbost die Bar. Dieser kurze Moment reicht, dass Massimo in den nächsten Tagen und Wochen nur noch an die Teetrinkerin denkt. Ihre Wege kreuzen sich aber noch mehrmals, denn Geneviève, die in Paris lebt, ist die Erbin der Wohnung über Massimos Bar, in der die alte Maria, die Seele des ganzen Viertels, vor Kurzem gestorben ist. Mit Espresso inkl. Nutella schafft es Massimo schließlich, dass er und Geneviève sich näher kommen und in Massimos Gedankenwelt sind in der Ferne bald die Hochzeitsglocken zu hören.
Doch dann findet Geneviève einen Käufer für die Wohnung. Sie würde gerne in Rom bleiben, muss aber nach Paris zurück und wird nicht zurückkehren. Den Grund dafür nennt sie Massimo nicht. Die Tage des Baristas werden daraufhin freudlos und grau. Wie gut, dass es einen Freund gibt, der ihm den Kopf wäscht und ihn drängt, Geneviève in Paris zu besuchen.? ?
Um die Liebesgeschichte herum entwickeln sich Kaffeeduft und Baratmosphäre, die für mich das Buch lesenswert machten. Am Ende des Buches gibt es ein Lexikon der verschiedener Kaffeezubereitungen, kennen Sie 16 Varianten?

So richtig was für Männer- Mein Buchtipp zum bevorstehenden Vatertag

 Wenn Sie den unterstrichenen Teil des Satzes gelesen haben, dann wissen Sie schon zu 80%, um was es in diesem Buch geht:

Irische Männer + ein Engländer, die ihr Leben problematisieren, Männer, die philosophieren, Männer, die gerne Bier trinken und noch lieber einen ordenlichen ?…Und mittendrin die Hauptperson des Romans: Roarty, der Besitzer des Pubs, der seinen Barkeeper mit einem Band der Encyclopädia Britannica umbringt, weil dieser seinem Augapfel, sprich seiner Tochter, zu nahe gekommen ist. Beim Versenken der Leiche im nahegelegenen Moor wird er allerdings gesehen und der erste Erpresserbrief folgt stantepede. Was soll Roarty tun? Zur Beruhigung hört er erst einmal Schumann und dann überlegt er, wer ihm im Dorf Böses will. Leider fällt sein Verdacht auf denjenigen, den er eigenlich gerne zum Freund hätte, ja, das Leben ist nicht einfach…

Eigentlich bin ich entschieden gegen eine Einteilung in Männer- und Frauenromane, aber ich nehme einfach mal an, dass bei diesem Buch Männer einfach mehr Lesespaß haben. Der Pubbesitzer ist eine vielschichtige Persönlichkeit und auch die anderen Dorfbewohner (z.B. verkappter Marxist, knallhart kungelnder Priester und ein Polizist mit exzellenten theoretischen Kenntnissen aber ohne Sinn für die Praxis) sind nicht ohne. Ihnen eine Zeitlang im Buch zu folgen, machte auch mir Spaß. Doch als dann die Probleme mit „dem kleinen Partner“ zu episch tief beschrieben wurden und es nur noch ums Jagen ging, verlor ich die Lust. Natürlich wollte ich wissen, wie die Geschichte endet. Hemingway hat dem Autor über die Schulter geguckt und es endet undramatisch dramatisch.