
Als Einstimmung auf diesen Roman hier erst einmal den Tango von Carlos Gardel „Por Una Cabeza“
Buenos Aires, 1910: Fabiolas Mutter ist bei der Geburt gestorben und ihr Vater legt den Säugling in einem Karton auf die Stufe eines Klosters, er kann sich nicht um seine Tochter kümmern. Die Nonnen nehmen Fabiola auf, merken aber irgendwann, dass Fabiola anderes im Kopf hat als Gottesfurcht und Gebete. Schon als kleines Mädchen liebt sie Schuhe über alles, je ausgefallener, desto besser und schon bald fängt sie an, Tango zu tanzen. Die Nonnen verschaffen ihr eine Anstellung im bekanntesten Schuhladen der Stadt, auf den Tanzflächen wird die wunderschöne Fabiola zur Königin des Tangos. Mit 17 Jahren bekommt sie ihre Tochter Carmelita, kurz Lita genannt. Sie liebt ihre Tochter sehr, doch die Tanzfläche zieht sie magisch an. Litas Vater ist unbekannt und so wird das kleine Mädchen auch von den Nonnen erzogen. Lita fühlt sich in den nächste Jahren öfter einsam und ihre Haltung zu ihrer Mutter ist deshalb zwiespältig.
1938: In Buenos Aires herrschen politische Unruhen, Fabiola, die ihr Herz auf der Zunge trägt, muss mit Lita fliehen und beide landen in Kanada auf der Insel Upper Puffin Island. Viel Natur, nur einen „Allroundladen“, rauhe Fischer, tiefgläubige Ehefrauen. Während Lita schnell ihre Freundin Oonda findet und damit auch in eine richtige Familie aufgenommen wird, ist Fabiola für manche in ihrer extravaganten Erscheinung eine Hexe, die man bekämpfen muss. Fabiola will die Insel schnellstens wieder verlassen, doch zusammen mit dem Inseldoktor weiß Lita das zu verhindern. Dann taucht der Japaner Mister Saito zum ersten Mal auf. Er fährt von Insel zu Insel und zeigt einmal pro Jahr Filme und Wochenschauen. So kommt „ die große Welt“ in das kleine Dorf. Die ersten Jahre ohne großen Einfluss auf die Insel, doch dann läuft eines Tages ein kleiner wilder Mann mit Schnurrbart durch das Bild. Der Zweite Weltkrieg hat begonnen und das unbedarfte Leben in Neufundland endet. Schließlich wird
Mr. Saito zum guten Schicksalsgott für Lita und Oonda. Sie treten in seine Fußstapfen und bewahren nach dem Krieg sein Erbe. Und Fabiola findet endlich ihren Frieden auf der Insel.
540 Seiten beste Unterhaltung! Diese lebendige Geschichte wird in „sieben Wellen“ erzählt und jede Welle bringt eine neue Entwicklung. Schleicht sich am Romananfang beim Lesen Tangomusik in den Kopf, riecht man später das Meer, hört den Papageientauchern zu und sitzt zusammen mit der Dorfgemeinschaft in der Vorstellung von Mr. Saito. Am Ende freut man sich mit den drei Frauen, dass sie ein gutes Leben gefunden haben und klappt zufrieden das Buch zu.
